Testbericht

AV-Receiver Harman AVR 760

23.3.2010 von Redaktion connect und Johannes Maier

In den Höhen vorsichtig-tapsig und untenrum mächtig-gehaltvoll: Auch bei Surround agierte der Harman AVR 760 (2500 Euro) wie ein sympathischer Bär.

ca. 1:20 Min
Testbericht
  1. AV-Receiver Harman AVR 760
  2. Datenblatt
AV-Receiver Harman AVR 760
AV-Receiver Harman AVR 760
© Archiv
AV-Receiver Harman AVR 760
Über die Bridge-Buchse (1) dürfen ein iPod-Dock, via A-Bus (2) Mehrraumkomponenten des Hauses ran. Der zweite Subwoofer-Ausgang des AVR 760 greift auf eigens prozessierte Signale zu.
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Zunächst stellt der neue Harman den HiFiisten, der kurz mal einen CD-Spieler anschließen und "reinhören" will, vor Rätsel. Hinten finden sich nur mit "Analog 1" bis "5" beschriftete Stereoeingänge und vorne kein Eingangswahlknopf. Danach drückt er ohne Ergebnis auf "Menue" und greift dann doch notgedrungen zum Manual. Das verrät ihm, dass dieser Tipper USB- und Ethernet-Quellen aufruft und dass er CD via "AVR" einrichten muss. Zu diesem Zeitpunkt sollte spätestens ein Monitor ran, der die wunderschönen Bediengrafiken zeigt. Und dann gilt es in einem Untermenü abzuprüfen (während in der Noch-Stille immer mal wieder ein Lüfter hörbar wird), ob die Dynamikbremse Dolby Volume auf ganz (!) "aus" steht.

AV-Receiver Harman AVR 760
1) Neben den zwei Aureus-Ton-DSPs strengt sich ein Achtkanal-Codec-IC (Cirrus 42528) mächtig an, das sowohl analog-digital als auch digital-analog wandeln kann. 2) Die Leistungstransistoren der sieben Endstufen hat Harman um eine Art Kühlturbine herum gruppiert. Wegen derer geringen Eigenkonvektion läuft der Ventilator häufig.
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Nun schmeckt dem HiFi-Fan außerdem nicht, dass statt eines Einzelwandler-Teams wie im Vorgänger AVR 745 (2/07) nun ein Multikanal-Codec zum Einsatz kommt. Dafür steht jetzt mit zwei Aureus-DSPs von Texas Instruments eine viel höhere Rechenleistung zur Verfügung, die auch dem Management für zwei separat einstellbare Subwoofer zu Gute kommt. Weiterhin reicht der Harman analoge Multikanalsignale nicht nur durch wie die Konkurrenz, er lässt ihnen gern auch das komplette digitale Setup angedeihen.

Faroudja/Genesis-Bildprozessor (FLI 30336), 12-Bit-Encoder (ADV 7340) für die Analog-Outs und die Möglichkeit, auch HDMI-Eingangssignale zu de-interlacen, skalieren und in vier Positionen feinzujustieren: Bei der Videosektion gibt der Harman sowieso keinen Anlass zur Klage.

Auch beim Klang nicht: Erschienen die Radiotöne schon besonders sauber und wuchtig, gab er bei der CD-Wiedergabe erst recht einen schön-monumentalen Charakter zu erkennen. Er lieferte festgefügte, urschwarze Bässe und sehr körperliche, Süße betonende Frauenstimmen. Wenn allerdings jemand unwirsch auf Schlagzeugbecken dengelte, nahm der 760 Feuer heraus.

AV-Receiver Harman AVR 760
Neben der USB- könnte sich der Fan eine HDMI-Frontbuchse wünschen. Dafür besitzt der AVR 760 dort einen elektrischen und optischen SPDIF-Eingang.
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In den Höhen vorsichtig-tapsig und untenrum mächtig-gehaltvoll: Auch bei Surround agierte er wie ein sympathischer Bär. Aber bei den neuen HD-Formaten wandelte er sich zum Panther: Schwer und gleichzeitig fein - nun sorgte der AVR 760 für höchsten Genuss.

Harman / Kardon AVR-760

Harman / Kardon AVR-760
Hersteller Harman / Kardon
Preis 2500.00 €
Wertung 53.0 Punkte
Testverfahren 1.0

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