Instax mini Link Printer: Mobiler Retro-Drucker im Test
Mehr zum Thema: GoogleMit dem Instax mini Link Printer lassen sich Smartphone-Fotos im Polaroid-Style ausdrucken. Echter Spaß oder müder Gag?

In den 70ern revolutionierte die Firma Polaroid mit ihren Sofortbildkameras das Fotografieren: Knipsen, kurz warten – schon hielt man ein ausgedrucktes Bild in Händen, direkt aus der Kamera. Die Technologie hatte allerdings ihren Preis, vor allem das beschichtete Spezialpapier. Kein Wunder also, ...
In den 70ern revolutionierte die Firma Polaroid mit ihren Sofortbildkameras das Fotografieren: Knipsen, kurz warten – schon hielt man ein ausgedrucktes Bild in Händen, direkt aus der Kamera. Die Technologie hatte allerdings ihren Preis, vor allem das beschichtete Spezialpapier. Kein Wunder also, dass das Polaroid-System im Siegeszug der digitalen Fotografie von der Bildfläche verschwunden ist.
Doch seit einiger Zeit haucht das Smartphone der Idee neues Leben ein. Diverse Hersteller haben mobile Fotodrucker entwickelt, die mit dem Smartphone über Bluetooth verbunden werden. Darunter auch Fujifilm, die vor Kurzem den Instax mini link Printer auf den Markt gebracht haben.
Handlich? Ja. Schmuckstück? Eher nein.
Laut Hersteller ist der Drucker „nicht nur handlich und praktisch, sondern auch ein Schmuckstück für jede Handtasche“. Beim Thema Handlichkeit sind wir dabei: Mit 90,3 x 124,5 x 34,6 mm und rund 200 Gramm Gewicht (ohne Papierkassette) lässt sich der Printer gut verstauen, Größe und Gewicht ähneln einem iPhone 11 Pro Max. Als Schmuckstück geht der rund 110 Euro teure Drucker aber nicht durch – dafür sind Optik und Haptik zu sehr von Plastik dominiert.
Zur Inbetriebnahme muss man die App „mini Link“ auf sein iPhone oder Android-Handy laden und den Drucker an den Strom anschließen. Danach verbindet man die Geräte via Bluetooth, was im Test auf Anhieb funktioniert hat.

Etwas schwieriger gestaltete sich das Einlegen der Filmkassette. In der Beschreibung heißt es „Richten Sie dabei die gelben Markierungen auf der Filmpackung und am Gehäuse des Druckers aneinander aus“. An der Filmkassette ist diese deutlich sichtbar, am Drucker mussten wir erst den Innenraum beleuchten, um etwas zu erkennen.
Vier Modi für den Druck
Eingeschaltet wird der Instax mini Link durch Drücken des einzigen Buttons am Gerät. Die Steuerung erfolgt über die App "mini Link". Die ist sehr einfach aufgebaut und auch mit wenig technischem Know-how gut zu bedienen. Der Startbildschirm zeigt den Akkustand des Druckers sowie vier verschiedene Modi: Einfacher Druck, Video-Druck, Instax-Kamera und Spaß-Modus.
Bei "Einfacher Druck" wählt man ein Bild aus der Fotogalerie auf dem Smartphone, das dann als Druckvorschau erscheint. Hier ist es möglich, das Bild zu bearbeiten, auch mit Filtern. Schiebt man das Foto mit dem Finger an den Bildschirmrand, beginnt der kleine Drucker zu arbeiten. Es empfiehlt sich allerdings, sich schon im Vorhinein gut zu überlegen, welches Bild man zu Papier bringen will. Denn wenn die Druckvorschau nicht gefällt und man ein neues Foto wählen will, muss man erneut durch die ganze Galerie scrollen.
In der Kategorie "Video-Druck" kann man aus einem Video ein beliebiges Standbild wählen und drucken.
Für Polaroid-Feeling sorgt der Instax-Kamera-Modus: Dabei nimmt man über die Fujifilm-App ein Foto auf, das sofort gedruckt werden kann.
Der Spaß-Modus arbeitet mit Rahmen und Aufdrucken sowie Collagen. Die wirken auf dem kleinen Format von 62 x 46 mm allerdings sehr gequetscht. Wer sich noch nicht lange kennt: Der "Übereinstimmungstest" kombiniert zwei Personenaufnahmen zu einem Bild und bestimmt mit Fragen die gemeinsame Wellenlänge. Der "Party-Druck" schließlich fügt Bilder von bis zu fünf Personen, die jeweils ein Foto per Bluetooth senden können, zu einer Überraschungskomposition zusammen. Das ist ganz nett, aber im Zweifel verzichtbar. Denn für den Preis von circa 80 Cent pro Bild überlegt man sich nach der ersten Euphorie schon, was Sinn macht.

Ausgedruckte Fotos haben den typischen Polaroid-Charme. Die Farbintensität könnte stärker sein und auch die Größe der Fotos ist mit 62 x 46 mm fast schon zu klein. Für Porträt oder Nahaufnahmen ist die Größe noch in Ordnung, bei Ganzkörper- oder Gruppenaufnahmen muss man aber schon genauer hinsehen, um wirklich alles zu erkennen.
Fazit
Der Instax mini Link Printer von Fujifilm vereint den Retro-Charme einer Sofortbildkamera und die Vorzüge der Bildbearbeitung eines Smartphones. Damit entstehen persönliche Geschenke und schöne Erinnerungen. Die Preise für Printer (ca. 110 Euro) und Filmkassetten (ca. 15 Euro für 20 Blatt) sind allerdings hoch – zumal man heute auf vielen Online-Fotoseiten günstige Bilder in der Polaroid-Optik bestellen kann.