Parrot: "Wir setzen auf NFC"
connect: Ist Bluetooth eine zukunftssichere Technologie? Lange: Parrot ist offen gegenüber allem, was die Benutzerfreundlichkeit verbessert. Dennoch ist Bluetooth im Kfz-Bereich aktuell die beste Technologie. connect: Wie kann man die Bluetooth-Kopplung weiter vereinfachen? ...
connect: Ist Bluetooth eine zukunftssichere Technologie?
Lange: Parrot ist offen gegenüber allem, was die Benutzerfreundlichkeit verbessert. Dennoch ist Bluetooth im Kfz-Bereich aktuell die beste Technologie.
connect: Wie kann man die Bluetooth-Kopplung weiter vereinfachen?

Lange: Es gibt zwei Lösungswege, um diese Aufgabe zu bewältigen. Bluetooth 2.1 bietet SSP (Simple Secure Pairing). Damit sind Bluetooth-2.1-Geräte noch besser auffindbar. Aber das ist nur die halbe Miete. Near Field Communication (NFC) löst die Aufgabe vollständig, indem es die Verbindung schnell, einfach und sicher macht.
connect: Werden Ihre künftigen Produkte NFC-Kopplung unterstützen?
Lange: Parrot möchte immer Produkte anbieten, die einfach und möglichst intuitiv zu bedienen sind. Die Synergie von NFC und Bluetooth ist hier ideal. Denn so sieht der Nutzer nicht mehr die Technologie, sondern nur noch die Einsatzmöglichkeiten. Der Benutzer wendet an und muss sich nicht mit der Technologie auseinandersetzen. Deshalb beziehen wir NFC bei den Produkten mit ein, bei denen wir es für sinnvoll halten. Parrot ist das erste Unternehmen, das ein NFC-fähiges Produkt anbietet.
Wir werden diesen Trend weiterführen und NFC bei allen zukünftigen Produkten unterstützen, bei denen wir das Gefühl haben, dass die Benutzer davon profitieren. Allerdings wird die Umsetzung nicht sofort erfolgen, da dieser Markt noch nicht weit entwickelt ist: Es finden sich bisher nur zwei NFC-Handys auf dem Markt.
Daher ist es noch nicht erforderlich, NFC systematisch in all unsere Produkte zu integrieren. Darüber hinaus sind die Protokolle um NFC und Bluetooth 2.1 noch nicht festgelegt. Wir wollen den Benutzern aber Produkte anbieten, die hundertprozentig mit allen NFC-Handys kompatibel sind.
connect: Wann erwarten Sie, dass Bluetooth-Handys standardmäßig über NFC verfügen?
Lange: Das NFC World Europe Forum sagt voraus, dass 2010 mehr als 500 Millionen Mobiltelefone mit NFC ausgestattet sein werden. Auch wenn wir denken, dass diese Zahlen etwas zu hoch gegriffen sind, glauben wir, dass NFC eine vielversprechende Zukunft hat. Deshalb ist Parrot seit über zwei Jahren Mitglied des NFC-Forums.
connect: Warum funktioniert die Adressbuchübertragung bei manchen Handys und bei anderen nicht?
"Wir arbeiten an der Kompatibilität mit allen Handys"
Lange: Da die automatische Adressbuch-Synchronisation eine zentrale Anwendung ist, arbeiten die Parrot-Ingenieure täglich daran, alle Lösungen, die auf dem Markt sind, in die Parrot-Produkte zu implementieren, um maximale Kompatibilität mit allen erhältlichen Handys zu ermöglichen. Leider nutzen nicht alle Handys einheitliche Bluetooth-Implementationsprotokolle, trotz der klaren Anweisungen von der Bluetooth SIG.
connect: Wird das Phonebook-Access-Profile bei Ihren Geräten nachgerüstet werden? Welche Ihrer Modelle beherrschen bereits das PBAP?
Lange: Alle Parrot-Freisprechanlagen mit automatischer Telefonbuch-Synchronisation beherrschen das PBAP-Profil. Zudem können alle unsere Freisprechanlagen durch ein simples Software-Update nachgerüstet werden, welches online verfügbar ist.
connect: Werden Sie in Zukunft auch auf SIM-Access (rSAP) bei Ihren Freisprechanlagen setzen?
Lange: Wir merken, dass der Benutzer in dieser Lösung keine Vorteile sieht: Die zusätzlichen Kosten, die durch rSAP entstehen, sind nicht einleuchtend für den Endverbraucher, der eine traditionelle Freisprechanlage für einen viel geringeren Preis erhalten kann. Deswegen haben wir den Fokus auf rSAP nur im Ab-Werk-Bereich. Für interessierte Kunden haben wir mit der Parrot CK3500 trotzdem ein SAP-Kit im Angebot.
connect: Wie kommt es zu Klangunterschieden bei A2DP-Verbindungen bei unterschiedlichen Geräten?
"Der Trend zu A2DP verstärkt sich"
Lange: Audio-Streaming über A2DP-Verbindung stellt bei der Implementierung eine große Schwierigkeit dar. Parrot arbeitet täglich daran, ein gutes Klangerlebnis für den Kunden zu garantieren. Die Klangunterschiede aber hängen sowohl von der Verarbeitung der A2DP-Protokolle im Handy als auch von denen in den Lautsprechersystemen ab. Parrot achtet genau auf die von der Bluetooth SIG bestimmten Protokolle und arbeitet daran, mit einer breiten Masse von Musikquellen kompatibel zu sein.
connect: Was denken Sie, werden zukünftig alle Bluetooth-Handys A2DP unterstützen?
Lange: 2008 unterstützen rund 60 Prozent der Handys, die auf den Markt gebracht werden, Bluetooth A2DP. Das ist eine große Steigerung zum letzten Jahr. Wir denken, dass der Trend sich in den kommenden Jahren verstärken wird.
connect: Wie erklären Sie sich, dass sich eher alte Freisprecher wie die Parrot CK3100 und CK3200 nach wie vor so gut verkaufen?
Lange: Auch wenn Sie die Produkte alt nennen, die Funktionalität, die Soundqualität, die absolute Kompatibilität mit allen Mobiltelefonmarken und die intuitive Bedienung sind essentiell bei Freisprechanlagen. Diese Merkmale sind zentral bei allen Geräten, egal ob neu oder alt.