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Cadillac CT6 und XT5: Infotainment und Connectivity im Test

Cadillac räumt mit den Vorurteilen gegenüber amerikanischen Straßenkreuzern auf und hält nun Blickkontakt zu den Spitzenreitern im Automobilbau. Nicht zuletzt wegen der Infotainment- und Connectivity-Ausstattung. Wir haben sie in der Praxis getestet.

Autor: Dirk Waasen • 8.9.2016 • ca. 3:20 Min

Cadillac XT5 & CT6
Im connect Praxis-Test: Die Limousine Cadillac CT6 und das SUV Cadillac XT5.
© Cadillac

Weiche Fahrwerke, spritfressende Motoren, Spaltmaße, in die ein Cheeseburger passt, dem europäischen Technologieanspruch zwei Generationen hinterher. Wer beim Gedanken an Cadillac solche Schubladen im Kopf öffnet, sollte sie ganz schnell wieder zumachen. Die brandneue Luxuslimousine ...

Pro

  • Auf Augenhöhe mit europäischen Luxusautos, die ausstattungsbereingt rund 50 Prozent mehr kosten.

Contra

  • Lange gesucht, kaum was gefunden. Vielleicht etwas bessere Auflösung der Navigation. Ganz sicher wäre aber eine hochwertigere Laderaumabdeckung im XT5 zu wünschen.
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Weiche Fahrwerke, spritfressende Motoren, Spaltmaße, in die ein Cheeseburger passt, dem europäischen Technologieanspruch zwei Generationen hinterher. Wer beim Gedanken an Cadillac solche Schubladen im Kopf öffnet, sollte sie ganz schnell wieder zumachen. Die brandneue Luxuslimousine CT6 (ab 73 500 Euro) und der gleichfalls frisch vom Band gerollte SUV XT5 (ab 48 800 Euro) widerlegen alle Vorurteile.

Beginnen wir mit dem Fahrwerk: Die über fünf Meter lange Limousine CT6 stützt sich in der getesteten Platinum-Version (94 500 Euro) auf magnetisch gesteuerte Dämpfer, die vom Kopfsteinpflaster bis zu Schlaglöchern alles glattbügelten, was ihnen an Fahrbahnbelag in die Quere kam. Für ein Fahrzeug dieser Größe blieb der CT6 dank mitlenkender Hinterachse unglaublich handlich. Auch ohne Vierradlenkung überraschte der hochaufgeschossene SUV: Er hüllt die Passagiere in eine Komfortwolke, der man sich nur schwer entziehen kann. Souverän und alles andere als schwammig meisterte der Geländegänger auch schnell durchfahrene Kurven und ließ keinen Raum für Kritik.

Cadillac CT6
Eines der Herzstücke des Soundsystems im CT6 ist eine motorisch ausfahrende Einheit im Armaturenbrett.
© Cadillac

Moderne Motoren

Auch antriebsseitig eilen die Amerikaner mit großen Schritten voran: Im CT6 geht ein Sechszylinder mit drei Litern Hubraum ans Werk, dem zwei Turbolader bis zu 417 Pferdestärken entlocken. 555 Newtonmeter Drehmoment sorgen für den Schiffsdieseleffekt. Der SUV muss sich mit 318 PS aus 3,6 Litern Hubraum bescheiden. Beide Modelle setzen die Leistung über vier angetriebene Räder um, das Schalten übernimmt eine 8-Gang-Automatik und beide Fahrzeuge wiegen bei aller Stattlichkeit nur um die 1,8 Tonnen, was bei normaler Fahrweise zu Verbräuchen um die zehn Liter pro 100 Kilometer führt - Hut ab!

Cadillac CT6
Cadillac CT6
© Cadillac

Wegweisende Connectivity

Viel mehr als Motor und Fahrwerk interessiert connect aber Infotainment, Connectivity- und Fahrerassistenz. Auch hier schöpft Cadillac weitgehend aus dem Vollen: Ein aktiver Spurhalteassistent lenkt bis zu leichten Kurven selbsttätig mit, der adaptive Tempomat der Premiumversion hält automatisiert den Abstand zum Vordermann und bremst auch bis zum Stillstand ab. Für Sicherheit sorgen zudem Bremsassistent und automatisierte Notfallbremse. Erstaunlich gut funktionierte zudem die Nachtsichtkamera in der Limousine, die über Wärmesensoren Fußgänger und Tiere erfasst - und das deutlich vorausschauender als der Fahrer.

Cadillac blendet hierbei das Kamerabild in den zentralen Instrumententräger ein, der beim CT6 aus einem konfigurierbaren 12,3-Zoll-Display besteht. Tacho, Navi oder Drehzahlmesser lassen sich quasi an beliebiger Stelle anzeigen. Für Techies ein Eldorado, für alle anderen eventuell etwas überfordernd. Ein Highlight stellt auch der Innenspiegel dar, der als hochauflösendes Display die Signale einer Heckkamera verarbeitet und auf den Spiegel überträgt, wobei keine störenden C-Säulen mehr im Weg sind.

Cadillac CT6
Leicht angeschrägt, schick integriert und auch bei Sonne gut ablesbar: Das Zentral- display im CT6.
© Cadillac
Cadillac CT6
Das ist die Zukunft: Digitale Displays werden über kurz oder lang in allen Fahrzeugklassen die analogen Instrumente ersetzen.
© Cadillac

12,3- und 10,2-Zoll-Infotainment

Mittig kommt ein 10,2-Zoll-Monitor zum Einsatz, über den sich die Basisfunktionen wie Navigation (leider ohne gute Live-Traffic-Anbindung), Klang, Klima oder Telefon einstellen lassen. Völlig problemlos gelang dabei die Bluetooth-Kopplung via Android und iOS. Das Onstar-System bietet neben Concierge-Services einen 4G-basierten WLAN-Hotspot für alle Passagiere.

Ein Touchpad öffnet eine weitere Bedienebene, was am Ende zu einem bunten Mix führt: Sprache, Taste, Touchscreen und Touchpad, von allem ist etwas dabei -sicher noch nicht die beste aller Lösungen. Beim XT5 kombiniert Cadillac klassische Rundinstrumente mit einem zentralen Display, was keineswegs die schlechtere Lösung ist.

Cadillac CT6
Zu viel User Interface gibt’s nicht? Doch: Touchpad, Sprache, Touchscreen und Tasten liefern mehr Möglichkeiten als nötig.
© Cadillac

Klang auf High-End-Niveau

Unterhaltung vom Feinsten liefern im CT6 das Rear-Seat-Infotainment mit zwei Monitoren im Bereich der Kopfstützen und das von Bose entwickelte Panaray-Soundsystem: Die Zahl der Lautsprecher im Armaturenbrett, Fußraum, Heck und sogar in den Kopfstützen addiert sich auf satte 34 Stück. Mehr Sound kann nur der wollen, der an der Ampel auffallen will. Sagenhafte Räumlichkeit auf allen Plätzen, präsente Gesangsstimmen und entspannte Höhen - da hat Bose Großes geleistet. Tiefstfrequente Bassorgien wollte Cadillac bewusst nicht mitfeiern, die Kundschaft wird's auch nicht fordern.

Logitech Zerotouch

Als perfekt zum Cruisen geeignet erwies sich auch der Bose-Centerpoint-Sound im XT5, der sich mit 14 Lautsprechern bravourös durchs Musikrepertoire rockte. Angesichts von Preis und Leistung gibt es am Ende nichts, was gegen die Caddies spricht. Zudem lassen die GM-Töchter erahnen, welche Features uns demnächst bei Opel erwarten.

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