Freisprechen im Auto mit Bluetooth
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Dabei gibt es zwei grundsätzliche Varianten: erstens Anlagen mit Handyhalter, zweitens Freisprechanlagen, die via Bluetooth mit dem Handy Kontakt aufnehmen. Beide wiederum gibt es sowohl ab Werk wie auch zum Nachrüsten.
Der Vorteil von Halterlösungen: Das Handy wird geladen. Dass es Kontakt zur Außenantenne besitzt, ist eher ein vermeintliches Plus, denn sehr viele Handys bieten heute keinen echten Anschluss mehr für den externen Funkfinger. Das heißt, die Antenne wird am Handy induktiv abgegriffen, was zwar den Empfang verbessert, die Strahlung im Innenraum aber nicht merklich reduziert.
Vorteil Bluetooth?
Freisprechanlagen, die via Bluetooth mit dem Handy kommunizieren, kommen ohne die tendenziell unschönen Halter im Auto-Interieur aus - das Handy darf in funktechnisch gut versorgten Gebieten in der Aktentasche bleiben. Sollten dennoch mal Empfangsprobleme auftreten, platziert man das Handy am besten in Fensternähe.
Auch Komfort bieten beide Lösungen auf ihre Art. Während ältere Handymodelle noch auf den Betrieb in Haltern optimiert sind, wissen neuere in einem solchen nichts mit sich anzufangen. So zum Beispiel das Nokia E51, das in einem Halter das Display ausschaltet, da es sich mit einem Headset verbunden wähnt. Ihm fehlt das Car-Profil für den klassischen Halterbetrieb.

An einem Bluetooth-Freisprecher ist das wiederum nicht von Bedeutung, da hier das Handy idealerweise nur als Sende-Empfangseinheit dient und die Bedienung komplett über die Freisprechanlage erfolgt.
Das In-die-Hand-nehmen des Handys ist im Auto ja gesetzlich verboten. Aber eben an dieser gesetzlichen Hürde trennt sich dann auch die Spreu vom Weizen bei den fest verbauten Freisprechanlagen.
Während die Ab-Werk-Lösungen fast immer über ein Mindestmaß an Komfort verfügen, gibt es festverbaute Freisprechanlagen, die nur Rufannahme, Auflegen, Lautstärkeregelung und Sprachanwahl bieten. Um mit solchen Geräten eine Nummer aus dem Adressbuch zu wählen, muss man das Handy gesetzeswidrig in die Hand nehmen.
Display, Sprachsteuerung, Probleme
Besser sind Bluetooth-Freisprecher, die über ein Display und/oder über eine Sprachsteuerung verfügen. Für die erkleckliche Anzahl Menschen, die nicht gerne mit Maschinen reden, ist eine Lösung mit Display und Fernbedienung perfekt. Sie bieten schon viel Komfort.
Wer kein Problem damit hat, mit einer Maschine zu sprechen, kann sich auch einen Freisprecher mit Sprachsteuerung kaufen. Dieses Feature funktioniert inzwischen bei fast allen Geräten zuverlässig. Zudem beherrschen die neuen Modelle auch den umgekehrten Weg und lesen beispielsweise sogar SMS vor - dank den Funktionen Graphem-to-phonem (G2P) und Text-to-Speech (TTS).

Auch umgekehrt sind viele Anlagen inzwischen mit Talent gesegnet: Sie synthetisieren das Handy-Adressbuch und generieren Erkennungsmuster für die einzelnen Einträge. Anhand dieser Muster können dann alle Einträge ohne vorheriges Anlernen per Sprache gewählt werden. So weit, so gut. Aber es geht ja weiter: Die Freisprechanlage kommuniziert in diesem Fall mit dem Handy über das ausgereifte und allgemein verfügbare Bluetooth-Handsfree-Profil.
Allerdings ist die Adressbuchübertragung, wie schon bei den mobilen Navis auf der vorigen Seite beschrieben, bei manchen Handys ein Problem. Immerhin bieten die Autohersteller und die Anbieter von Nachrüstlösungen meist sehr detaillierte Kompatibilitätslisten, anhand derer sich herausfinden lässt, ob das Handy mit der Freisprechanlage kann oder nicht.
Wichtige Info: Kompatibilitätslisten der Hersteller

Ein Fehlerklassiker sind hier ausgerechnet Nokias Serie-60-Handys der Vor-3rd-Edition-Ära. So kann beispielsweise das noch aktuelle iDrive in BMWs deren Adressbuch nicht auslesen. Abhilfe schafft hier aber das aus diesem Missstand heraus entwickelte Phonebook-Access-Profile. Das haben die im CE4A-Forum (Consumer Electronics For Automotive) organisierten deutschen Autohersteller vorangetrieben und im März 2006 verabschiedet.
Wer für viel Geld eine Anlage ab Werk ordert oder nachrüstet, sollte sich unbedingt auf den Kompatibilitätslisten der Hersteller schlau machen, welche Anlage mit dem eigenen Handy funktioniert.
Zu bedenken ist auch, dass nicht für jedes Handy Anpassungen vorgenommen werden. Aber Nachrüsthersteller wie Bury, Funkwerk Dabendorf, Nokia oder Parrot arbeiten daran, ihre Produkte kompatibel zum Marktgeschehen zu halten. Auch Nokia entwickelt weiter, legt den Fokus aber natürlich auf eigene Handys.