
Dieses Jahr gab es einen kleinen Umbruch im Smartphone-Markt. Bildeten Samsung und Apple jahrelang die Doppelspitze, was den weltweiten Absatz betrifft, hat sich 2018 ein chinesischer Hersteller nach vorne geschoben: Huawei hat gegenüber dem Vorjahr um satte 41 Prozent zugelegt und steht nun mit 54...
Dieses Jahr gab es einen kleinen Umbruch im Smartphone-Markt. Bildeten Samsung und Apple jahrelang die Doppelspitze, was den weltweiten Absatz betrifft, hat sich 2018 ein chinesischer Hersteller nach vorne geschoben: Huawei hat gegenüber dem Vorjahr um satte 41 Prozent zugelegt und steht nun mit 54,2 Millionen verkauften Smartphones weltweit auf dem zweiten Platz hinter Samsung. Von einer solchen Absatzsteigerung kann der Erstplatzierte nur träumen. Das Galaxy S9 verkauft sich dem Vernehmen nach recht schleppend, wodurch die Koreaner rund zehn Prozent weniger Smartphones an den Kunden bringen als ein Jahr zuvor.
Das ist erstaunlich, denn so weit oben tut sich eigentlich selten etwas. Mehr Dynamik und Spannung findet man eher im Mittelklasse- und Einsteigerbereich. Hier sehen wir seit Jahren einen Wettlauf nach unten, wenn es um den Preis geht. Die Smartphones werden immer besser und gleichzeitig immer billiger, was vor allem etablierte Marken wie Sony, HTC oder LG schwer trifft. Die treibende Kraft und der große Gewinner dieser Entwicklung sind chinesische Unternehmen, die nicht nur die Märkte in Schwellen- und Entwicklungsländern aufrollen, sondern auch hierzulande immer mehr an Boden gewinnen. Es ist daher auch wenig überraschend, dass vier der fünf hier vorgestellten Newcomer von einer chinesischen Marke stammen. Auch die Kunden profitieren von dieser Entwicklung. Das technische Niveau ist so gut geworden, dass sie auf nichts mehr verzichten müssen, selbst wenn sie nur 200 oder 300 Euro in die Hand nehmen. Beim Design muss man in dieser Preiskategorie ebenfalls keine Abstriche mehr hinnehmen. Mittlerweile wird selbst bei Einsteigermodellen Aluminium verbaut und auch eine Glasrückseite ist keine Seltenheit mehr.
Reich der Smartphone-Mitte
Der chinesische Hersteller Xiaomi hat seinen Smartphone-Absatz kontinuierlich ausgebaut und sich mit rund 32 Millionen verkaufter Geräte auf den vierten Platz der Weltrangliste hochgearbeitet. Knapp drei Prozentpunkte fehlen noch, um mit Apple gleichzuziehen – vielleicht ist das schon im nächsten Jahr der Fall, wenn es für den Hersteller weiterhin so gut läuft.
Natürlich ist auch Honor im Ranking vertreten. Die Tochtermarke von Huawei richtet sich an eine eher junge, preisbewusste Kundschaft. Besonders interessant ist auch die Entwicklung von Oneplus: Das Start-up wurde erst 2013 in der chinesischen Tech-Metropole Shenzhen gegründet und erwirtschaftete bereits ein Jahr später einen Umsatz von mehr als 300 Millionen Dollar. Auch ZTE ist ein Branchenschwergewicht aus China, das einen Großteil seiner Umsätze mit Netzwerktechnik macht. Mit dem Blade V9 hat das Unternehmen einen Preis-Leistungs-Hit im Mittelfeld lanciert. Das spanische Unternehmen BQ ist dagegen die schillernde Ausnahme in diesem Quintett. Mit dem Aquaris X2 zeigt es, dass gute und günstige Smartphones auch in Europa entwickelt werden können.