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Asustor FS6706T im Test: das M.2-SSD-NAS

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Das FS6706T von Asustor ist ein Netzwerkspeicher, der ausschließlich mit NVMe-Flash-Laufwerken bestückt ist. Was man von einem solchen NAS erwarten kann, zeigt unser Test.

Autor: Michael Seemann • 6.6.2024 • ca. 3:00 Min

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gut
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Asustor FS6706T
NAS
Zusätzliche Infos
Getestet durch die Redaktion PCgo + PC Magazin.
Juni 2024 Zum Produkt
Asustor_FS6706T-im-test
Der Flashstor 6 (FS6706T) ist ein kompaktes und leistungsstarkes NAS. Wir haben es im Test.
© Asustor

Auf den ersten Blick könnte man das Flashstore 6 FS6706T für eine schicke, noch relativ kompakte Spielekonsole halten. Tatsächlich handelt es sich um ein neues Hochgeschwindigkeits-NAS von Asustor, das bis zu sechs M.2-NVMe-SSDs aufnehmen kann und dabei komplett auf interne HDDLaufwerke verzichte...

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Pro

  • Sehr flotte Transferraten
  • Kompakt, leicht, transportabel
  • Zwei Multigigabit-LAN-Ports
  • Btrfs mit Volume-Snapshots
  • Ordnerbasierte Verschlüsselung
  • Automatisiertes Aufwecken auch nach Stromunterbrechung

Contra

  • Hochpreisiges Leergehäuse, das mit hochpreisigem Speicher arbeitet
  • Keine Speicherpools
  • Nutzung des HDMI-Ausgangs ausbaufähig
  • Asustor Portal unsicher

Fazit

Das kompakte Asustor FS6706T mit sechs M.2- und zwei 2,5-GbE-LAN-Schnittstellen sorgt für sehr hohe Datentransfers im LAN und kann selbst voll bestückt relativ problemlos transportiert werden.

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Auf den ersten Blick könnte man das Flashstore 6 FS6706T für eine schicke, noch relativ kompakte Spielekonsole halten. Tatsächlich handelt es sich um ein neues Hochgeschwindigkeits-NAS von Asustor, das bis zu sechs M.2-NVMe-SSDs aufnehmen kann und dabei komplett auf interne HDDLaufwerke verzichtet.

Selbst voll bestückt bringt das NAS nur etwa 1,4 kg auf die Waage und ist von seinen Abmessungen her gerade noch so handlich, dass es sich ähnlich gut wie ein etwas dickeres Notebook transportieren lässt. Zumal das FS6706T mit seinen internen Flash-Speichern auch viel robuster ist als ein „gewöhnliches“, mit schweren und sehr viel empfindlicheren SATA-HDDs bestücktes NAS.

Für den Einbau der M.2-SSDs öffnen wir das Leergehäuse über vier Schrauben. Das Einsetzen und Befestigen der Flash-Speicherriegel erfolgt schraubenlos. Für unseren Test verbauen wir vier Seagate-Ironwolf- 525-SSDs mit Kapazitäten von 2x 2 TByte und 2x 1 TByte.

Asustor_FS6706T-ports
Das NAS bietet auf der Rückseite zwei USB-2-Ports, einen zweiten USB-3-Gen2-Port und zwei 2,5GbE-Ports.
© Asustor

Eine deutschsprachige, anschaulich bebilderte Installationsanleitung (PDF) unterstützt uns beim Hardware-Setup und beschreibt, wie man den Arbeitsspeicher des NAS auf bis zu 16 GByte erweitern kann. Am ebenfalls ausführlichen Software-Benutzerhandbuch fehlt uns allerdings das PDF-Inhaltsverzeichnis, was das Navigieren darin nicht besonders komfortabel macht.

Asustor FS6706T im Test: Datensicherungen und Geschwindigkeiten

Das NAS unterstützt keine Storage Pools, sodass man beispielsweise nicht mehrere Volumes auf einem RAID anlegen kann. Bei sechs NVMe-Steckplätzen hat man dennoch eine ganze Reihe von Möglichkeiten, um bei Bedarf einzelne RAID-Systeme oder gar Single-SSDs als jeweils eigene Volumes einzurichten.

Wer sich für das Btrfs-Dateisystem entscheidet, kann den aktuellen Zustand seiner Daten über volume-basierte Snapshots sichern. Backups von NAS-Inhalten lassen sich automatisiert auf externe USB-Speicher, rsync-Server oder Cloud-Speicher ablegen. Für Datensicherungen vom PC auf das NAS steht das Tool Asustor Backup Plan bereit.

Asustor_FS6706T-benchmarks
Mit dem Asustor FS6706T konnten wir Nettodatenraten von fast 280 MByte/s sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben messen.
© PCgo + PC Magazin

Wir messen an einem der beiden 2,5GbE-LAN-Ports Nettodatenraten von beinahe 280 MByte/s beim Lesen und Schreiben. Auch die Transfers in oder aus verschlüsselte(n) Ordner(n) auf dem NAS laufen sehr flott. Beim Lesen und Schreiben kleinerer Dateien lieferte das Flashstor-NAS mit nur 22 Sekunden für 4,34 GByte sogar den bisherigen Spitzenwert. An der Übertragungsleistung dieses NAS gibt es somit nichts auszusetzen, sofern man am Einsatzort über die entsprechende multigigabitfähige Hardware verfügt.

Asustor FS6706T im Test: Energieverbrauch und mehr

Die Leistungsaufnahme des Asustor-NAS mit vier verbauten M.2-NVMes liegt bei 13,6 Watt in Bereitschaft und bei rund 20 Watt beim Beschreiben, was im Vergleich zu einem NAS mit vier verbauten HDDs durchaus gering ist.

Gut: Wenn wir den Zeitplaner zum automatischen Aus- und wieder Einschalten nutzen, dann fährt das NAS auch nach einem Stromausfall in der Ruhephase wieder hoch – oder lässt sich per WoL aufwecken. Das klappte bisher nur bei NAS-Geräten von Synology oder Qnap zuverlässig.

Asustor_FS6706T-Btrfs-Volume
Mehrere Volumes sind nur durch das Anlegen von separaten RAIDs und/oder Single-Disks möglich.
© connect

Über den HDMI-Port und zwei USB-2-Ports lässt sich das NAS parallel als Debian-Linux- Station nutzen – oder alternativ mit Asustor Portal als Browser und (bedingt) zur Medienwiedergabe. Letzteres hat uns allerdings zum Testzeitpunkt nicht völlig überzeugt, zumal eine für Asustor Portal benötigte Python-App veraltet ist und von unserem Schwachstellen-Scan mit Nessus als kritische Sicherheitslücke bewertet wird. Hier sollte Asustor nachbessern.

Asustor FS6706T im Test: Fazit

Das kompakte Asustor FS6706T mit sechs M.2- und zwei 2,5-GbE-LAN-Schnittstellen sorgt für sehr hohe Datentransfers im LAN und kann selbst voll bestückt relativ problemlos transportiert werden.

Natürlich sind gut 500 Euro für ein NAS-Leergehäuse plus den nach wie vor teuren NVMe-Laufwerken eine hohe Investition. Deshalb ist solch ein NVMe-NAS auch nur für die Anwender interessant, die über das lokale Netzwerk schnellstmöglich große Datenmengen übertragen möchten, um beispielweise Videos zu bearbeiten und dabei Datenraten von mehr als 250 MByte/s benötigen.

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Asustor FS6706T
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Zusätzliche Infos
Getestet durch die Redaktion PCgo + PC Magazin.
Juni 2024 Zum Produkt

Zusatzinformationen zum Asustor FS6706T

  • Kategorie: NVMe-NAS mit 6 x M.2-Slots
  • Preis: ca. 520 Euro
  • Preis/Leistung: befriedigend
  • Betriebssystem: ADM (Asustor Data Master) 4.2
  • Prozessor: Intel Celeron N5105, Quad-Core 2.0-2,9 GHz
  • RAM: 4GB DDR4-RAM (erweiterbar auf 16GB)
  • HDD-Bays: keine!
  • M.2-SSD-Steckplätze: 6xM.2 PCIe Gen 3x2 NVMe (Formfaktor 2280)
  • LAN-Port(s): 2x2,5GbE
  • Weitere Anschlüsse: 2xUSB3.2Gen2 (vo./hi.), 2xUSB2.0 (hi.), 1xHDMI 2.0b, 1x S/PDIF
  • Maße: 4,8 cm × 30,8 cm × 19,3 cm
  • Gewicht: 1,35 kg (Leergehäuse), plus ca. 0,05 kg für 6xNVMe-SSDs
  • Herstellergarantie: 3 Jahre
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