Testbericht
Medion GoPal X4545 im Test
Schneller, schöner und komfortabler - das sind die ersten drei Dinge, die sich über das X4545 (299 Euro) in Bezug seinen Vorgänger sagen lässt.
- Medion GoPal X4545 im Test
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Schöner ist das neue Medion nicht zuletzt wegen des schwarz-chromefarbenen Rahmens, der das 4,7-Zoll-Display umrandet. Am rechten Gehäuserand sitzt ein Fingerabdrucksensor, der den hübschen Lotsen vor Langfingern schützen soll. Im Neuling werkelt die Software Go Pal 5.5.

Bereits kurz nach dem Start zeigt sich, dass das Interface klar schneller auf Touchscreen-Eingaben reagiert als beispielsweise das mit Live-Funktion gesegnete Go Pal P4635. Das X4545 besitzt zwar keine Live-Funktionen wie die Zieleingabe über Google oder einen Online-Wetterdienst, doch dafür wartet es mit allerlei Komfortbeigaben auf, etwa mit einem GPS-Pro-Empfänger.
Das ist ein GPS-Empfänger mit zusätzlichem Beschleunigungssensor, der alle Richtungsänderungen und Bewegungen registriert. So läuft die Navigation auch bei Tunneldurchfahrten ohne GPS-Empfang weiter. Allerdings klappte dies nicht immer fehlerfrei.

Vorbildliche Sprachsteuerung
Ein Lob gebührt der vorbildlichen Sprachsteuerung, die sich jederzeit per Langdruck auf dem Touchscreen aktivieren lässt. Alle Display-Inhalte lassen sich nun ganz einfach per Sprache anwählen. Als Hilfestellung werden bei aktivierter Sprachsteuerung die Optionen als Sprechblase hinterlegt, zur Not souffliert eine Hilfefunktion sämtliche möglichen Eingaben.
Ebenfalls eine Neuerung ist das Sicherheitsfeature "Street Expert". Dieser Straßenexperte warnt den Fahrer vor scharfen Kurven oder Steigungen und zeigt die entsprechenden Verkehrszeichen auf der Kartenansicht an.
Für Einsteiger bietet das X4545 auch einen "Easy Mode". Ist er aktiviert, nimmt der Einstellungsumfang zugunsten der Übersichtlichkeit merklich ab. So fehlt dann der Shortcut zu den Einstellungen im unteren Navigationsbalken, und auch die Zieleingabe präsentiert sich ein wenig übersichtlicher. Außerdem wird man im "Easy Mode" Schritt für Schritt durch die wichtigsten Einstellungen geführt.

Allerdings könnte auch das Standard-Interface ein wenig mehr Übersicht vertragen: Die Einstellungen und Optionen liegen teilweise ein wenig versteckt, ihre Zuordnung ist nicht immer hundertprozentig schlüssig. So hat Medion das "Extras"-Menü mit einem Musiknoten-Logo gekennzeichnet, und ausgerechnet hier findet man nach etwas Sucherei den einfachen Modus.
Im "Extras"-Menü ist auch ein "Contact Manager" hinterlegt, mit dem sich Kontakte einpflegen und später ansteuern lassen, ebenso ein Reiseführer von Polyglott. Übrigens: Das X4545 hebt sich nur durch die Bluetooth-Freisprecheinrichtung vom günstigeren X4345 ab.
Zügige Zieleingabe
Neben all den Komfortbeigaben kommen auch die Brot-und-Butter-Funktionen nicht zu kurz. So lassen sich Ziele dank Buchstabenausblendung und kurzer Reaktionszeit sehr zügig eingeben. Auch hier macht sich die Sprachsteuerung positiv bemerkbar: Im Nu hat man Orte, Straßen und Hausnummern diktiert.
Die Kartenansicht ist kontrastreich und gut ablesbar; auch hier kann man auf die Eingabe via Touchscreen verzichten und alles per Sprache steuern. Allerdings ist man hier anfangs des Öfteren auf die Hilfefunktion angewiesen, weil verständlicherweise nicht alle Befehle wie im Hauptmenü als Text abgebildet werden können. Lediglich bei Sonneneinstrahlung neigt das Display trotz verbesserter Beleuchtung noch immer zur Verspiegelung.

Bei wichtigen Kreuzungen und Abzweigungen erleichtert eine Signpost-Darstellung die Orientierung. Wichtige Gebäude werden in 3-D dargestellt, wobei sie gerne ein wenig größer sein dürften, denn bei geringerer Zoomstufe sind sie teilweise etwas undeutlich zu erkennen.
Die Kartenansicht bietet auf der rechten Seite ein kleines Zusatzfenster, auf dem wahlweise eine Pfeildarstellung oder die umliegenden POIs dargestellt werden. Vor Staus warnt der TMC-Empfänger, der separat ausgeführt ist. Er könnte übrigens gerne im Stromkabel integriert sein wie bei den Navigon-Geräten. Außerdem hilft die Funktion "Clever Routes" dabei, Staus zu umfahren. "Clever Routes" berechnet die Strecken auf der Grundlage historischer Verkehrsdaten.
Ähnlich wie bei Navigon lassen sich auch hier vor Fahrtantritt drei Routenvorschläge berechnen. Das Medion berechnet vorab jedoch nur die vom Nutzer präferierte Routenoption, was die Wartezeiten ein wenig verkürzt. Allerdings bricht es in dieser Disziplin keine Geschwindigkeitsrekorde.
Dafür stimmte die Routenqualität auf unserer Teststrecke, nur einmal wurden wir in der City durch eine Tempo-30-Zone gelotst. Die Stimmführung war etwas redselig, aber deutlich, die Anzeige klar.