ELAC EA-101EQ-G: Hörtest und Verstärker-App
- ELAC EA101EQ-G im Test
- ELAC EA-101EQ-G: Hörtest und Verstärker-App
Ein Hörtest? Mehrere! Vor lauter Begeisterung für die Verstärkertechnologie hätten die Redakteure ja fast übersehen, dass der ELAC auch als Kopfhörerverstärker taugt. Eine ernsthafte 6,3-mm-Buchse ziert seine Front, die die gesamte Verstärkereinheit und den Subwoofer- Ausgang deaktivier...
Ein Hörtest? Mehrere!
Vor lauter Begeisterung für die Verstärkertechnologie hätten die Redakteure ja fast übersehen, dass der ELAC auch als Kopfhörerverstärker taugt. Eine ernsthafte 6,3-mm-Buchse ziert seine Front, die die gesamte Verstärkereinheit und den Subwoofer- Ausgang deaktiviert, sobald man einen Hörer einsteckt.
An der ebenfalls neuen ELAC Unify UF-5 (voraussichtlich im Test in stereoplay 03/2017) spielte der EA101EQG sofort auf höchster Sanftheitsstufe: Tony Bennetts „Duets“ entfalteten einen samtig-intimen Zauber mit wunderbar natürlich-tiefer Räumlichkeit und ließen alle Gedanken an Schaltungskonzepte, Technik und die vielen Funktionen vergessen. Der kleine ELAC ist ein im besten Sinne wohlklingender und neutraler Verstärker.
Bei sehr impulsreicher Musik und nicht sehr effektiven Boxen kann das etwas zu viel Gutmütigkeit bedeuten, fehlte es doch Flim and the BB‘s „Tricycle“ über die Amphion Argon 3L etwas an Spritzigkeit und Aggressivität, die der ELAC auch mit überragender Transparenz und schön facettierten Klangfarben nicht aufzuwiegen vermochte. Außerhalb eines perfekt optimierten Hörraums spielte der ELAC dafür seine Stärken sofort aus: Dort genügten seine Reserven für ein ernsthaft dynamisches Feuerwerk, und auch die Raumeinmessung glättete die Harschheit des Klangbildes wie Bassdröhnen wie von Zauberhand weg. Ein kleines Wunder zum kleinen Preis!
Das kann die verstärkereigene App
Eine Netzwerkverbindung besitzt der ELAC nicht, wohl aber eine Steuerung per App – wie soll das gehen? Über Bluetooth nimmt das Smartphone Verbindung mit dem EA101 nicht nur zum Senden von Musiksignalen, sondern auch zur Steuerung auf, was im Vergleich zu einer ständigen WiFi-Verbindung sogar den Akku besser schont. Die zugehörige Software bekommt man als Besitzer eines Android- oder iOS-Gerätes im gleichamigen App Store, die Verbindung klappte dann im stereoplay-Test problemlos.

Und deren Funktionsumfang hat es in sich. So lässt sich das Smartphone nicht nur als komfortable Fernbedienung für den Verstärker-Tausendsassa nutzen und beherrscht die üblichen Grundfunktionen, es hilft zudem bei Einrichtung und Setup des kleinen Amps: Jede Quelle lässt sich nicht nur individuell benennen, sondern kann auch mit einer vorgewählten Lautstärke-Korrektur angeglichen werden, was sehr praktisch ist, wenn der Ton etwa vom TV oder von einer Analogquelle deutliche Pegeldifferenzen aufweist. Eine kleine Aussteuerungsanzeige hilft dabei.
Neben den im HiFi-Einsatz eher selten genutzten Reglern für Klang und Balance kann auch die eingebaute Subwoofer-Weiche individualisiert werden. Das kann der EA101 sogar per Selbsteinmessung automatisch: Man wähle die „Auto Blend“-Funktion an und führe für Hauptlautsprecher und Subwoofer eine kurze Nahfeldmessung (siehe Screenshot links oben) sowie anschließend eine Frequenzgangmessung am Hörplatz durch und voilà, das Gerät kalkuliert die optimale Übergangsfrequenz und Pegel für den Woofer.
Doch nicht nur das: Aus den Messungen generiert der ELAC eine Korrekturkurve, die man bei akustisch problematischer Aufstellung oder Raumakustik zum Korrigieren derselben einsetzen kann (siehe Screenshot Mitte). Im stereoplay-Hörraum ergab das naturgemäß kein besonders großes Verbesserungspotenzial. Im Feldeinsatz war die Funktion aber durchaus ihren Einsatz wert.
Ein weiteres extrem hilfreiches Feature verbirgt sich in der App: In der Kombination mit einem Smartphone kann der EA101 Fernbedienungen für Fernseher, Sat-Receiver oder CD-Player ersetzen und lernt deren IR-Codes. Die sendet der ELAC dann an die benachbarten Geräte. Smarter geht‘s kaum.