Zukunftshoffnung UMTS
Von Kuczkowski erwarb damit die Lizenz zum Geld drucken, wie die Mobilfunker damals glaubten. Dass der Rubel beileibe nicht so schnell rollte wie erhofft, ist mittlerweile hinlänglich bekannt und beklagt (siehe auch Interview mit Vodafone-Geschäftsführer Frank Rosenberger). Doch Vodafone ließ ...
Von Kuczkowski erwarb damit die Lizenz zum Geld drucken, wie die Mobilfunker damals glaubten. Dass der Rubel beileibe nicht so schnell rollte wie erhofft, ist mittlerweile hinlänglich bekannt und beklagt (siehe auch Interview mit Vodafone-Geschäftsführer Frank Rosenberger).
Doch Vodafone ließ sich nicht beirren und pushte das schnelle Datennetz von Anfang an: 2004 nahmen die UMTS-Netze vorschriftsmäßig ihren Regelbetrieb auf, wobei Vodafone mit dem Samsung Z105 eins der beiden ersten 3G-Handys exlusiv im Angebot hatte.
Suche nach der Killerapplikation

Die Geräte waren anfangs mehr als rar, die Suche nach der Killerapplikation, die endlich Geld in die Kassen spülen sollte, gestaltete sich ungemein schwierig. Das offene Internet auf dem Handy war damals verpönt, vielmehr versuchten die Netzbetreiber, mit geschlossenen Portalen und kostenpflichtigen Diensten die Kundschaft zu locken.
Vodafone startete 2002 mit Vodafone live, das der heutige Geschäftsführer Friedrich Joussen federführend entwickelte. Die Ansätze waren nicht schlecht, allein, es fehlte bei allen Anbietern an ausgereiften Applikationen und entsprechenden Handys, mit denen der Trip ins mobile Web nicht in Frustration mündete.
Nichtsdestotrotz waren die Kundenberater von Vodafone fleißig: 2006 hatten die Düsseldorfer bereits drei Millionen UMTS-Kunden unter Vertrag und starteten im selben Jahr auf der Cebit zeitgleich mit T-Mobile den Datenturbo HSDPA, der statt dem bisherigen UMTS-Limit von 384 Kbit/s mobile Datendownloads zunächst auf 1,8 Mbit pushte und heute auf 3,6 und teils 7,2 Mbit/s beschleunigt.
Quantensprung Long Term Evolution

Ohnehin ist das Netz das Rückgrat des Erfolgs. Im steten Wettlauf mit T-Mobile hat Vodafone eine vorzügliche Mobilfunkversorgung auf die Beine gestellt, deren Qualität regelmäßig in den connect-Netztests überzeugen kann.
Auf den Lorbeeren ruhen sich die Rheinländer freilich nicht aus. Technikchef Hartmut Kremling hat die Zukunft schon fest im Visier und kündigt für 2010 den Ausbau des nächsten Mobilfunkstandards LTE (Long Term Evolution) an. Der wird Datenraten von bis zu 150 Mbit/s ermöglichen - ein Quantensprung, wenn man bedenkt, dass das erste D-Netz erst vor 17 Jahren in Betrieb genommen wurde, ganz ohne Datendienste.