Testbericht

Dell Streak

10.11.2010 von Bernd Theiss

Dells Streak ist dank Mobilfunkmodul mehr als ein Webpad. Wie gut schlägt sich der Android-Computer als Smartphone?

ca. 2:55 Min
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Dell Streak
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Zuerst denkt man, das Gerät ist fürs Telefonieren definitiv zu groß", schrieb Leser B. Schuster, "was sich aber schon nach kurzer Zeit gibt, denn die übrigen Qualitäten sind über jeden Zweifel erhaben." Damit spricht Herr Schuster connect aus der Seele. Dell selbst riet im Vorfeld zwar davon ab, den Streak als Smartphone zu testen, dafür sei er einfach nicht gebaut. Doch manchmal ist es ein kleinerer Kompromiss, ein Gerät seinem ursprünglichen Zweck zu entfremden, als zwei optimierte Geräte zu verwenden. Und das machen wir jetzt einfach.

Der Dell Streak als Telefon

Dell Streak
Mit dem Google Market stehen dem Streak unzählige Programme zur Verfügung.
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Wo sich der Dell Streak von anderen Smartphones unterscheidet, ist mehr oder minder offensichtlich. Mit 79 Millimetern ist er 9 Millimeter breiter als das bisher breiteste Smartphone und mit 220 Gramm wiegt er 40 Gramm mehr als das zurzeit schwerste Smartphone in der connect-Bestenliste. Auch wenn der Streak als Webpad zu den kompaktesten Vertretern seiner Art gehört - als Telefon ist er ein Riese.

Doch in der Hand halten konnten ihn die Tester durchaus auch für längere Gespräche. Klanglich bestätigen die Frequenzgang-Messungen den schon im Praxistest in connect 10/10 geäußerten Eindruck, dass es ein wenig an Höhen mangelt. Doch das ist Meckern auf hohem Niveau, auch andere namhafte Smartphones klingen nicht besser.

Und was die Sende- und Empfangsqualität in GSM- und UMTS-Netzen angeht, sucht der Dell sogar seinesgleichen im Smartphone-Lager. Ob hier das größere Gehäuse die Möglichkeit gibt, bei der Gestaltung der Antennen näher am Optimum zu arbeiten, sei dahingestellt. In jedem Fall stellen die Funkmessungen dem Smartphone-Neuling Dell ein ausgezeichnetes Zeugnis aus.

Dell Streak
Dank Zoom-Geste werden auch die DIN A4-Doppelseiten eines PDFs lesbar.
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Auch die Gesprächszeiten können sich besonders im für Telefonate üblicherweise genutzten GSM-Netz sehen lassen: Über 8 Stunden kann im D- und E-Netz geplaudert werden. Hier kommen dem Dell Streak ein mit gemessenen 1530 Milliamperestunden großer Akku und die Tatsache, dass beim Telefonieren das große 5-Zoll-Display nicht gebraucht wird, zugute. In Messung und Berechnung der typischen Ausdauer geht natürlich auch der Betrieb mit eingeschaltetem Display ein, hier liegt der Dell Streak mit knapp sechs Stunden im Mittelfeld aktueller Smartphones.

Vorfreude auf das Update

Zum Testzeitpunkt noch nicht verfügbar warendie 2er-Versionen von Android. 2.1 soll in Deutschland noch im Oktober kommen, 2.2 dann im November folgen. Doch auch Android 1.6 machte auf dem Streak eine bessere Figur als auf vielen anderen Webpads, die wir mit dieser Version erproben konnten. Das liegt unter anderem am Display, das mit 800 x 480 Pixeln Auflösung zusammen mit dem leistungsfähigen Browser ein sehr gutes Fenster ins Internet schafft. Für ein Smartphone ist der Streak mehr als groß,  gemessen an Webpad-Maßstäben aber immer noch klein.

Doch dank kapazitivem Touchscreen detektiert er jede Berührung zuverlässig; die vergleichsweise geringen Maße werden nicht zum Hemmschuh. Zum Gefühl des Nutzers, jederzeit Herr über seinen Streak zu sein, trägt auch die schnelle Reaktionsgeschwindigkeit bei, die das zur sicheren Bedienung nötige visuelle Feedback liefert. Hier zahlt sich der schnelle Qualcomm-Snapdragon-Prozessor mit 1 Gigahertz Taktfrequenz aus. Obwohl an Speed kein Mangel herrscht, dürfte der Streak mit den 2er-Versionen von Android sogar noch einmal zulegen, denn diese sind ressourcenschonender programmiert.

Dell Streak
Selbst die sonst mitunter unbewegliche Bahn ist mit einer App auf den Android-Zug aufgesprungen.
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Einen weiteren Vorteil gegenüber anderen Android-1.X-Webpads sichert sich der Streak durch das integrierte Telefon-Interface. Als Mobilfunkkunde mit Datenoption surft es sich so auch abseits zugänglicher WLANs sehr komfortabel. Im schnellen HSPA-Netz sind brutto maximal 7,2 Mbit/s im Download und 5,76 Mbit/s im Upload erreichbar. Darüber hinaus sichert das Vorhandensein eines Telefon-Interfaces auch den Zugang zum Android-Market. Denn dieser darf nur auf Geräten realisiert werden, die bestimmte Anforderungen an die Hardware erfüllen; damit ist sichergestellt, dass eine Applikation im passenden Umfeld installiert wird.

Zwei Fliegen mit einer Klappe

Auch wenn Dell den Streak als Webpad sieht - und er ist sicher ein gutes Webpad - ist er trotz seiner Größe auch ein gutes Smartphone. Wer nicht mit zwei Geräten unterwegs sein möchte, bekommt mit dem Streak eine tolle Symbiose beider Welten. Das relativiert auch den auf den ersten Blick hohen Preis.

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