Rega Planar 1 (Modell 2016) im Test
Der Rega Planar 1 folgt auf seine größeren Geschwister Planar 3 und 2. Was der edle Einstiegs-Plattenspieler leistet, zeigt der Test.

Ein echter Rega mit System für nicht einmal 400 Euro? Geht das? Klar, der Planar 1 (Modell 2016) steht ja vor uns. Und Rega hat ihm viele neue Details spendiert. So ist der Tonarm neu, denn der RB 110 wurde eigens für den Planar 1 entwickelt. Seine Lager sind frei von Spiel und besonders arm an Re...
Ein echter Rega mit System für nicht einmal 400 Euro? Geht das? Klar, der Planar 1 (Modell 2016) steht ja vor uns. Und Rega hat ihm viele neue Details spendiert. So ist der Tonarm neu, denn der RB 110 wurde eigens für den Planar 1 entwickelt. Seine Lager sind frei von Spiel und besonders arm an Reibung. Dank des nach innen verlegten, automatischen Antiskatings, das nach Auflagegewicht agiert, und der integrierten Armauflage ist die Konstruktion sehr kompakt. Drei Schrauben reichen, um den Tonarm bombenfest mit dem Chassis zu verbinden.
Der Motor sitzt unter dem Teller bzw. unter dem Chassis. Nimmt man den Teller ab, was beim Umstellen von 33 rpm auf 45 rpm unverzichtbar ist, lugt nur der Pulley heraus. Apropos Teller: Nicht erschrecken, wenn Sie ihn herunternehmen, denn gefühlt ist er recht leicht. Zu verdanken hat er das geringe Gewicht dem Werkstoff Phenolharz. Materialexperten und die älteren Semester unter uns dürften es noch als Bakelit kennen.

Vorne am Tonarm verrichtet ein Rega Carbon seinen Dienst, ein MM-Einstiegersystem der 50-Euro-Klasse, das optisch aus der Rega-Abtaster-Reihe fällt. Wir waren sehr gespannt, wie der Planar 1 nun klingen würde. Der Schalter sitzt unten links am Gehäuse. Nichts soll das schnörkel- und zeitlose Design stören. Attestierte Lothar Brandt in AUDIO 10/16 dem Planar 2 ein leichtes Brummen beim Antrieb, läuft der Motor im Planar 1 vibrations- und geräuschfrei, auch mit aufgesetzter Staubschutzhaube, egal ob offen oder geschlossen. Für den Test fuhren wir das Rega Carbon im Test mit 1,8 Gramm Auflagegewicht.

Sanft senkte sich die Nadel auf die „AUDIO Vinyl Masters Vol. 1“, eine 180-Gramm-Pressung. Helen Schneiders Stimme klang hinreißend verführerisch wie immer, allerdings nicht ganz so fein und transparent, wie wir das von anderen Tonabnehmern kennen, die allerdings auch gerne das Zehnfache und mehr kosten. Trotzdem war die Performance stimmig und zeugte von Feingefühl. Jetzt probierten wir etwas Verrücktes: The Salsoul Orchestra mit „Salsoul 3001“, eine Maxi mit 45 rpm von 1976.
Die versoulte Version von „Also sprach Zarathustra“ beginnt mit chassis-gefährdenden Tieftönen, die der Kleine gut wummern ließ. Die Bongos standen klar im Raum, der kleine Rega kann grooven! Auch wenn die Wiedergabe insgesamt leicht hohl klang und nicht bis ins letzte Detail sortiert war, spielte der Planar 1 in einer höheren Liga, als sein Preis von 380 Euro vermuten lassen würde. Außerdem lässt er sich aufrüsten mit dem Performance-Pack, bestehend aus dem Abtaster Bias 2, einer Tellermatte aus Wolle und einem verbesserten Antriebsriemen (180 Euro).

Fazit
Der Planar 1 ist für 380 Euro ein extrem gutes Angebot für alle Einsteiger, Wiedereinsteiger und für alle, die schon immer einen Rega Planar besitzen wollten, sich aber keinen leisten konnten. Die Upgrade-Option mit dem Performance-Pack ist eine tolle und empfehlenswerte Sache, aber auch in der Grundausstattung spielt der kleine Rega schon groß auf.