Testbericht
Falk F10
Haben Sie schon vom "lernfähigen Navi" gehört? Mit großem Marketing-TamTam ist Falk gerade dabei, der Menschheit seine neueste Errungenschaft in Sachen bessere Navigation näherzubringen. Das erste lernfähige Modell heißt F10 und kostet 399 Euro.
- Falk F10
- Datenblatt
- Wertung


Das Prinzip: Das Navi merkt sich für die letzten 1000 Kilometer die gefahrenen Geschwindigkeiten und übermittelt diese anonym an einen Falk-Server, sobald es an den PC angeschlossen wird. So sollen die für die Straßen hinterlegten Geschwindigkeiten nach und nach der Wirklichkeit angepasst werden.
Für diese modifizierten Straßendaten gibt's im F10 die Routenoption "schlau". Anders als die auf den Standarddaten basierende Möglichkeit "schnell" berechnet die schlaue Variante die Strecke eben anhand tatsächlich gefahrener Geschwindigkeiten.
Wirklich schlaue Routen
Und tatsächlich wählt das F10 schlaue Routen. Die Strecke Stuttgart-Passau beispielsweise wird standardmäßig über die A8/München gewählt. So auch beim Falk mit der herkömmlichen Routenoption "schnell" (Distanz 395 Kilmeter, Dauer 3:32 Stunden, Verlauf A8 -> A99).

Aber diese 3:32 Stunden sind bloße Theorie, die Fahrt auf dieser stark befahrenen Achse dauert so gut wie immer länger. Folglich schlägt die "schlaue" Option den Weg über Nürnberg vor (Distanz 412 Kilometer, Dauer von 3:37 bis 4:00 Stunden je nach Tageszeit und Wochentag, Verlauf A81 -> A6). Wir haben's probiert: Dieser Weg ist deutlich sinnvoller, man kommt viel besser durch.
In den Genuss dieser "schlauen" Routen kommt jeder F10-Nutzer, der sich registriert und sein Navi regelmäßig an den PC anschließt. Denn dann lädt es sich die von anderen Nutzern korrigierten Tempo-Indexe für die von diesen zuvor befahrenen Straßen herunter.
Und da diese Angaben mit bestimmten Erhebungszeiten und Wochentagen verknüpft werden, nimmt das Navi dann jeweils die zu diesem Zeitpunkt "schlauste" Route. Insgesamt funktioniert das Prinzip so ähnlich wie TomToms IQ Routes.
TomTom auf den Fersen

Auch sonst kratzt Falk am TomTom-Thron: Das Menü das F10 flutscht fast flüssig wie beim Marktführer und ist auch ähnlich selbsterklärend. Die Funktionalität an sich liegt sehr hoch. Mit einer Einschränkung: Die während der Zielführung einblendbaren Menüs ruckeln arg und reagieren leider bei weitem nicht so flott wie das Hauptmenü.
Die akustische Zielführung lässt ab und zu einen Hinweis vermissen, manche Ansage kommt etwas früh, aber das wäre nur bei defektem Bildschirm ein Problem. In Kombination mit dem Display klappt die Zielführung sehr gut.
Ein typischer Schwachpunkt nicht nur des Falks sind parallel verlaufende Straßenzüge, auf die man wechseln soll. Hier fehlt oft eine Ansage wie "Jetzt links halten". Doch andererseits klappt die sprachgesteuerte Zieleingabe leidlich, die Kombination aus Kartendarstellung und Abbiegepfeilen unten rechts ist richtig gut.
Extras verleihen Extracharme

Auch sonst sind es eher Details, die man am F10 noch verbessern könnte: So zoomt die Karte oft etwas weit heran, und die erwähnten ruckeligen Options-Menüs und manche Anwendung wie der MP3- Player dürften gerne flotter agieren.
Eben diese Extras verleihen dem F10 aber einen Extracharme. So beherrscht es TMC-Pro, hat eine Bluetooth-Freisprecheanlage, Spiele sowie Multimedia satt und einen guten Reiseführer aus dem Hause MairDumont (Marco Polo). Ein Extra gibt's beim Kauf dazu: Karten-Updates sind bei Registrierung binnen 30 Tagen nach Kauf unter falk.de zwei Jahre inklusive.
Fazit: Viele Funktionen inklusive Reiseführer, sehr gute Navigation mit Lernfunktion, überzeugende Handhabung - das Falk F10 ist ein erstklassiges Navi.