Testbericht
Im Test: D/A-Wandler Rega DAC
Der neue Rega DAC (700 Euro) überzeugte mit seiner anspringenden Spielfreude, toller Dynamik und einem körperhaften, griffigen Klang.
- Im Test: D/A-Wandler Rega DAC
- Datenblatt

Rega-Elektronikspezialist Terry Bateman etwa will unnötiges Herumrechnen am Signal unbedingt vermeiden und verbaut in seinem DAC daher zwei WM8742 von Wolfson, die mit vergleichsweise klassischem, geradzahligem Oversampling arbeiten. Jitter-Wunder sind damit weder möglich noch notwendig - Rega schafft mit einer selbstkonstruierten PLL samt nachgeschaltetem Datenpuffer schon stromaufwärts Ordnung.

Abgesehen von diesem eher philosophischen Unterschied ist es müßig, über die Qualität der Wandlerchips zu diskutieren. Unter dem überraschend schweren Stahl-Gehäusedeckel des Rega zeigt sich dann auch eine für die Preisklasse des DAC ungewöhnlich opulente Platine: prachtvoll die diskret aufgebaute Ausgangsstufe, auffallend zahlreich die lokalen Stromversorgungen, fast schon verschwenderisch deren Ausstattung mit Nichicon-"Fine Gold"-Elkos.
Die Eingangs-Bestückung des Rega DAC entspricht mit zwei optischen und zwei koaxialen Anschlüssen plus USB der des Peachtree iDAC, allerdings fehlt dem Rega das iPod-Dock. Der USB-Eingang des britischen Wandlers versteht zudem keine hohen Abtastraten (bei 48kHz ist Schluss), was ihn für Computer-Audiophile vielleicht nicht ganz so interessant macht wie für eher traditionell ausgerichtete Musikhörer.

Die beiden Digital-Ausgänge des Rega dürften wiederum bei keiner der beiden Nutzergruppen im großen Stil genutzt werden. In manchen Fällen, etwa wenn die gleiche Datenquelle neben dem Rega abwechselnd noch ein weiteres Gerät, vielleicht einen Surround-Receiver, beliefern soll, sind die Outputs aber tatsächlich praktisch - und könnten, weil sie nicht einfach das Eingangssignal durchschleifen, sondern es erst nach der Rega-eigenen Taktreinigung entnehmen, sogar klangliche Zugewinne bewirken.
Der Rega-Wandler erlaubt eine subtile Anpassung des Klangs an das abzuspielende Material und den Hörgeschmack des Besitzers, und zwar jeweils durch Umschaltung des Digitalfilters. Der Rega bietet über einen Frontplatten-Taster die Wahl zwischen gleich fünf verschiedenen Filter-Auslegungen und erhöht die Spannung zusätzlich, indem er je nach Abtastrate hinter der gleichen Filternummer unterschiedliche Charakteristika versteckt.

So tauschen der linear phase apodising-Filter und sein minimum phase apodising-Kollege die Plätze, wenn man von CD-Material (44.1 kHz Samplingrate) zu HD-Material (etwa mit 96kHz) wechselt. Zugleich mutiert der linear phase half-band-Filter auf Speicherplatz 1 dann zum linear phase soft-knee-Filter. Eine Art digitales Hütchenspiel also, das so schnell nicht langweilig wird, zumal sich die klanglichen Veränderungen an den äußeren Rändern der Hörbarkeit zutragen.
Mit anderen Worten: Es war für den Ausgang des Tests völlig irrelevant, in welcher Einstellung die DACs liefen. Falls es Sie dennoch interessiert: Beim Rega schien Filter 3 (zumindest mit CD-Material) die britischen Kernkompetenzen Rhythmus und Timing zu unterstreichen, was dem Tester gut gefiel, auch wenn die Filter 4 und 5 einen minimal größeren gefühlten Raum erzeugten.
Rega DAC
Rega DAC | |
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Hersteller | Rega |
Preis | 700.00 € |
Wertung | 115.0 Punkte |
Testverfahren | 1.0 |