Android-Benutzeroberflächen
Stock-Android von Google im Check
Das Original-Android, auch unter der Bezeichnung Stock-Android bekannt, ist schlank und schlicht gestaltet, die Oberfläche dezent und die Bedienung top. Wir stellen die Bedienoberfläche im Folgenden vor.

Stock-Android ist die nackte Google-Oberfläche, ohne Hersteller-UI oder sonstige Anpassungen. Neben den Google-eigenen Apps wie Maps, Music und Play Store ist keine Zusatz-Software installiert.
Das System ist schlank und schlicht gehalten. Minimalismus ist hier Trumpf. Das bietet zwei entscheidende Vorteile. Erstens: Für Smartphones mit Stock-Android stehen Software-Updates am schnellsten bereit.
Modelle mit Hersteller-UI müssen teilweise Monate darauf warten, da die Benutzeroberfläche erst einmal angepasst werden und mehrere Tests durchlaufen muss. Nicht selten bekommen Geräte überhaupt kein Update. Zweitens: Die Bedienung ist einfach, die Struktur zielführend, und die Menüs sind schlank.
Google Nexus 5 im Praxistest Stock-Android ist ab Werk auf den Nexus-Modellen von Google und bei einigen No-Name-Herstellern installiert. Samsung und HTC bieten Sondereditionen ihrer Topmodelle Galaxy S4 und One mit Stock-Android an.
Minimalismus ist Trumpf
Das kommt nicht von ungefähr: Stock-Android ist geradlinig strukturiert und weniger verschachtelt. Während Touchwiz und Co einen Feature-Overkill bieten und die Deinstallation implementierter Apps blockieren, kann bei Stock-Android jeder Nutzer genau die Anwendungen aus dem Play Store installieren, die er auch wirklich haben will.
Das System ist weitestgehend "nackt" und komplett über Drittanbieter-Software anpassbar. Dem ursprünglichen Open-Source-Gedanken des Google-Betriebssystems kommt Stock-Android somit am nächsten. Der Homescreen erstreckt sich über maximal fünf Ansichten. Er lässt sich nach Belieben mit Apps, Ordnern und Widgets bestücken; Schriftgröße und Hintergrundbilder sind einstellbar.
Was allerdings fehlt, ist die vor einigen Jahren erstmals von HTC eingeführte, mittlerweile etablierte und sehr praktische Helikopter-Ansicht (oder Homescreen-Übersicht), die alle fünf Homescreens auf einen Blick anzeigt. Der App-Drawer (das Hauptmenü) ist wie die gesamte Oberfläche schlicht gehalten.
Google Nexus 5 vs. Motorola Moto X
Die hübsch designten App-Icons liegen auf schwarzem Grund und sind alphabetisch sortiert, Ordner sowie Such- und weitere Sortierfunktionen sind hier allerdings nicht integriert. Der Sperrbildschirm bietet neben der Anzeige von Datum, Uhrzeit und verpassten Ereignissen optional die Möglichkeit, diverse Widgets einzublenden, etwa das Mail-Postfach, den Kalender oder Google Plus.
Maximale Freiheiten
Auch das Einstellungsmenü präsentiert sich reduziert. Anders als etwa bei LGs Optimus UI oder Samsungs Touchwiz setzt Google weniger auf aufwendige Optik, sondern mehr auf ruhige Elemente.
Motorola Moto G im ersten Test
Icons und virtuelle Ein-/Ausschalter in den Einstellungen sind bei Stock-Android unauffällig gestaltet - Funktion geht hier vor Optik. Das Notification-Center (die Statusleiste) bietet Direktzugriffe auf WLAN, Flugmodus und Konsorten, verpasste Ereignisse werden übersichtlich sortiert gelistet. Wer maximale Funktions- und Gestaltungsfreiheiten möchte, fährt mit Stock-Android am besten. Verzichten muss man hier auf bunt designte Elemente und spezielle Hersteller-Funktionen. Die Auswahl an Apps, Widgets und sonstigem Content ist im Play Store aber mehr als ausreichend. Als Testgerät für Stock-Android haben wir das Tablet Nexus 7 verwendet, weil hier die aktuellste Android-Version installiert ist.