Testbericht

Nvidia Shield Tablet im Test

9.1.2015 von Inge Schwabe

Zocken, bis die Augen brennen? Das kann beim Nvidia Shield Tablet schon ein Weilchen dauern: Das Display holte sich im Test Bestnoten ab.

ca. 3:35 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
  1. Nvidia Shield Tablet im Test
  2. Shield Controller
  3. Datenblatt
  4. Wertung
Nvidia Shield Tablet
Nvidia Shield Tablet
© Nvidia

Pro

  • hochauflösendes, helles IPS-Display
  • leistungsfähiger Grafikprozessor
  • HDMI
  • gute Ausdauer

Contra

  • schwer
  • kein ac-WLAN

Das Nvidia Shield Tablet zeigt im Test, dass es die Vorzüge eines Android-Tablets mit Stifteingabe und einer Mini-Spielkonsole erfolgreich kombiniert. Garniert wird das Ganze mit einem leistungsstarken Systemchip, zu dessen Besonderheiten ein Grafikprozessor auf Basis der 2011 von Nvidia entwickelten Kepler-Architektur gehört. Er zaubert selbst feinste Details in Windeseile aufs Tablet. Der Tegra K1 unterstützt unter anderem DirectX 11 und mit der Unreal Engine 4 eine der aktuellsten Plattformen für die Spieleprogrammierung.

Gute Ausdauer und starker Prozessor

Der 5200 Milliampere starke Akku hält im gemischten Betrieb 6:15 Stunden durch - ein guter Wert. Der Grund für die gute Ausdauer des Nvidia Shield Tablets: Das 4-Plus-1-System aus vier starken Cortex-A15-Kernen und einem weniger energiehungrigen Kollegen für nebenläufige Operationen ermöglicht ein effizientes Energiemanagement:

Weil aber aufwendige Spiele dem Shield schon mal mehr Energie abfordern, ist es möglich, das Nvidia-Tablet mit einem Y-Kabel gleichzeitig zu laden, während es über einen optionalen USB-zu-LAN-Adapter mit einem Netzwerk verbunden ist. Bei dem für einen 8-Zöller stolzen Gewicht von 383 Gramm kann einem aber schon mal der Arm schwer werden. Abhilfe schafft ein Controller im Xbox-Design, der entweder für 60 Euro als Zubehör oder mitunter zusammen mit dem Tablet als Bundle mit Preisvorteil zu haben ist.

Nvidia Shield Tablet mit Controller
© Nvidia

Guter Sound und Anroid 5

Aus den vorderen und seitlichen Lautsprechern kommt ein ansprechender Klang, den Nvidia wörtlich als "beinahe auf HTC-Boom-Sound-Niveau" anpreist. Die Verbindung zu HTC ist nicht zufällig: Als eines der ersten Tablets erhielt das Nvidia Shield noch vor Weihnachten das Update auf Android 5 und gehört damit zu den ersten Modellen mit dem begehrten Lollipop-Android. Zusammen mit dem Google Nexus 9 (Test) natürlich, das von HTC gebaut wird und mit der Boom-Sound-Audio-Technologie ausgerüstet ist. Zudem gibt auch im Nexus 9 ein Tegra K1 den Takt an, dem allerdings ein jüngeres Prozessordesign zugrunde liegt. Beiden gemein sind 2 Gigabyte Arbeitsspeicher.

Kamera mit Software-Hilfen

Die beiden Kameras im Shield Tablet lösen vorne wie hinten mit 5 Megapixeln auf. Ein Blitz fehlt zwar, nahe Objekte können aber auch mit wenig Licht eingefangen werden: Dank geringem Bildrauschen kommt eine schwarze Kaffeekanne auch unter dem Licht einer schwachen Küchenbirne noch überwiegend schwarz aufs Bild. Detailliebe zeigt Nvidia auch bei der Software: Wem Perfektion am Herzen liegt, der kann sich durch das Gyroskop bei der waagrechten Kamerahaltung unterstützen lassen - oder eine Hilfe für den Goldenen Schnitt auf dem Display einblenden.

Nvidia Shield Tablet
Nvidia Shield Tablet
© Nvidia

Android 5 plus Software-Extras

Oberfläche und Umfang der Software präsentieren sich weitgehend naturbelassen. Zur Google-Grundausstattung gesellen sich noch ein paar Zugaben: der Spiele-Hub, Steuerungssoftware für den Konsolenmodus bei Anschluss an einen Fernseher und für den optionalen Controller sowie mit Nvidia Dabbler eine anspruchsvolle Mal-App für den Eingabestift, der sich im Nvidia Shield Tablet verstauen lässt und zum Lieferumfang gehört.

Eingabestift inklusive

Die abgeschrägte Stiftspitze erinnert an einen Kalligrafiestift, weshalb auch zwischen der Nutzung mit der linken oder rechten Hand unterschieden werden kann.

Außerhalb der Dabbler-App, in der die Software auch unterschiedliche Druckstärken simulieren kann, kommt der Direct Stylus jedoch nicht an die sensiblen Schreibeigenschaften aktiver Eingabestifte, wie sie dem Surface-Pro-3-Tablet (Test) oder Samsungs Note-Serie beiliegen, heran. Er ist aber ein willkommenes Werkzeug, um unterwegs Skizzen oder Notizen in Wort und Bild festzuhalten.

Nvidia Shield Tablet
Kunstwerke lassen sich mit der angeschrägten Stiftspitze des Direct Stylus 2 und der App Nvidia Dabbler fertigen. Außerhalb der App ist der Stylus qualitativ Mittelklasse, dank Software aber ein gutes Werkzeug.
© Nvidia

Auch das durch ein Lasso-Icon gekennzeichnete Werkzeug, das sich in der Android-Navigationszeile einnistet, sobald man den Stylus herauszieht, macht aus dem Shield Tablet ein praktikables Arbeitsgerät, um zum Beispiel Recherche-Ergebnisse aus dem Internet kurzerhand einzufrieren, zu kommentieren und zu speichern oder zu versenden. Auch die Schrifterkennung funktioniert tadellos, sodass man den Stift für die Adresseingabe im Browser nicht aus der Hand legen muss. Insgesamt gefällt die Handhabung gut. Lediglich die Tasten zum Ein/Aus-Schalten fallen zu flach aus, und geben beim Drücken kaum Feedback.

Fazit: Aufpreis lohnt sich

Die Herstellerempfehlung für das Nvidia Shield Tablet mit LTE und 32 Gigabyte Speicher liegt bei 380 Euro. Zwar gibt es auch ein günstigeres Modell zu 300 Euro; für die Ersparnis von 80 Euro fällt dann aber nicht nur LTE weg, sondern halbiert sich auch der Speicher auf 16 Gigabyte, sodass man für echte Ressourcenfresser auf eine Micro-SD zurückgreifen muss. Hier sollte man sich also ruhig einmal etwas gönnen. Zumal das Nvidia Shield Tablet technisch hochwertig ist und selbst das teurere Modell preislich unter vielen Mitbewerbern liegt.

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