Testbericht
HP iPAQ Voice Messenger
Während HP unter den Computerherstellern seit Jahren einen, wenn nicht sogar den Spitzenplatz belegt, spielte das amerikanische Unternehmen unter den Mobiltelefon-Herstellern bisher nur eine Nebenrolle. Ziel des Einsatzes in diesem Geschäftsfeld war es, interessierten Kunden die komplette IT- und TK-Infrastruktur aus einer Hand liefern zu können.
- HP iPAQ Voice Messenger
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Darauf legen viele große Firmen Wert, denn so lässt sich der Service-Aufwand beträchtlich vereinfachen. Neben diesen Business-toBusiness-Lösungen versucht HP sich aber natürlich auch im Endkundenmarkt zu etablieren. Und hier gelingt mit dem neuen iPAQ Voice Messenger ein entscheidender Schritt nach vorn.
Denn erstmals wird ein HP-PDAPhone in Deutschland auch bei einem Netzbetreiber angeboten: Bei Vodafone ist das vergleichsweise zierliche Phone für 420 Euro ohne Vertrag zu haben. Mit knapp über 100 Gramm Gewicht und Abmessungen von 113 x 50 Millimetern bei 13 Millimetern Bauhöhe nimmt der Voice Messenger im Candy- Bar-Design kaum mehr Platz weg als ein normales Handy.
Ungewohnte Bedienung

Der fast völlige Verzicht auf Tastenwölbungen lässt das Gerät umso flacher wirken. Die Treffsicherheit beeinträchtigt das Design nur deshalb nicht, weil jede Buchstabentaste doppelt, unter Mitzählen der Ziffern sogar dreifach belegt ist. Das räumt den einzelnen Drückern selbst im schmalen Gehäuse hinreichend Platz ein, fordert jedoch erhöhte Aufmerksamkeit beim Tippen von Texten.
Insbesondere Voice-Messenger-Anfänger dürfte zudem irritieren, dass nicht alle Tasten als Drücker ausgelegt sind: Softkeys und Fünf-Wege-Navigationsknopf reagieren als Sensortasten auf druckfreie Berührung. Letzterer will überdies nicht etwa oben, unten, rechts oder links berührt werden, sondern verlangt beispielsweise zum Scrollen nach oben ein Streichen von unten nach oben - daran muss man sich erst mal gewöhnen.
Auf einen Touchscreen verzichtet der neue iPAQ dagegen. Wer diesen auf der Prioritätenliste hat, kann auch den größeren und teureren Data Messenger aus gleichem Hause wählen. Wobei für den Voice Messenger neben seiner Kompaktheit auch spricht, dass er komplett mit einer Hand bedienbar ist. Besonders praktisch: Für das Stummschalten hat er einen Schiebeschalter, und selbst der Tastatursperre hat HP eine eigene Taste spendiert.
Konkurrenzfähige Ausstattung

Auch sonst haben die Amerikaner alles Wichtige in das kleine PDA-Phone gesteckt. Etwa HSPA zum schnellen Up- und Download im UMTS-Netz, dazu WLAN und Bluetooth in zahlreichen Profilen. Die im Auslieferungszustand verfügbaren rund 111 MB Speicher sind per MicroSD-Karte um bis zu 8 Gigabyte erweiterbar.
Das nur transmissive, dafür aber sehr helle Display ist aufgrund des begrenzten Platzangebots zwar recht klein, kann mit seinen 320 x 240 Pixeln Auflösung aber mit vielen aktuellen PDA-Phones mithalten. Und schließlich hat HP seinem kompakten Neuling auch noch einen GPS-Empfänger mitgegeben.
Aus dem Labor

Bei der Laufzeit muss der Voice Messenger allerdings ein paar Federn lassen. Hier ist der eingebaute Akku wohl etwas zu klein ausgefallen, um mehr als befriedigende Ausdauerwerte zu erzielen.
Immerhin: Selbst bei hartem Einsatz kommen durchschnittliche Anwender mehr als lässig über den Tag. Und an den akustischen und mehr noch den funktechnischen Messwerten gibt es nichts auszusetzen - hier zeigt HP, dass auch ein ausgewiesener Computerspezialist gute Telefone bauen kann.
Fazit: Das gilt auch in der Gesamtbetrachtung für den HP iPAQ Voice Messenger. Er bietet gute Handlichkeit, wenn auch das User-Interface etwas Gewöhnung fordert. Ist diese Hürde genommen, lässt der neue iPAQ angesichts von Ausstattung und gebotener Leistung sein kompaktes Gehäuse vergessen.