Aqara U200 im Test: Nie wieder Schlüssel vergessen
Das Aqara U200 bietet viele interessante Funktionen. Unser Testbericht zeigt die Leistungsfähigkeit und Kompatibilität des intelligenten Türschlosses.

Der chinesischen Hersteller Aqara fordert mit dem Smart Lock U200 den Marktführer Nuki aus Österreich heraus. Mit einem Preis von 270 Euro für Türschloss und Keypad ist das Set nicht nur für Besitzer eines Smart-Home-Systems von Aqara interessant, sondern für alle, die ihre Haustür per Smartp...
Der chinesischen Hersteller Aqara fordert mit dem Smart Lock U200 den Marktführer Nuki aus Österreich heraus. Mit einem Preis von 270 Euro für Türschloss und Keypad ist das Set nicht nur für Besitzer eines Smart-Home-Systems von Aqara interessant, sondern für alle, die ihre Haustür per Smartphone, PIN-Code oder Fingerprint aufsperren möchten.
Die Montage funktioniert wie bei den meisten Smart Locks. Das Aqara U200 wird an der Türinnenseite montiert, genauer gesagt auf dem vorhandenen Schließzylinder mit eingestecktem Schlüssel. Zum Sperren der Tür dreht der integrierte Motor den Schlüssel. Praktisch: die notwendige Stromversorgung erfolgt nicht wie häufig über Batterien. Stattdessen sitzt im Schloss ein austauschbarer Akku, der sich per USB laden lässt.
Für das Keypad mit Fingerprint- und NFC-Reader werden dagegen Batterien mitgeliefert. Wer auf sie verzichten will, kann das Keypad auch fest mit Strom versorgen über die Anschlüsse an der Rückseite. Auch bei der Montage haben Sie die Wahl: zwischen Schrauben und einem Klebepad.

Die Verarbeitung von Smart Lock und Keypad erfüllt ihren Zweck. Beide Produkte, die je in Schwarz und Silber erhältlich sind, bestehen jedoch größtenteils aus Kunststoff, was keinen sehr hochwertigen Eindruck hinterlässt.
Anleitung mit Illustrationen und Videos
Bei der Montage hilft die Schritt-für-Schritt-Anleitung der Aqara Home-App. Angereichert mit Illustrationen und Videos stört nur die zum Teil holprige deutsche Übersetzung.
Verbinden Sie kein weiteres Zubehör, lässt sich das Smart Lock nur lokal per Smartphone oder Keypad steuern. Für den Fernzugriff braucht es den Aqara Hub M3 für rund 130 Euro oder einen anderen Matter Controller mit integriertem Thread Border Router.
Solche findet man im Amazon Echo der 4. Generation, dem Google Nest Hub der 2. Generation oder dem Apple Home Pod Mini. Sie alle sind mit dem Smarthome-Standard Matter kompatibel und können sich über das Funkprotokoll Thread mit dem Aqara-Türschloss verbinden. Je nach verwendetem Hub erscheint das Smart Lock dann in den Apps von Amazon, Google oder Apple. Für die Integration brauchten wir leider einige Anläufe, da die Beschreibung hier nicht sehr präzise ist.
Weitreichendere Einstellungen sind nur über die Aqara Home-App möglich und auch hier nur, wenn man sich in Bluetooth-Reichweite des Schlosses befindet. Außerdem sollten Sie sich in der Nähe des Keypads aufhalten, da für manche Einstellungen ein Tastendruck auf das Keypad nötig ist.

Konfiguration nur vor Ort möglich
So müssen Sie sich beim Schloss befinden, wenn Sie neue Benutzer erstellen und Zutrittsberechtigung erteilen möchten. Unterwegs lassen sich nur Einmal-Codes für das Keypad erstellen. Für Personen, die ein Smart Lock zum Vermieten ihrer Ferienwohnung verwenden möchten, könnte dieser Umstand ein Ausschlusskriterien sein.
Ebenfalls nur vor Ort einstellbar ist die Geschwindigkeit des Schlosses. Auf schnellster Stufe sperrt das Smart Lock unsere zweifach verschlossene Türe in 3,1 Sekunden auf. So schnell schafft das kaum ein Schloss. Dafür ist es in dieser Einstellung deutlich hörbar. Wer es lieber leise mag, reduziert die Geschwindigkeit. Außer dem Tempo begeistert der Motor auch durch seine Kraft. So vermag er es, selbst etwas klemmende Schlösser aufzusperren.
Ebenso positiv sind die schnelle Reaktionszeiten. Das Smart Lock setzt sich nach einem Öffnen-Befehl prompt in Bewegung, wenn man sich mit dem Smartphone in Bluetooth-Reichweite befindet oder das Keypad nutzt. Ebenso schnell ist die Fingerprint-Erkennung. Per WLAN oder Mobilfunk sind die Reaktionszeiten etwas länger, aber immer noch bei kurzen 1,1 bzw. 1,4 Sekunden.
Was wir beim Schloss vermisst haben, ist eine Auto-Unlock-Funktion. Mit ihr sperrt sich die Tür automatisch auf, wenn man sich mit dem Smartphone nähert. Nicht funktioniert hat bei uns das automatische Verriegeln nach dem Zuziehen der Tür. Deshalb waren auch nicht verwundert, dass dieses Feature in der App mit einem „Lab“-Stempel versehen ist.
Aqara U200 im Test: Fazit
Die Konfiguration und Bedienung des Aqara U200 ist nicht so einfach wie bei Nuki. Dafür punktet das Smart Lock durch einen starken Motor, kurze Reaktionszeiten und einen attraktiven Preis - vor allem wenn man bedenkt, dass Keypad und Akku mitgeliefert werden.
Testergebnis Aqara U200
- Bedienung: 30 Punkte (max. 40 Punkte)
- Ausstattung: 26Punkte (max. 30 Punkte)
- Funktion: 27 Punkte (max. 30 Punkte)
Gesamtpunkzahl: 83 Punkte (max. 100 Punkte)
Testurteil: GUT
Preis/Leistung: SEHR GUT