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BQ Aquaris X2 Pro im Test
Das Aquaris X2 Pro von BQ ist ein Smartphone mit guter Leistung zum anständigen Preis. Bei den Strahlungswerten zeigt der Test allerdings recht hohe Ergebnisse.

Mit dem Aquaris X2 hat BQ bereits einen sauberen Aufschlag seiner aktualisierten Mittelklassereihe hingelegt. Die Spanier sind für Geräte mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis bekannt und setzen zudem auf Android One. Dank diesem puristischen Betriebssystem ohne selbstentwickelte Nutzeroberfläche reicht BQ Sicherheits-Updates erfreulich fix an den Kunden weiter. So haben wir auf unserem Testgerät bereits Anfang August einen Juli-Patch gefunden. Darüber hinaus werden laut BQ zwei große Android-Updates ihren Weg auf das Gerät finden.
BQ Aquaris X2 Pro als besserer Zwilling
Das X2 Pro markiert nun das obere Ende von BQs Smartphone-Palette und sieht seinem kleinen Bruder zum Verwechseln ähnlich. Schlimm ist das nicht, denn die Optik kann sich sehen lassen. Vorder- und Rückseite bestehen hier zudem aus kratzresistentem Gorilla-Glas statt aus Plastik.

Unserem Testgerät in der Farbe "Glaze White" verleiht das ein edles Auftreten, was durch den goldfarbenen Aluminiumrahmen noch unterstrichen wird. Auf der Rückseite ist das Glas zu den Kanten hin abgerundet, wodurch sich das Gerät sehr gut in die Hand schmiegt. Tropfwasser und Staub finden dank IP52-Norm zudem keinen Weg ins Gehäuse.
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Die Vorderseite beherbergt ein LC-Display mit rund 5,7 Zoll Diagonale, was für die heutige Zeit fast ungewöhnlich klein ist. Dafür überzeugt der Screen mit einer hohen Helligkeit von 543 cd/m2. Allerdings könnte er etwas blickwinkelstabiler sein und auch die adaptive Helligkeit arbeitete im Test eher ruckelig und regelte nicht weich nach.
Aquaris X2 Pro Specs: Prozessor, RAM und Co.
Unter der Haube haben die Spanier beim X2 Pro noch einmal nachgelegt: Im Gegensatz zum kleinen Bruder darf im Pro-Modell ein Snapdragon-660-Chipsatz sein Werk verrichten. Dessen acht Kerne takten mit bis zu 2,2 GHz, was bei den Benchmark-Ergebnissen ein Viertel mehr Leistung zur Folge hat. Bei unserem Gerät kommen noch 4 GB Arbeitsspeicher hinzu, was das Paket insgesamt in der Mittelklasse recht potent macht.

Für Daten stehen dem Nutzer 52 GB Speicher zur Verfügung, den man per Micro-SD-Karte um 256 GB ausbauen kann. Alternativ verschwindet auch eine zweite SIM-Karte in dem Hybridschacht. Demnächst wird übrigens noch eine Version mit mehr Speicher (128 GB/6 GB) für 520 Euro auf den Markt kommen. Ob sich das dann für den Preis noch lohnt, ist fraglich.
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Punkten kann das X2 Pro durch seine gute Konnektivität mit LTE CAT 6, Bluetooth 5, NFC und Dualband-ac-WLAN. Ungewöhnlich für die Preisklasse: Der USB-C-Anschluss beherrscht den Display-Port-Standard, somit kann man das Smartphone mit einem entsprechenden Adapter an einen Bildschirm anschließen und mit einer Bluetooth-Maus steuern.
Schön ist außerdem, dass BQ neben dem Hauptlautsprecher am unteren Gehäuserand die Ohrmuschel ebenfalls zur Musikwiedergabe nutzt. Auch wenn deren Lautstärke nicht genauso stark ist, hat das Stereoerlebnis doch etwas für sich und wird in der Mittelklasse eher selten geboten.
Kamera des Aquaris X2 Pro im Test
Im Vergleich zum Aquaris X2 hat BQ die Kameraqualität in dunklen Situationen deutlich verbessert. Die Dual-Kamera auf der Rückseite sieht zwar aus wie beim iPhone X, doch BQ hatte die Idee mit der vertikalen Anordnung schon vor zwei Jahren. Beim X2 Pro kommen ein 12- und ein 5-Megapixel-Sensor zum Einsatz. Der kleinere von beiden sorgt für Tiefeninformationen bei Porträts. Diese kann der Fotograf bei Dunkelheit auf Wunsch mit einem Dual-Tone-Blitz ausleuchten.

Für mehr Licht bei Selfies steht auch ein LED-Blitz auf der Vorderseite bereit. Was die Bildqualität anbelangt, erhält das Aquaris vom Labor sowohl in heller als auch in dunkler Umgebung die Note "befriedigend", was für seine Klasse in Ordnung ist. Die Fotos sind kontraststark und wirken lebendig, was an dem guten Schwung Sättigung liegen dürfte, den die Software ins Bild bringt. Hier liegt gerade noch alles im Rahmen.
Einzig ein bisschen mehr Schärfe hätten wir uns gewünscht, denn Details waschen recht schnell aus. Mehr Spielraum bei der Bearbeitung bietet der optionale RAW-Modus, Enthusiasten knipsen zudem im manuellen Modus.
Strahlungswerte und Akkulaufzeit des Aquaris X2 Pro
Beim connect-Ausdauermix im Labor lieferte das X2 Pro eine astreine Vorstellung ab und holte aus seiner 3100-mAh-Zelle satte 8:46 Stunden Laufzeit heraus – für seine Klasse ein sehr guter Wert. Nachgetankt wird dann ziemlich zügig mit dem beiliegenden Schnellladenetzteil. Schade, dass dieses nur Quick Charge 3 beherrscht und nicht wie das Smartphone die noch schnellere vierte Generation.

Im Gegensatz zur Ausdauer fielen die Funkeigenschaften im Labor etwas ab. So erreichte das X2 Pro im GMS-Netz nur ein "ausreichend" und auch die UMTS-Bewertung könnte besser sein. Dem heutzutage wichtigeren LTE-Empfang attestiert das Labor hingegen ein "gut".
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An anderer Stelle schlägt das Aquaris etwas über die Stränge: Der SAR-Wert ist mit 1,495 W/ kg im Vergleich recht hoch. Es ist davon auszugehen, dass durch den hohen SAR-Wert viel Strahlung Richtung Kopf abgegeben wird, was wiederum die geringe Sendeleistung bei GSM und UMTS erklären würde. Beim connect-Strahlungsfaktor, der den SAR-Wert ins Verhältnis zur Funkleistung setzt, stellt das X2 Pro zudem mit einem Wert von 2,38 einen Negativrekord auf – vor seinem kleinen Bruder dem Aquaris X2. Hier sollte BQ nachbessern.
Fazit zum Aquaris X2 Pro: Sauberes Gesamtpaket
Was die Klangqualität beim Telefonieren angeht, zeigt das X2 Pro leichte Schwächen in der Senderichtung, was vielleicht auch mit der nicht optimalen Geräuschunterdrückung zusammenhängt. Ansonsten ist das X2 Pro trotz der kleinen Mankos für seinen Preis ein schickes Stück Technik, das mit einer sehr guten Ausdauer und Ausstattung punkten kann. Auch die schnelle Update-Versorgung kann nicht jeder bieten.