Ortung: So funktioniert's
So unterschiedlich die Genauigkeit, so unterschiedlich sind auch die Funktionsweisen der einzelnen Ortungs-Mechanismen. Eine Übersicht. GPS GPS ist ein Satelliten-Navigationssystem und funktioniert nur in eine richtung. Die Satelliten im All senden stupide und dauernd ein Zeitsignal und ihre ...
So unterschiedlich die Genauigkeit, so unterschiedlich sind auch die Funktionsweisen der einzelnen Ortungs-Mechanismen. Eine Übersicht.
GPS
GPS ist ein Satelliten-Navigationssystem und funktioniert nur in eine richtung. Die Satelliten im All senden stupide und dauernd ein Zeitsignal und ihre Position zur Erde. Die Empfänger können aus der Laufzeit dieses Zeitsignals die sogenannte Pseudo-Entfernung jedes Satelliten zum Empfänger berechnen - ab drei Satelliten reicht dies zur Bestimmung der Position, ab vier auch zur Bestimmung der Höhe, weitere Satelliten dienen zur Präzisierung der Position. Die Höhenangabe ist aufgrund der einseitigen Satelliten-Ansammlung ungenau (von unterhalb der Erde fehlen die Signale ja), Häuser oder dichter Baumwuchs können den Empfang der Signale verhindern.Wichtig ist: Empfänger errechnen selbstständig ihre Position, ohne dabei die Information zurückzuschicken - man selbst kann also nicht geortet werden. Neben GPS gibt es noch weitere Satelliten-Navigationssysteme wie zum Beispiel das russische Glonass, das gerade auf den neuesten Stand gebracht wird, und das immer noch in der Diskussion befindliche europäische System Galileo.
WLAN
Vor allem in geschlossenen Räumen ist WLAN-Ortung eine interessante Alternative. In Gebäuden besteht im Normalfall kein GPS-Empfang, auch die Genauigkeit wäre zu gering. Stattdessen ordnet man jedem WLAN-Accesspoint eine Position zu - empfängt man das Signal von mehreren Zugangspunkten, kann man die Position schon sehr genau bestimmen und anhand der Feldstärke der einzelnen Signale noch weiter präzisieren. Die jeweiligen Router weisen sich durch ihre eindeutige MAC-Adresse aus, man muss sich daher nicht mal einloggen, um das Signal zu empfangen. Nachteile: Das Prinzip funktioniert nur innerhalb der begrenzten WLAN-Reichweite und ist kaum für bewegte Objekte geeignet. Wo kein WLAN-Accesspoint kartografiert ist, gibt es folgerichtig auch keine Ortung. Je nach System muss zum Datenabgleich zudem eine Online-Verbindung im Endgerät zur Verfügung stehen. Als Alternative zu GPS ist WLAN-Positionierung nur begrenzt geeignet, als Ergänzung dagegen durchaus. Im Einsatz ist bereits das System von Skyhook Wireless.
Mobilfunknetz
Auch per Mobilfunknetz (GSM) ist Ortung möglich - die genauigkeit kann aber noch besser werden. Die Ortung übers Mobilfunknetz funktioniert auf zwei verschiedene Weisen: innerhalb des Netzes und von außerhalb. Letzteres ähnelt der links erläuterten WLAN-Ortung und ist verhältnismäßig ungenau: Sind die Positionen der empfangbaren Funkmasten in der Umgebung bekannt, bewegt sich der User irgendwo dazwischen, steht nur ein Funkmast in der Nähe, beträgt der Radius der möglichen Position dagegen schon mehrere tausend Meter. Auch hier ist ein Rückkanal ins Internet erforderlich. Im Mobilfunknetz selbst dagegen ist die Position jedes Handys sehr genau bekannt, schließlich ist dies eine der Grundvoraussetzungen für die Funktion des Mobilfunknetzes. Vermutlich aus Sicherheitsgründen und wegen des hohen Aufwandes gibt es jedoch noch keine Anwendung, die diese hochaufgelösten Daten innerhalb einer Navigation verarbeitet. Im Rahmen polizeilicher Ermittlungen wird die Ortung von Handys jedoch angewandt und ermöglicht hohe Trefferraten.