Kabellose In-Ear-Kopfhörer mit Multipoint und ANC
Jabra Elite 4 im Test: Günstige In-Ears mit ANC
Jabras Elite 4 sind mit 99 Euro günstige In-Ear-Kopfhörer. Sie bieten sogar ANC und sind Spritzwasser geschützt. Kann man sie nach dem Test empfehlen?

Mit dem Elite 4 hat der dänische Audio-Spezialist Jabra das Portfolio an kabellosen In-Ear-Kopfhörern im unteren Preisbereich erweitert. So kosten die Elite 4 nur 99 Euro, bringen dafür aber trotzdem Active Noise Cancellation (ANC) und eine Mulitpoint-Anbindung mit. Im Test verraten wir, ob die neuen In-Ears eine Empfehlung sind und wie sich die Audioqualität schlägt.
Jabra Elite 4 im Test: Sehr kompaktes Ladecase und Spritzwasserschutz
Beim Design bleibt Jabra ihrer Linie treu: Sowohl das Ladecase als auch die In-Ears selbst orientieren sich an den teureren Pendants. So verschwindet die schmale Ladeschale dank ihrer kompakten Abmessungen (64 x 28 x 35 Millimeter) gerne auch einfach in der Hosentasche und fällt dort im wahrsten Sinne mit 33 Gramm zudem nicht wirklich ins Gewicht. Auf kabelloses Laden muss man in der Preisklasse übrigens verzichten, was allerdings nicht weiter schlimm ist. Die Verarbeitung geht so weit in Ordnung, obwohl alles aus Kunststoff besteht. Nur die Klappe der Ladeschale hat seitlich etwas Spiel und kratzt deswegen ein wenig. Jabra bietet die Elite 4 übrigens neben Blau in drei weiteren Farben an (Beige, Schwarz und Lila).
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Die Stöpsel selbst sind wie das Case kompakt gebaut und fallen durch ihr dreieckiges Design ins Auge. Nicht selbstverständlich für den Preis von 100 Euro ist der Spritzwasserschutz nach IP55. Damit überstehen die Elite 4 problemlos einen kurzen Regenschauer und schweißtreibende Sporteinheiten.

Hoher Tragekomfort und vielfältige Gestensteuerung
Dank Android Fast Pair richtet man die Elite 4 sehr schnell ein: Kaum ist die Schale offen, weist eine Meldung darauf hin, dass sich die In-Ears nun verbinden lassen. Durch ihre Form lassen sich die Elite 4 einfach in den Gehörgang eindrehen und schließen diesen sehr gut ab. Dabei ist der Tragekomfort angenehm, auch bei längerem Musikhören fängt nichts an zu drücken. Jabra legt praktischerweise weitere Gummiaufsätze in den zwei Größen S und L mit in die Verpackung, um für die meisten Ohrgrößen für richtigen Sitz zu sorgen.
Gesteuert werden die Elite 4 über zwei Drucktasten an den Außenseiten, mit einer Vielzahl an Möglichkeiten. So pausiert man Musik, springt von Lied zu Lied und erhöht oder senkt die Lautstärke. Ein Vorteil der Tasten ist das sofortige Feedback, die Aktion ausgeführt zu haben, ein Nachteil, dass man die In-Ears beim Bedienen weiter in den Gehörgang schiebt. Mit berührungsempfindlichen Sensorfeldern würde das nicht passieren. Damit es bei der Tastenbetätigung nicht unangenehm drückt, muss man jedes Mal einen Finger von der anderen Seite des In-Ears gegenhalten.

Jabra Elite 4: Top App und sehr gute Akkulaufzeit mit ANC
Im Gegensatz zu den teureren Kollegen der Elite-Reihe, wie dem Elite 85T, kann man die Steuerung nicht per App individualisieren. Jabras Sound+-App ist dennoch hervorragend und besticht durch ein schnörkelloses Design und übersichtliche Aufmachung. So wird einem der Akkustand der Stöpsel angezeigt (leider nicht der Ladeschale), man kann zwischen ANC und Transparenzmodus wechseln und es gibt einen Equalizer sowie sechs Sound-Voreinstellungen. Zudem lässt sich die Stärke des ANC personalisieren.
Die Geräuschunterdrückung per ANC ist in Ordnung. Sie reduziert gleichbleibenden Lärm ein wenig, ist natürlich aber nicht mit dem ANC teurerer Kopfhörer vergleichbar. Große Einbußen bei der Akkulaufzeit hat man trotz ANC nicht. Rund sechs Stunden Spielzeit erreichen die Elite 4 mit ANC, was sehr gut ist.

Gute Klangqualität und Multipoint-Anbindung
Praktisch ist, dass sich Jabras Elite 4 per Bluetooth 5.2 mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden lassen. Dank des Multipoint-Features läuft ein Wechsel zwischen Laptop und Smartphone bei einem eingehenden Anruf sauber und unterbrechungsfrei.
Was die Klangqualität betrifft, liefern die Elite 4 für ihren Preis einen guten Sound ab. Wie bei Jabra gewohnt, ist der Bass satt, ohne störend alles andere zu überdröhnen. Stimmen und die Mitten klingen im Vergleich mit teureren Modeln bloß etwas dünn und nicht ganz so präsent. Per Equalizer lässt sich das jedoch ein wenig ausbügeln.
Etwas besseren Klang hätten wir uns beim Telefonieren gewünscht. Unser Gesprächspartner attestierte eine etwas unklare, dumpfe Stimmwiedergabe.

Jabra Elite 4 im Test: Fazit
Die Dänen liefern mit dem Elite 4 eine gewohnt gute Qualität. In ihrem Preisbereich sind die In-Ears eine klare Empfehlung. Natürlich darf man sich vom ANC nicht zu viel erwarten und auch audiophile Musikhörer werden eher nicht auf ihre Kosten kommen. Wer jedoch einen günstigen, soliden Kopfhörer zum Podcast- oder Musikhören, Telefonieren und Arbeiten sucht, der wird mit den Elite 4 glücklich.