Testbericht
Dynaudio Xeo 6 & Xeo 4 im Test
Dynaudio erneuert seine vollaktiven, drahtlos angesteuerten Xeo-Aktivboxen bereits nach gut zwei Jahren Bauzeit. Nutzwert und Klang legen im Test noch einmal kräftig zu.

Die Xeo-Funklautsprecher von Dynaudio sind so auffallend zierlich und formschön, dass man sich unwillkürlich sorgt, ob dahinter nicht das gefühlt tausendste, klanglich völlig belanglose Wireless-System für ahnungslose Hipster steckt. Doch tatsächlich handelt es sich um eine faszinierend aufwendige Komplettanlage, die sich noch dazu sehr unkompliziert bedienen lässt. Xeo ist Vorstufe, Funkstrecke, Multiroomsystem, Verstärker und Schallwandler in einem. Xeo kann eine herkömmliche Kette aus Einzelkomponenten vollständig ersetzen.
Trotz oder gerade wegen dieser Vollständigkeit ist der Anwender mit lediglich drei Bausteinen konfrontiert: Eine handliche Fernbedienung, ein kleines, mattgraues Funkmodul und zwei auffallend hochwertige Aktivboxen, die wahlweise als Kompaktbox (Xeo 4) oder Standversion (Xeo 6) ausgeführt sind. Lediglich Quellgeräte sind nicht im Gepäck, doch die gibt es in jedem Haushalt. Digitalplayer jeder Couleur zum Beispiel oder auch Klassiker mit analogen Signalen.
Entsprechend euphorisch war die Reaktion der Händler und Kunden, als der dänische Hersteller Anfang 2012 die erste Xeo-Generation (Testbericht) vorstellte. Selbige gewann auf Anhieb zahlreiche Auszeichnungen und ließe sich gewiss noch längere Zeit unverändert verkaufen. Doch die fleißigen Skandinavier fühlten sich vom Erfolg offenbar erst recht angestachelt und haben ihr System nach nur gut zwei Jahren gründlich überarbeitet.
Die Sendeeinheit, nun Hub und nicht mehr Transmitter genannt, besitzt fünf statt bisher vier Eingänge, davon drei für digitale Signale. Die in ihrer Stabilität noch einmal verbesserte Funkstrecke arbeitet mit Trägerfrequenzen von 2,4, 5,2 oder 5,8 Gigahertz und überträgt Signale in CD-Qualität. Dynaudio verspricht bis zu 50 Meter Reichweite in geschlossenen Räumen. Für größere Entfernungen steht nun ein Extender zur Verfügung. Die Sendeeinheit der zweiten Generation ist über den USB-Eingang sogar update-fähig.

Derzeit noch ohne Funktion ist die neu hinzu gekommene Ethernet-Schnittstelle, was Raum für Spekulationen über zukünftige Erweiterungen lässt. Mit der ebenfalls taufrischen Empfangseinheit Xeo-Link lassen sich weitere Endgeräte wie Subwoofer, Kopfhörerverstärker oder fremde Aktivboxen einbinden.
Die Funkverbindung baut sich automatisch auf, sobald Hub und Schallwandler eingeschaltet sind. Der Anwender muss den Boxen lediglich den gewünschten Kanal zuweisen und sich für eine von maximal drei Hörzonen entscheiden, die das System unabhängig voneinander ansteuern kann. Mit zusätzlichen Boxenpaaren lässt sich so eine komfortable Multiroom-Lösung verwirklichen.
Die Xeo-Sendeeinheit akzeptiert Signale mit einer Auflösung bis zu 24 Bit und 96 Kilohertz, arbeitet jedoch intern mit 16 Bit und 48 Kilohertz. Die Reduktion hat der Hersteller bewusst in Kauf genommen, um die Stabilität vor allem im Multiroombetrieb zu maximieren.
Die zweite Xeo-Generation verfügt über Bedienelemente an den Boxen, je mit drei Tasten für Lautstärke und Eingangswahl. Besonders spendabel zeigt sich Dynaudio bei der Xeo 6, die mit dem vornehmen Aluminiumstandfuß der Excite-Baureihe ausgeliefert wird. Gegenüber der bisherigen Lösung mit einer ins Gehäuse integrierten Bodenplatte ist dies ein deutlicher Fortschritt, weil die Box auf dem auskragenden Fuß nicht nur besser aussieht, sondern auch deutlich sicherer steht. Ebenfalls hübsch: Die stoffbespannten Abdeckrahmen werden nun magnetisch gehalten, ohne lästige Haltebuchsen in der Schallwand.

In beiden Modellen kommt eine neue Generation Schaltverstärker zum Einsatz, von der die Standbox in besonderer Weise profitiert, weil die Tiefmitteltöner nun von zwei separaten Endstufen angesteuert werden. Nebenbei steigt so die Ausgangsleistung um 50 Watt.
Wie gehabt unterscheidet sich die stehende von der kompakten Xeo durch ein deutliches Plus beim Gehäusevolumen, ein zusätzliches Chassis und angepasste Filterauslegung. Der Bonus bei Membranfläche und Antriebsenergie verhilft der Xeo 6 zu deutlich gesteigerten Tiefbassfähigkeiten (siehe Messlabor) und höheren Schalldruckreserven.
Von den grundlegenden Vorzügen vollaktiver Boxenkonzepte profitieren beide Modelle. Da weder verlustbehaftete Weichenbauteile noch lange Boxenkabel den Signalfluss bremsen, bleibt die kostbare Verstärkerleistung bis zum Chassis ungeschmälert. Leistungslos arbeitende, in diesem Fall sogar DSP-gesteuerte Frequenzweichen ermöglichen Schutzschaltungen und klangfördernde Frequenzgangoptimierungen.
Bei der Neuprogrammierung legten die Entwickler besonderen Wert auf ein klangschonendes Phasenverhalten. Tatsächlich konnte das AUDIO-Messlabor eine auffallend exakte Sprungantwort ermitteln, was Audiophile gerne als Indiz für eine zeitrichtige und besonders natürliche Wiedergabe werten. Bei der zweiten Xeo-Generation erlaubt eine dreistufige Raumanpassung den Ausgleich aufstellungsbedingter Bassübertreibungen. Auch dieses wertvolle Feature lässt sich so dezidiert nur aktiv verwirklichen. Tatsächlich klingen beide Xeo-Modelle im Bass- und Grundtonbereich souveräner als Passivboxen mit vergleichbaren Abmessungen.

Beide Modelle offenbarten unverkennbar den von Dynaudio gewohnten, kultivierten und doch feinfühligen Klangcharakter. Kein Wunder, möchte man rufen, angesicht der für den skandinavischen Hersteller so typischen Treiber mit Textil- und Kunststoffmembranen. Offensichtlich ist den Dänen gelungen, den bei ihren Passivboxen durch penibel austarierte Schwingsysteme und klangschonende Filter erster Ordnung erzielten Nobelsound auch mit den deutlich komplexeren, digitalen Frequenzweichen zu erzielen. So können sich die neuen Xeos klanglich von den etwas distanzierter klingenden Vorgängern absetzen.
Ausgestattet mit der doppelten Membranfläche konnte die Xeo 6 fiese Dynamikattacken nachdrücklicher verarbeiten. Für den täglichen Umgang wichtiger dürften jedoch die größeren Tiefbassfähigkeiten der Standbox sein, die sich vor allem bei elektronischer Musik bemerkbar machen. Das in jeder Beziehung vielschichtige Album "Out Of Season" der britischen Sängerin Beth Gibbons (Polydor) klang mit der Xeo 6 gefühlt zwei Klassen authentischer, wobei sich die zierliche 4 für ihre Größe durchaus wacker schlug.
Doch so leicht wollte sich die Kompaktbox nicht geschlagen geben. Kurzerhand entlockte sie der weiblichen Stimme das berühmte Quentchen mehr Leidenschaft und bestätigte so die Erfahrung, dass kleine Boxen bisweilen mehr Charme entwickeln. Die räumliche Darstellung, das kommt bei beiden hinzu, war auffallend dreidimensional und präzise. In der Summe war die 6 klar die bessere Box, doch den größeren Überraschungsfaktor erzielt die 4. So viel ist klar: Diese beiden Schmuckstücke begeistern mit ihrer Geschmeidigkeit auch verwöhnte Genießer.
Fazit
Das Xeo-System erinnert optisch an bewährte Dynaudio-Produkte und verknüpft den bekannt feinen Dänen-Sound mit neuzeitlichem Komfort. Durch die konsequente Nutzung der Aktivtechnik wirkt der Klang sehr souverän.
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