Kompaktes Falt-Smartphone
Motorola razr 5G kommt im September
Motorola hat die zweite Generation seines kompakten Klapp-Smartphones razr vorgestellt. Das kommt mit 5G und kostet schlappe 1500 Euro. Connect konnte es zwar noch nicht testen, aber doch schon in die Hand nehmen.

Auf einer kleinen, natürlich Corona-konformen Presseveranstaltung konnten wir uns ein Bild von dem neuen Falter machen und mit Motorolas Produktmanager Martin Zühlsdorf sprechen. Auf die Frage nach den Verbesserungen gegenüber der ersten razr-Generation legt er die Betonung klar auf 5G. Der schnelle Mobilfunkstandard wird natürlich unterstützt und das kultige Klapp-Smartphone auch entsprechend vermarktet. Motorola arbeitet hier eng mit der Telekom zusammen, die der Launch-Partner für das razr 5G ist.
Auffällig ist eine Änderung beim Gehäusedesign: Zugeklappt besteht die Rückseite nun nicht mehr aus geriffeltem und lackiertem Aluminium, sondern aus Glas, genau wie die Vorderseite mit dem Mini-Display. Eine gute Entscheidung, das Design wirkt so einheitlicher und geschlossener.
Verfügbarkeit und Preis
Das razr 5G ist ab dem 14. September für 1.499,99 EUR ausschließlich in der Farbe Schwarz in Deutschland erhältlich. Es wird zudem in Kombination mit den MagentaMobil-Verträgen bei der Telekom angeboten, zum Beispiel im Tarif MagentaMobil M mit Gerät für 585,58 EUR.
Die Kunst der Miniaturisierung
Für den hohen Preis bekommt man eines der kompaktesten Smartphones in die Hand, die der Markt überhaupt kennt. Weil der Fingerabdrucksensor vom Kinn auf die Rückseite wandert, kann Motorola die Unterseite stauchen und das Phone ist noch etwas kürzer als der Vorgänger. Und trotz der geschrumpften Maße ist es den Ingenieuren gelungen, den Akku zu vergrößern (von 2510 mAh auf 2800 mAh) und einen Steckplatz für eine Nano-SIM einzubauen. Zusammen mit der eSIM hat man also die Möglichkeit, das Phone mit zwei SIM-Karten zu betreiben.
Zugeklappt misst das Phone nur 91 x 73 x 16 Millimeter und verschwindet damit anstandslos in jeder Hosentasche, aufgeklappt erstreckt sich ein 6,2 Zoll großes OLED mit 2142 x 876 Pixel. Die Faltstelle ist nur aus der Schrägperspektive präsent, und auch dann nur minimal.
Wir haben zweierlei vermisst: Einen Federmechanismus, der das Phone automatisch aufklappen lässt und ein stufenlos anwinkelbares Display. Immerhin letzteres gelingt Samsung beim Z Flip.

Außendisplay bietet volle Funktionalität
Das Außendisplay ist nur 2,7 Zoll groß, die Auflösung mit 800 x 600 Pixel niedrig, es dient vor allem dem Anzeigen von neuen Nachrichten. Aber es kann noch mehr. Wie Zühlsdorf betont, hat Motorola hier die Funktionalität erweitert. Mann kann das kleine Display genauso nutzen wie das große, also Twitter durchlaufen lassen, YouTube anschauen oder eine Nachricht beantworten. Letzteres erfordert aufgrund der winzigen Tastatur zwar einige Zielgenauigkeit, ist aber theoretisch möglich. Per Update soll diese Erweiterung auch auf die erste Generation kommen. Als Betriebssystem ist Android 10 installiert.
Auch das Kamerasystem hat Motorola aufgerüstet, ein 48-Megapixel-Hauptsensor mit optischer Stabilisierung verspricht deutlich bessere Fotos als der Vorgänger, genauso wie die 20-Megapixel-Kamera für Selfies.
Beim Prozessor setzt Motorola auf Qualcomms Mittelklasse-SoC Snapdragon 765G, der mit 8 GB RAM bestückt ist. Der interne Speicher ist mit 256 GB ordentlich. Eine Speichererweiterung ist nicht möglich.
Motorola razr 5G technische Daten
- Größe zugeklappt: 91 x 73 x 16 mm
- Größe aufgeklappt: 169 x 73 x 8 mm
- Gewicht: 190 Gramm
- Farben: schwarz
- SoC: Qualcomm Snapdragon 765G
- Connectivity: 5G, LTE Cat 18, Wlan ac, Bluetooth 5.0, NFC
- Speicher: 8 GB RAM, 256 GB ROM
- Display aufgeklappt: OLED, 6,2 Zoll, 2142 x 876 Pixel
- Kleines Display vorne: OLED, 2,7 Zoll, 600 x 80 Pixel
- Hauptkamera: 48 MP Weitwinkel mit OIS
- Frontkamera: 20 MP
- Anschlüsse: USB-C
- Akku: 2800 mAh
- System: Android 10
- Extras: Nano-SIM und eSIM, Fingerabdrucksensor auf der Rückseite
Fazit: Hingucker und technische Machbarkeitsstudie
Ein Mittelklasse-SoC und nur eine Brennweite für 1500 Euro – technisch ist das razr 5G nicht konkurrenzfähig, bei Samsung und Co bekommt man mehr fürs gleiche Geld. Aber ein solches Smartphone kauft man nicht wegen der Technik, sondern wegen dem Design und dem ultrakompakten Formfaktor.