Car Connectivity bei Volkswagen
VW Connect: Volkswagen-Auto mit dem Smartphone vernetzen
Mit der Connect-App und einem OBD-Adapter können VW-Fahrer ihr Auto für kleines Geld mit dem Smartphone verbinden. Welche Vorteile das bringt und was Volkswagen noch in Sachen Car-Connectivity bietet, erfahren Sie im Praxistest.

OBD-Adapter, die Daten aus der fahrzeugspezifischen Schnittstelle auslesen und an eine App weiterreichen, gibt es von diversen Herstellern und für viele Funktionen. Nun bringt Volkswagen ebenfalls ein System auf den Markt und möchte damit bis zu zehn Millionen Autos zu „Connected Cars“ machen.
Das Spannende an der VW-Lösung: Sie arbeitet nicht nur in aktuellen Automodellen, auch ältere Fahrzeuge bis zum Baujahr 2008 lassen sich so ganz bequem per Bluetooth-Verbindung mit dem Smartphone vernetzen.
Damit wird der Nutzer aber auch teilweise zum „gläsernen“ Fahrer, denn Tracking- und Fahranalysefunktionen gehören zum Kern des Systems. Wer hier grundsätzliche Bedenken hat, für den ist eine solche Lösung ungeeignet. Ob das eigene VW-Modell mit der Volkswagen-Connect- App (kostenlos für Android und iOS) und dem OBD-Adapter „DataPlug“ (39,50 Euro bei jedem VW-Händler) kompatibel ist, lässt sich auf der Internetseite www.vwconnect.com überprüfen.
Praktischer Mehrwert im Alltag
Wir haben die Sache mit einem VW Passat Variant aus dem Jahre 2008 getestet. Der OBD-Adapter hat nur eine geringe Bauhöhe und verschwindet so unsichtbar an der entsprechenden Schnittstelle im Fahrer-Fußraum des Passat. Die Erstinstallation klappte problemlos; allerdings baute sich die Verbindung per Bluetooth nur zögerlich auf, was sich auch mit anderen Smartphones im Alltagstest immer wieder bestätigen sollte.
Leider konnte VW Connect die FIN (Fahrzeugidentifikationsnummer) nicht auslesen – und im Test manche Funktionen wie Fahrzeugdetails oder Serviceinfos nicht abrufen. Dennoch gefiel das System im Alltag mit praktischen Features und zahlreichen Infos. Für den geringen Preis ist VW Connect eine gute Lösung.
Autodaten
VW Connect zeigt sämtliche Fahrzeugdaten übersichtlich aufbereitet. Auch die Navigation innerhalb der App ist gelungen.
Die App ist übersichtlich gestaltet und zeigt im Homescreen unter „VW Connect“ eine praktische Zusammenfassung der wichtigsten Informationen. Über das strukturierte Hauptmenü erreicht der Nutzer sämtliche Funktionen der App und gelangt so auch zu „Mein Volkswagen“. Hier gibt es eine praktische Detailübersicht über das eigene Auto. Neben dem Batterie- und Tankfülllevel wird etwa auch der Kilometerstand angezeigt.
Je nach Modell erhält der Nutzer auch Auskunft über den nächsten Ölservice, kann Infos über die Reifen ablegen sowie die Erstzulassung und die nächste Hauptuntersuchung hinterlegen. Auch ein Foto des Autos und das Kennzeichen lässt sich hier eingeben. Zudem sollte eigentlich die FIN angezeigt werden, was jedoch bei unserem Testwagen nicht funktionierte; daher ließen sich auch keine Details wie die Fahrzeugausstattung abrufen.

Fahrten
Auf Wunsch fungiert die VW-App als digitales Fahrtenbuch und merkt sich zudem den letzten Parkplatz.
Unter „Fahrten“ erhält der Nutzer Infos zu den zurückliegenden Strecken, die übersichtlich aufgelistet und mit einem Effizenzstempel samt Prozentangabe versehen werden. Die einzelnen Fahrten lassen sich bequem aufrufen, die Detailansicht zeigt eine Effizienzanalyse sowie die Route, die über Smartphone-GPS getrackt wurde. Start- und Endkilometerstand werden hier ebenso erfasst wie Distanz, Fahrtdauer und Standzeiten. Dazu gesellen sich Informationen über die Durchschnitts- und Maximalgeschwindigkeit.
Der Nutzer kann zudem die Art der Fahrt – privat, beruflich oder Arbeitsweg – erfassen. Komplettiert wird das Fahrtenbuch von den ermittelten Kraftstoffkosten. Apropos Kraftstoff: Über den „Tankmonitor“ können Tankvorgänge automatisiert erfasst werden, man gibt nur noch die Tankkosten ein. Die Funktion „Parkplatz“ merkt sich zudem praktischerweise den letzten Standort des Autos.

Auswertung
Neben netten Spielereien wie „Meine Challenges“ erfasst VW Connect auch eine Kurz- und Langzeitstatistik der einzelnen Fahrten.
Bei jeder Fahrt sammelt der Nutzer automatisch Punkte und kann bei Erfüllung unterschiedlichster Fahrprofile virtuelle Auszeichnungen erreichen. Unter „Meine Challenges“ kann man nachsehen, welche Ziele bereits erreicht wurden und welche Herausforderungen noch verfügbar sind oder erst noch freigeschaltet werden müssen. Das Ganze ist eine nette Spielerei für Techies. Viel interessanter ist da doch der Menüpunkt „Statistik“, der in sechs Ausprägungen Auskunft über die eigenen Fahrten gibt und das Ganze übersichtlich in Jahr, Monat, Woche und Tag gliedert.
Hier findet man zudem Infos zu den gefahrenen Kilometern inklusive Fahrzeit in Stunden, getanktem Kraftstoff sowie dessen Kosten, Fahrten bei Tag und Nacht sowie das Verhältnis von privaten und geschäftlichen Strecken. Komplettiert wird das Ganze von einer Effizenzstatistik und den bestandenen Challenges.

Services
Über die Connect-App lässt sich ein Service-Termin vereinbaren oder bei einer Panne auch Hilfe kontaktieren.
Eine praktische Funktion von VW Connect ist die Möglichkeit, direkt aus der App heraus einen Servicetermin zu vereinbaren. Dazu legt der Nutzer bei der Erstkonfiguration seinen bevorzugten VW-Partner fest. Dieser ist dann beim Aufrufen von „Service und Termine“ als Favorit definiert. Ein Wechsel des VW-Partners ist jederzeit möglich.
Ist man gerade nicht in der Nähe seiner bevorzugten Werkstatt, werden praktischerweise auch die VW-Partner in der direkten Umgebung angezeigt. Komplettiert werden die Service-Features der VW-Connect-App mit der Funktion „Hilferuf“. Wird dieser Punkt angewählt, gibt es direkt zwei Auswahlfelder, um einen Pannenhelfer oder den Kundendienst anzurufen. Auch den aktuellen Standort kann man hier ganz einfach mit Angehörigen oder Geschäftspartnern teilen. Zudem gibt es Hinweise zum Verhalten bei einem Notfall und Infos über die Warnleuchten des Autos.
