HTC One max im Test
Mit 5,9-Zoll-Display ist das HTC One max ein überdurchschnittlich großes Smartphone. Im Test überzeugen vor allem das Display und die Akkulaufzeiten. Schwachpunkt ist der Empfang.

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Das HTC One max ist der zweite Bruder des schickes Alu-Smartphone One. Nach der Schrumpfkur und dem One mini folgt nun die XXL-Version. Denn das One max nun einen zweiten Bruder zur Seite gestellt. Und der ist vor allem eins: ganz schön groß.Das Display misst enorme 5,9 Zoll in der Diagon...
Das HTC One max ist der zweite Bruder des schickes Alu-Smartphone One. Nach der Schrumpfkur und dem One mini folgt nun die XXL-Version. Denn das One max nun einen zweiten Bruder zur Seite gestellt. Und der ist vor allem eins: ganz schön groß.
Das Display misst enorme 5,9 Zoll in der Diagonalen, das ist noch mal ein ordentliches Stück mehr als die mittlerweile zum Standard avancierten 5-Zoll-Modelle wie Samsungs Galaxy S4 oder Sonys Xperia Z1. Dabei steht das One max auf der gleichen technischen Basis wie das One (gleicher Prozessor, gleiche Kamera), wurde hier und da aber etwas aufgebohrt.
Der Giganto-Screen ist HTC-typisch sehr gut. Er leuchtet mit 486 cd/m2 schön hell, weshalb er auch im Freien und bei Sonnenschein vergleichsweise gut ablesbar bleibt. Zudem ist er sehr kontraststark, löst in Full-HD auf und zeichnet vor allem Schriften ausgesprochen scharf.
Auch bei schrägem Blickwinkel bleiben die Farben der TFT-Anzeige naturgetreu, wie man auf dem Kontrastdiagramm sehr schön sehen kann. Je mehr grüne Bereiche das Schaubild zeigt, desto blickwinkelstabiler ist der Bildschirm. Auch unsere Testvideos spielte das HTC in hervorragender Qualität ab.

Angesichts seiner Größe und der gebotenen Qualität taugt das One max damit auch als Videoplayer für unterwegs. Die Empfindlichkeit des Touchscreens überzeugt ebenfalls: Er interpretierte jede Eingabe fehlerfrei. Alles andere hätte uns bei einem Topmodell wie dem One max freilich auch gewundert.
Hardware: Entriegeln per Fingerprint
Das zweite Highlight ist der auf der Rückseite platzierte Fingerabdrucksensor. Er soll die Sicherheit verbessern und dient zum Entriegeln des Sperrbildschirms; PIN- oder Mustereingabe sind somit nicht mehr nötig.
Die Position des Buttons unterhalb der Kamera ist clever gewählt, mit dem Zeigefinger ist er bei entsprechender Haltung gut zu erreichen. Seinen Job erledigt der Sensor tadellos: Es lassen sich bis zu drei unterschiedliche Fingerabdrücke speichern, die das Gerät im Test stets zuverlässig erkannte. Nur bei verschmutzten oder feuchten Fingern klappt die Erkennung logischerweise nicht fehlerfrei.
Die Designsprache des One max ist an das One angelehnt, hochwertiges Aluminium dominiert die sehr edle Rückseite. Der Gehäuserand ist allerdings wie beim One mini aus Polycarbonat. Dadurch wirkt das One max in seiner Gesamterscheinung nicht ganz so hochwertig wie das One. Das liegt auch an der abnehmbaren Rückseite.
Über eine kleine Schiebetaste an der linken Gehäusekante wird die Alurückseite aus ihren Fugen gelöst und lässt sich komplett abnehmen. Um den Akku zu tauschen? Leider nein, der ist weiterhin fest verbaut und mit 3300 mAh eine echte Ansage.
Labormessungen: Schwachpunkt Empfang
Er bietet fast neun Stunden Laufzeit im typischen Nutzungsmix aus Mailen, Surfen, Telefonieren, Musik hören und Videos gucken - das ist spitze. Die Gesprächszeiten im D-Netz liegen bei starken 19:50 Stunden, im UMTSNetz sind in unserem Messszenario sehr gute 8:49 Stunden Telefonie möglich.
Die Achillesferse des One max sind seine schwachen Empfangswerte. Sowohl in den UMTS- als auch GSMNetzen gibt's 16 von 30 Punkten - das ist mau. Hier müssen die Entwickler auch für zukünftige Modelle in Klausur gehen. Steht die Verbindung, ist die Akustik beim Telefonieren aber sehr sauber.
Ausstattung: Erweiterbarer Speicher
Unter der abnehmbaren Rückseite findet nun auch eine Micro-SD-Karte Platz - das ist bei One und One mini nicht der Fall. Kleiner Haken an der ansonsten sehr guten Sache: Der Aludeckel schließt nicht zu 100 Prozent plan mit den restlichen Komponenten ab; er wackelt ein wenig, zudem sind kleine Spaltmaße sichtbar.
Das ist zwar nicht dramatisch, im Vergleich zu den beiden Geschwistern aber erwähnenswert. Bleiben wir noch kurz beim Speicher: Das One max gibt's nur als 16-Gigabyte-ROMVersion, von denen knapp 11 Gigabyte zur freien Verfügung stehen. In Kombination mit dem Kartenslot geht das zwar in Ordnung, wirklich spendabel hat sich HTC aber nicht gezeigt.
Eine Version mit 32 Gigabyte ROM wäre für den Anspruch des One max angemessen gewesen. Das Verschieben von Apps auf die Speicherkarte hat HTC grundsätzlich freigeschaltet, dennoch wichtig zu wissen: Trotz Herstellerfreigabe lässt sich nicht jede App auslagern, weil viele Entwickler dies für ihre Anwendungen blockieren. Hintergrund: Auf dem internen Speicher installierte Apps laufen stabiler und starten schneller.

Gehäuse: Keins für die Hosentasche
Mit der Handhabung ist es bei solch großen Dimensionen immer so eine Sache. Wer Wert auf Einhandbedienung legt, wird sich aber ohnehin nicht in Richtung "Größer-5-Zoll" orientieren. Um das One max im Griff zu haben, braucht man jedenfalls beide Hände.
Dank seiner elegant abgerundeten Seiten schmiegt es sich trotz seiner Größe erstaunlich gut in die Handflächen. Dabei ist es mit satten 220 Gramm wahrlich kein Leichtgewicht, und mit 165 x 83 x 11 Millimetern Außenmaßen auch kein Fall für die Hosentasche. Aber wie gesagt: Das weiß man ja auch schon vor dem Kauf.
Bedienung: Android plus Sense
Als Betriebssystem ist Android in Version 4.3 installiert, darüber liegt die HTC-eigene Benutzeroberfläche Sense in der aktuellsten Version 5.5. Letztere bietet im Vergleich zur 5er-Version einige Verbesserungen, die vor allem den Blinkfeed betreffen. Neben der überarbeiteten Suchfunktion gibt es nun auch eine offline verfügbare Leseliste für Blinkfeed-Inhalte.
Marktübersicht Phablets: Xperia Z Ultra und Konsorten
Neu ist auch der Off-Button - wer Blinkfeed nicht mag, kann ihn unkompliziert ein- und ausschalten. Das Kamera-Feature Zoe unterstützt nun Dual-Videoaufnahme, kann also mit Front- und Hauptkamera gleichzeitig Filmchen drehen. Ebenfalls neu: Die Zoe-Videoclips lassen sich jetzt mit eigener Musik unterlegen.
Fazit: Gute Wahl, wenn was Großes gefragt ist
Wer auf der Suche nach einem High-End-Smartphone mit möglichst großem Screen ist, der sollte das One max genauer unter die Lupe nehmen. Ganz billig ist der Kaventsmann freilich nicht: HTC veranschlagt knapp 700 Euro für das in Weiß und Silber erhältliche Gerät - was üppig ist.
Doch die Investition lohnt sich: der Screen überzeugt, die Performance ist top, das Feature-Paket üppig. Einzig der schwache Empfang verhagelt dem One max ein (noch) besseres Ergebnis. Die Karten unter den Riesen-Smartphones werden trotzdem neu gemischt.