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ELAC Debut Reference DBR62 im Test

ELACs Debut-Serie bekommt edlere Schwestermodelle: Die Debut Reference bleiben ähnlich günstig, aber punkten mit freundlicherer Holzoptik. Dahinter steckt zwar kein echtes Holz, aber eine Menge Wohlklang für 500 Euro, wie unser Test zeigt.

Autor: Stefan Schickedanz • 31.12.2021 • ca. 2:55 Min

ELAC Debut Reference DBR62 im Test
Seite? Nussig! Die Kombination aus Walnuss, schwarz und grauer Abdeckung hat dezenten Retro-Charme.
© Josef Bleier

Die Debut-Serie war für ELAC ein Startpunkt gleich in mehrerlei Hinsicht: Man eroberte endlich dank eigener Präsenz dort den nordamerikanischen Markt, und zugleich wagte man sich in Einsteigerpreisklassen, in denen man richtig Stückzahlen verkaufen konnte. Und dank der überschaubaren Anzahl an M...

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Pro

  • Feiner, kleiner Lautsprecher
  • Stimmig und leicht warm

Contra

Fazit

stereoplay-Testurteil: 69 Punkte; Klang: 46 Punkte; Preis/Leistung "sehr gut"

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Die Debut-Serie war für ELAC ein Startpunkt gleich in mehrerlei Hinsicht: Man eroberte endlich dank eigener Präsenz dort den nordamerikanischen Markt, und zugleich wagte man sich in Einsteigerpreisklassen, in denen man richtig Stückzahlen verkaufen konnte. Und dank der überschaubaren Anzahl an Modellvarianten rechnete sich das Ganze auch noch trotz scharf kalkulierter Konstruktion.

Etwas Klärungsbedarf kommt deshalb nun auf, als ELAC kurz nach der zweiten Auflage der Debut mit der Debut Reference eine weitere Einsteigerserie ankündigte. Die aber mitnichten die normalen Debut-Modelle ersetzen soll, im Gegenteil handelt es sich um eine vom selben Gedanken getragene Reihe, die aber optisch und klanglich bei nur minimal höheren Preisen anspruchsvollere Kunden bedienen soll.

Und nur über den Fachhandel ihren Weg zum Kunden nimmt. Die vollmundig mit dem Zusatz Reference versehene Serie besteht nur aus zwei Modellen, jeweils einem Kompakten sowie einem Standboxmodell (ein Center ist darüber hinaus verfügbar).

Die auch DBR62 genannte Regalbox gehört in ihrer Klasse zu den voluminöseren Exemplaren, und ist wahlweise in einer hellen Kombi mit weißer Front oder walnussig-heimeliger Kombi mit schwarzer Front erhältlich.

Echtholz gibt es in dieser Klasse natürlich noch nicht, die optische Illusion der Maserung ist aber gut, und auch die magnetisch haltenden Abdeckungen versprühen ein gutes Gefühl, sich mehr als Holzklasse gegönnt zu haben.

ELAC Debut Reference DBR62 im Test - Anschluss
Einzel-Draht: In dieser Klasse setzt man auf Single-Wiring mit stabilen Klemmen.
© Josef Bleier

Aufbau

Die Schallwand beherbergt gleich drei eher ungewöhnliche Konstruktionen, die darauf schließen lassen, dass ELAC hier wirklich inviduelle Entwicklungsleistung in die Serie steckte statt Standardlösungen. Von oben her fällt der Hochtöner auf, in diesem Fall eine Gewebekalotte.

Sie verbirgt sich hinter einem großzügigen Gitter, das zugleich noch den relativ großen Waveguide vor Befingerung schützt. Diese soll nicht nur den Abstrahlwinkel für weniger bedämpfte Räume begrenzen, sondern das Verhalten des Hochtöners auch an jenes des Tiefmitteltöners anpassen.

Denn letztgenannter Kollege ist mit 16,5 Zentimetern ein für Regalboxen eher großer Vertreter seiner Zunft, was zu entsprechenden Bündelungseffekten im oberen Einsatzbereich führt. Dank seines aramidfaserverstärkten Membrangeflechtes soll er sich aber dort eher sanft und resonanzarm verhalten, was eine smoothe Stimmwiedergabe erst ermöglichen soll.

Darunter sieht man den Reflexkanal, der in das Material der Schallwand integriert ist. Da Letztere schon mit Chassis relativ voll ist, zugunsten einer wandnahen Positionierung das Rohr aber nach vorn sollte, blieb nur die Schlitzform, die sich zu den Seiten hin sehr weit aufweitet und damit die gefürchten „Schnüffelgeräusche“ selbst bei hohem, schnellem Luftdurchsatz vermeidet.

ELAC Debut Reference DBR62 im Test - Weiche & Innenleben
Die Weiche ist fest verschraubt, die Kabel schaumstoffummantelt. Der Konus mit filigranem Druckguss- Korb und aramidfaserverstärkter Membran versprüht einen Hauch High End.
© Josef Bleier

Auch das Gehäuse selbst macht innen einen Eindruck deutlich über seiner Preisklasse, mit einigen Verstrebungen und einer separat festgeschraubten Weiche ist es auch bei größeren Pegeln vor Einstreuungen und resonatorischem Unbill geschützt.

Klangprobe

Roger Waters „Amused To Death“ zauberte über die kleine ELAC eine ungewöhnlich weite und dichte Atmosphäre in den Hörraum. Die kleine Reference ließ es zwar eine Spur weniger spritzig, dafür mit umso satterem Fundament, tiefem Raum und sehr transparenter Stimmwiedergabe angehen.

Der Bass war vielleicht auf der voluminöseren Seite, aber von erstaunlicher Tiefe und Durchsetzungskraft. Wem das eine Spur zu warm und gemütlich klingt, der kann mit einer direkten Einwinklung und wandferner Positionierung noch einiges an Timing aus diesem erstaunlichen Lautsprecher herausholen.

Standboxen im Test

Besondere Hörerlebnisse bescherte uns die kleine ELAC mit Stimmen in Mehrzahl: Die Eagles mit den mehrstimmigen Einlagen auf ihrem Live-Klassiker „Hell Freezes Over“ klangen richtig schön seidig und transparent, ließen es allerdings auch eine Spur weniger energetisch und distanzierter angehen als über explizit dynamischer abgestimmte Boxen wie die kleine Canton GLE 20.

Ihrer sanften Abstimmung blieb die ELAC auch bei Percy Graingers Kindermarsch (stereoplay References by Reference Recordings) treu. Nur, dass hier noch ein wirklich beeindruckend weiter Konzertsaal dazukam, der Bass zuweilen allerdings etwas ins Runde, Dominante kippte. Wer eine Einsteigerbox mit gezielt warmer Schönklangabstimmung und toller Raumdarstellung sucht, findet hier einen Traumkandidaten. Wenn er ihn frei aufstellen kann.

Fazit

Feiner, kleiner Lautsprecher mit einer Prise Monitor-Charakteristik im klassischen Sinne. Wer es stimmig und leicht warm mag und auf Bass trotz kompakter Abmessungen nicht verzichten will, der liegt bei der ELAC DBR62 richtig.

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