Sind Sie wirklich sicher?

Navihalterungen sind besser als ihr Ruf

18.3.2008 von Florian Stein und Redaktion connect

ca. 2:15 Min
Ratgeber
  1. Mobile Navis im Crashtest
  2. Crash Nummer eins mit 25 km/h
  3. Crash Nummer zwei mit 58 km/h
  4. Navihalterungen sind besser als ihr Ruf
  5. Halterungsarten
  6. crashtest-service.com
  7. Plug-&-Play-Navis: Fazit
  8. Interview mit Mark Jendrzok

Das Ergebnis bei den meisten Geräten war also sehr erfreulich - sie blieben auch bei einem deftigen Heckaufprall stoisch in ihrer Halterung.

Nach dem Crashtest ist der Mondeo schwer gezeichnet
das zerstörte mondeo-heck zeigt die enorme wucht des 58-km/h-aufpralls.
© Archiv

Da man die beiden abgeflogenen Geräte allerdings auch mit der Hand aus ihren Halterungen schütteln konnte, kam ihr Versagen kaum überraschend. Übrigens haben sich die Tester natürlich strikt an die Befestigungstipps (siehe Bildergalerie oben) gehalten. Denn ein altersschwaches, durch Sommersonne mürbe gewordenes und an eine fettige Scheibe gepapptes Navi hält weit weniger gut, als ein gepflegtes, mit fettfreiem und geputztem Saugnapf an einer gewienerten Scheibe befestigtes Gerät. Jedenfalls im Prinzip.

Guter Saugnapf, schlechter Halter
der richter-saugnapf hält, aber der no-name-halter verliert das smartphone.
© Archiv

Der versuchsweise mit fettigen Fingern betatschte Saugnapf der Asus-Richter-Halterung hingegen hielt bei beiden Crash-Tests bombenfest. Nicht getestet haben wir die Paar-Euro-Fünfzig-Halterungen vom Wühltisch im Baumarkt. Ob diese bei solchen Geschwindigkeiten haltem oder abfliegen, wird auto connect zusammen mit Crashtest-service.com bei weiteren Versuchen herausfinden.

Stark praxisoerientierter Test

Die Magnethalterung hat versagt
das nur von einem magneten gehaltene mobile navi löste sich bei beiden crashs.
© Archiv

Natürlich muss an dieser Stelle deutlich gesagt werden: Dieser Test war praxisorientiert, er wurde nicht unter ISO-zertifizierten Bedingungen gefahren. Doch der Auto-Alltag ist ja auch sehr selten ISO-zertifiziert... So zeigen die Tests deutlich, dass die Angst, mobile Navis würden bei Unfällen noch mobiler werden und daher ein hoher Verletzungsrisiko bergen, unbegründet ist. Steckt das Navi fest in der Halterung, lässt es sich nicht so leicht aus ihr herausschütteln; wird die Halterung richtig an der Scheibe befestigt, ist die Gefahr gering, dass es bei den in Test gefahrenen Geschwindigkeiten abfliegt. Für die eigene Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer ist es aber auch von Bedeutung, das Navi am richtigen Ort zu befestigen. Auch wenn es manche tun: Offentsichtlicher Unfug ist es, den Lotsen mitten auf die Scheibe ins Sichtfeld zu pappen. Das Navi gehört weit unten in die Mitte oder seitlich an die Scheibe. So soll es die Sicht auf die Straße gar nicht oder nur minimal beeinträchtigen. Im Kasten rechts lesen Sie, wie Sie ihr Navi möglichst sicher befestigen.

Der Crashtest sorgte für viel Diskussionsstoff
wolfram kalthoff von cts und redakteur oliver stauch besprechen die ergebnisse.
© Archiv

Am besten ist es zudem, schon beim Kauf einen Blick auf die potenzielle Crashfestigkeit zu werfen. Aufgrund unserer Tests kann man sagen: Die Saugnäpfe von Markennavis halten sehr gut an der Scheibe - wenn sie dort richtig befestigt wurden. Eine Schwachstelle kann allerhöchstens der Navihalter an sich sein. Lässt sich das Navi mit einer ruckartigen Handbewegung aus dem Halter schütteln, wird es diesen bei einem entsprechend deftigen Crash aller Voraussicht nach auch verlassen.

Kostenfaktor Navihalterung

Der Crashtest hat Spuren hinterlassen
nach den beiden crashs sind der fahrer-dummy und der mondeo schwer lädiert.
© Archiv

Der mit harten Bandagen geführte Preiskampf im Internet-Shop und im Elektro-Discounter zeigt: die Kalkulation eines Navis ist Spitz auf Knopf genäht. Es wird gespart, wo es nur geht, eventuell auch am Halter, der etwa acht Prozent der Gesamtkosten ausmacht. Der Kunde muss sich entscheiden: Entweder er kauft ein fragwürdiges No-Name-Navi zum Spottpreis oder ein gutes Markengerät für ein paar Euro mehr, das auch bei einem Unfall Reserven bietet. Und schon bald könnte der Wildwuchs gekappt werden: Um einer gesetzlichen Regelung durch das Bundesverkehrsministerium zuvorzukommen, arbeiten die großen Navi-Hersteller gerade an einer Selbstverpflichtung mit Eckdaten zur Sicherheit von Plug-&-Play-Navis. Damit dürften unsichere, scharfkantige und nur unzureichend befestigte Navis schon bald vom Markt verschwinden.

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