Funktionen en masse
- Praxistest: Synology Diskstation DS411slim
- Funktionen en masse
- DynDNS einrichten
- Router-Ports freigeben
Dennoch braucht es Zeit, einen Überblick über die Funktionen zu gewinnen. Ein Auszug: Die Diskstation kann Medieninhalte über einen DLNA-Server im Heim-Netzwerk und als iTunes-Server bereitstellen, über die Audio- und Photo-Station Musik und Bilder direkt aus dem Browser abspielen, sie kann als ...

Dennoch braucht es Zeit, einen Überblick über die Funktionen zu gewinnen. Ein Auszug: Die Diskstation kann Medieninhalte über einen DLNA-Server im Heim-Netzwerk und als iTunes-Server bereitstellen, über die Audio- und Photo-Station Musik und Bilder direkt aus dem Browser abspielen, sie kann als Backup-Medium für den PC oder Mac (Time Machine) dienen und sogar Webseiten und E-Mail-Adressen hosten. Für Letzteres sollte der Anwender allerdings doch über detailliertere Kenntnisse verfügen.
Ein weiteres Betätigungsfeld eröffnet der rückwärtige USB-Anschluss, an dem einerseits Drucker andocken können, die dann als Netzwerkprinter zur Verfügung stehen, andererseits auch USB-Soundkarten, dank derer man die Diskstation sogar in eine Hi-Fi-Anlage einbinden kann - die zweite Funktion wird allerdings nicht offiziell unterstützt. Außerdem steht hier ein schneller eSATA-Anschluss für eine weitere Festplatte zur Vefügung, die zur Datensicherung dienen kann.
Ebenfalls sehr praktisch: Am USB-Anschluss vorne lässt sich zum Beispiel eine Digitalkamera einstöpseln, deren Bilder auf Knopfdruck in einen vorgegebenen Ordner kopiert werden. Zugriff auf den Speicher stellen die Protokolle Samba, AFP, WebDAV und FTP zur Verfügung. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt: Die Diskstation kann auch Webcams steuern und eigenständig Downloads durchführen.
Vom Server zur Cloud

Hat man alles eingerichtet und ist die Diskstation als Netzlaufwerk über den Computer zu erreichen, kann man mit dem Kopieren seiner Dateien anfangen. In unserer Konfiguration kamen wir dabei auf rund 10 Megabyte pro Sekunde, mit durchweg neuen Festplatten und via LAN-Kabel dürfte es noch schneller gehen; Synology selbst spricht von einer Leseleistung von bis zu 100 MB pro Sekunde. Echte Server sind zwar noch fixer, aber 5 Gigabyte in rund zehn Minuten zu kopieren - damit kann man mehr als zufrieden sein.
Dann folgt mit der größte Stolperstein: Die Freigabe der Diskstation im Internet. Diesen Vorgang haben wir in den beiden Kästen unten am Beispiel der AVM Fritzbox erklärt. Je nach Router und Netzwerkkonfiguration kann es hier dennoch kompliziert werden.
Hat alles geklappt, ist sie fertig, die eigene Cloud. In unserem Test lief alles problemlos - Fotos vom iPhone hochladen, zu Hause Videos übers Netzwerk auf dem Fernseher schauen, das Backup vom Rechner auf den Server spielen. Auch konnten wir unterwegs stolz Fotos zeigen und die Musik aus dem Wohnzimmer online abspielen - und beiläufig bemerken: "Das liegt alles bei mir zu Hause." Beeindruckend ist, dass diese Aufgaben den 1,6-Gigahertz-Prozessor nicht ansatzweise anstrengten. So war die im Wohnzimmer unter dem TV platzierte Diskstation so gut wie nicht zu hören, die Temperatur der Festplatten blieb stets innerhalb der erlaubten Grenzen.
Zu viel Aufwand?
Zum Schluss des Experiments bleibt die Frage: Hat sich das alles gelohnt? Wir finden: Ja! Zweifellos ist der Spaß nicht billig, mit einem Blick auf die hochgerechneten Kosten bei Cloud-Diensten relativiert sich das Ganze aber wieder. Die Sicherheit und den Komfort, den ein solcher Server bietet, rechtfertigen den Aufwand allemal. Und vor allem: Meine Daten sind zu Hause.