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800.000 Fahrzeuge betroffen

Volkswagen: Massiver Datenskandal – Millionen Daten frei im Netz

Informationen zu über 800.000 VW-Fahrzeugen waren monatelang ungeschützt online abrufbar – inklusive sensibler Daten. Der deutsche Autobauer steht erneut in der Kritik.

Volkswagen ID3 IAA2019
Daten zu Haltern von E-Autos wie dem ID3 waren monatelang frei im Netz verfügbar.
© Volkswagen

Monatelang waren Kundendaten von über 800.000 Elektrofahrzeugen der Marken VW, Audi, Seat und Skoda unverschlüsselt im Internet abrufbar. Dies berichtet der Spiegel unter Berufung auf Hinweise des Chaos Computer Clubs. Die frei zugängliche Datenbank auf einem Amazon-Cloudserver umfasste Terabyte ...

Monatelang waren Kundendaten von über 800.000 Elektrofahrzeugen der Marken VW, Audi, Seat und Skoda unverschlüsselt im Internet abrufbar. Dies berichtet der Spiegel unter Berufung auf Hinweise des Chaos Computer Clubs. Die frei zugängliche Datenbank auf einem Amazon-Cloudserver umfasste Terabyte an Informationen, darunter auch personenbezogene Details wie Handynummern und E-Mail-Adressen der Fahrzeugbesitzer sowie Daten über den Batterieladestand, Uhrzeiten und den Standort der Autos.

VW-Tochter Cariad erneut verantwortlich

Verantwortlich für das Datenleck ist wohl die VW-Tochter Cariad, die für die Softwareplattform der Fahrzeuge zuständig ist. Aus den gespeicherten Daten ließen sich laut Bericht präzise Bewegungsprofile von mehr als 460.000 Fahrzeugen erstellen, die Rückschlüsse auf die Lebensgewohnheiten der betroffenen Personen zuließen. Trotz der großen Menge und Sensibilität der Daten blieb die Sicherheitslücke über Monate unbemerkt.

Cariad räumte nach Hinweisen auf die Lücke eine „Fehlkonfiguration“ ein und schloss den Zugriff umgehend. Die Daten sind mittlerweile nicht mehr öffentlich einsehbar. Dennoch stellt dieser Vorfall einen weiteren Rückschlag für die angeschlagene Software-Tochter von VW dar. Bereits im Sommer hatte Cariad mit massiven Verzögerungen bei der Einführung der neuen Softwareplattform E3 2.0 für Negativschlagzeilen gesorgt, die unter anderem die Veröffentlichung mehrerer Modelle verzögerte.

Der Vorfall könnte den ohnehin schon angeschlagenen Ruf von Volkswagen weiter schädigen. Die Vorstellung, dass Daten bei deutschen Unternehmen sicherer sind als bei internationalen Wettbewerbern, hat durch diese Enthüllung einen deutlichen Dämpfer erhalten.

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Autor: Sebastian Thöing • 30.12.2024

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