Asustor FS6706T im Test: das M.2-SSD-NAS
Mehr zum Thema: ASUSDas FS6706T von Asustor ist ein Netzwerkspeicher, der ausschließlich mit NVMe-Flash-Laufwerken bestückt ist. Was man von einem solchen NAS erwarten kann, zeigt unser Test.

Auf den ersten Blick könnte man das Flashstore 6 FS6706T für eine schicke, noch relativ kompakte Spielekonsole halten. Tatsächlich handelt es sich um ein neues Hochgeschwindigkeits-NAS von Asustor, das bis zu sechs M.2-NVMe-SSDs aufnehmen kann und dabei komplett auf interne HDDLaufwerke verzichte...
Auf den ersten Blick könnte man das Flashstore 6 FS6706T für eine schicke, noch relativ kompakte Spielekonsole halten. Tatsächlich handelt es sich um ein neues Hochgeschwindigkeits-NAS von Asustor, das bis zu sechs M.2-NVMe-SSDs aufnehmen kann und dabei komplett auf interne HDDLaufwerke verzichtet.
Selbst voll bestückt bringt das NAS nur etwa 1,4 kg auf die Waage und ist von seinen Abmessungen her gerade noch so handlich, dass es sich ähnlich gut wie ein etwas dickeres Notebook transportieren lässt. Zumal das FS6706T mit seinen internen Flash-Speichern auch viel robuster ist als ein „gewöhnliches“, mit schweren und sehr viel empfindlicheren SATA-HDDs bestücktes NAS.
Für den Einbau der M.2-SSDs öffnen wir das Leergehäuse über vier Schrauben. Das Einsetzen und Befestigen der Flash-Speicherriegel erfolgt schraubenlos. Für unseren Test verbauen wir vier Seagate-Ironwolf- 525-SSDs mit Kapazitäten von 2x 2 TByte und 2x 1 TByte.

Eine deutschsprachige, anschaulich bebilderte Installationsanleitung (PDF) unterstützt uns beim Hardware-Setup und beschreibt, wie man den Arbeitsspeicher des NAS auf bis zu 16 GByte erweitern kann. Am ebenfalls ausführlichen Software-Benutzerhandbuch fehlt uns allerdings das PDF-Inhaltsverzeichnis, was das Navigieren darin nicht besonders komfortabel macht.
Asustor FS6706T im Test: Datensicherungen und Geschwindigkeiten
Das NAS unterstützt keine Storage Pools, sodass man beispielsweise nicht mehrere Volumes auf einem RAID anlegen kann. Bei sechs NVMe-Steckplätzen hat man dennoch eine ganze Reihe von Möglichkeiten, um bei Bedarf einzelne RAID-Systeme oder gar Single-SSDs als jeweils eigene Volumes einzurichten.
Wer sich für das Btrfs-Dateisystem entscheidet, kann den aktuellen Zustand seiner Daten über volume-basierte Snapshots sichern. Backups von NAS-Inhalten lassen sich automatisiert auf externe USB-Speicher, rsync-Server oder Cloud-Speicher ablegen. Für Datensicherungen vom PC auf das NAS steht das Tool Asustor Backup Plan bereit.

Wir messen an einem der beiden 2,5GbE-LAN-Ports Nettodatenraten von beinahe 280 MByte/s beim Lesen und Schreiben. Auch die Transfers in oder aus verschlüsselte(n) Ordner(n) auf dem NAS laufen sehr flott. Beim Lesen und Schreiben kleinerer Dateien lieferte das Flashstor-NAS mit nur 22 Sekunden für 4,34 GByte sogar den bisherigen Spitzenwert. An der Übertragungsleistung dieses NAS gibt es somit nichts auszusetzen, sofern man am Einsatzort über die entsprechende multigigabitfähige Hardware verfügt.
Asustor FS6706T im Test: Energieverbrauch und mehr
Die Leistungsaufnahme des Asustor-NAS mit vier verbauten M.2-NVMes liegt bei 13,6 Watt in Bereitschaft und bei rund 20 Watt beim Beschreiben, was im Vergleich zu einem NAS mit vier verbauten HDDs durchaus gering ist.
Gut: Wenn wir den Zeitplaner zum automatischen Aus- und wieder Einschalten nutzen, dann fährt das NAS auch nach einem Stromausfall in der Ruhephase wieder hoch – oder lässt sich per WoL aufwecken. Das klappte bisher nur bei NAS-Geräten von Synology oder Qnap zuverlässig.

Über den HDMI-Port und zwei USB-2-Ports lässt sich das NAS parallel als Debian-Linux- Station nutzen – oder alternativ mit Asustor Portal als Browser und (bedingt) zur Medienwiedergabe. Letzteres hat uns allerdings zum Testzeitpunkt nicht völlig überzeugt, zumal eine für Asustor Portal benötigte Python-App veraltet ist und von unserem Schwachstellen-Scan mit Nessus als kritische Sicherheitslücke bewertet wird. Hier sollte Asustor nachbessern.
Asustor FS6706T im Test: Fazit
Das kompakte Asustor FS6706T mit sechs M.2- und zwei 2,5-GbE-LAN-Schnittstellen sorgt für sehr hohe Datentransfers im LAN und kann selbst voll bestückt relativ problemlos transportiert werden.
Natürlich sind gut 500 Euro für ein NAS-Leergehäuse plus den nach wie vor teuren NVMe-Laufwerken eine hohe Investition. Deshalb ist solch ein NVMe-NAS auch nur für die Anwender interessant, die über das lokale Netzwerk schnellstmöglich große Datenmengen übertragen möchten, um beispielweise Videos zu bearbeiten und dabei Datenraten von mehr als 250 MByte/s benötigen.
Zusatzinformationen zum Asustor FS6706T
- Kategorie: NVMe-NAS mit 6 x M.2-Slots
- Preis: ca. 520 Euro
- Preis/Leistung: befriedigend
- Betriebssystem: ADM (Asustor Data Master) 4.2
- Prozessor: Intel Celeron N5105, Quad-Core 2.0-2,9 GHz
- RAM: 4GB DDR4-RAM (erweiterbar auf 16GB)
- HDD-Bays: keine!
- M.2-SSD-Steckplätze: 6xM.2 PCIe Gen 3x2 NVMe (Formfaktor 2280)
- LAN-Port(s): 2x2,5GbE
- Weitere Anschlüsse: 2xUSB3.2Gen2 (vo./hi.), 2xUSB2.0 (hi.), 1xHDMI 2.0b, 1x S/PDIF
- Maße: 4,8 cm × 30,8 cm × 19,3 cm
- Gewicht: 1,35 kg (Leergehäuse), plus ca. 0,05 kg für 6xNVMe-SSDs
- Herstellergarantie: 3 Jahre