Testbericht
HP Pavilion 14 Chromebook im Praxistest
Chromebooks sind einfache Notebooks, die komplett auf den Google-Browser Chrome ausgerichtet sind. Das neue HP Pavilion 14 Chromebook mit 14-Zoll-Screen ist das größte seiner Art.

Sicher, für leistungsfähige Note- oder Ultrabooks stellen Chromebooks keine ernst zu nehmende Konkurrenz dar. Programme oder Gerätetreiber lassen sich auf ihnen nicht installieren; ihr Nutzen beschränkt sich auf die Produktivität des Chrome-Browsers, der einzigen sichtbaren Anwendung.
Das Potenzial der Chromebooks liegt in der Fülle der Apps und Erweiterungen für den Chrome-Browser, ob zur Unterhaltung oder für Aufgaben und Organisatorisches. Dazu gehören Texte, Tabellen und Präsentationen, und zwar auch mal offline. Synchronisiert wird später, wenn wieder eine Verbindung zum Internet besteht.
Speicher: Die Summe macht's
Für Offline-Apps und -Dokumente besitzen Chromebooks zumindest ein paar Gigabyte Speicher. Beim neuen HP Pavilion 14 Chromebook bleiben hierfür von der 16-Gigabyte- Solid-State-Disk gerade mal 12. Zwei davon sind als temporärer Speicher für den Gastmodus reserviert, den man auch mal zum anonymen Surfen nutzen kann, weil weder Cookies noch Verlaufsdaten erfasst werden - bleiben 10 GB für angemeldete Benutzer. Bei Vewendung eines Chromebooks mit mehreren Google-Konten wird der Speicher nicht statisch geteilt, sondern dynamisch, bis er verbraucht ist.
Zusätzlich gehört zu jedem Google-Konto ein Cloud-Speicher mit 5 GB für Bilder und Dokumente. Beim Kauf eines Chromebooks erhöht sich der Platz für zwei Jahre kostenfrei um 100 GB. Das Google Drive kann man in der File-App ebenso einfach verwalten wie das lokale, doch für den Cloud- Zugriff führt letztlich kein Weg an einer Internetverbindung vorbei.
Daher ist die erste Kritik am Pavilion 14, dass es kein Modem besitzt und unterwegs, sofern man die gesuchten Dateien nicht vorher synchronisiert hat, von einem WLAN-Hotspot abhängig ist, öffentlich oder per Smartphone-Tethering. Zu Hause oder im Büro ist man dafür dank LAN-Port sicher vor möglichen Schwankungen im WLAN.

Aufklappen und loslegen
Schön zum Arbeiten: Das Chromebook mit Intel-Celeron-Prozessor und 4 GB Arbeitsspeicher startet umgehend, sobald man den Deckel öffnet. Finger hinterlassen auf dem schwarz glänzenden Imprint-Design schnell Spuren, ebenso auf der Handballenablage, die mit dem geriffelten Mauspad verschmilzt und durchaus hochwertiger wirkt, als es das ganz aus Kunststoff gefertigte Gehäuse eigentlich ist.
Anders als bei PCs orientieren sich die Funktionstasten an Browser-Aktionen und bieten Hilfe bei der Seitennavigation oder der Skalierung von Fenstern. Das Mauspad erkennt Gesten für den Maus-Rechtsklick und für vertikales Scrollen.
Audio und Video: Mittelmaß
Zu den On-Board-Basic-Apps von Google gehört Google+ Hangouts für Videogespräche; die HD-Webcam liefert auch bei schwachem Licht brauchbare Bilder. Mit den knackscharfen und farbprächtigen IPS-Displays kann das Pavilion 14 zwar nicht mithalten, doch feine Kontraste sind auf dem mit 1366 x 768 Bildpunkten auflösenden HD-Display auch mit bloßem Auge immer noch gut auszumachen.

Die Lautsprecher von Altec Lansing klingen vielleicht nicht gerade sensationell, verschaffen sich dank ihrer vergleichsweise hohen Lautstärke aber immerhin in kleiner Runde Gehör. Etwa beim gemeinsamen Betrachten von Videos, die man auch per HDMI auf den Fernseher schicken kann. Als Quelle bieten sich neben Videoportalen SD- und Micro-SD-Karten an.
Samsung Chromebook im Praxistest
Für Micro-SDs braucht man eine Adapterkarte. Peripheriegeräte funktionieren an den drei USB-2.0-Ports freilich nur, wenn sie keine zusätzlichen Treiber brauchen, wie Maus oder Tastatur.
Fazit: Großes Display, kleiner Akku
Mit dem Pavilion 14 gibt es jetzt genau drei Chromebooks in Deutschland. Die Marktpreise liegen zwischen 250 und 350 Euro, HP empfiehlt einen Verkaufspreis von 299 Euro. Acers C7 klotzt mit 320 GB Hybridspeicher, Samsungs Chromebook kontert mit einem optionalen HSPA+-Modem.
Das Pavilion 14 ist das einzige mit 14-Zoll-Display, wiegt mit 1,7 Kilogramm aber auch 300 respektive 600 Gramm mehr als die beiden 11,6-Zöller von Acer und Samsung. Macht der Akku des Pavilion 14 nach rund vier Stunden schlapp, kann man ihn gegen einen vollen austauschen - sofern man denn bereit ist, 130 Euro in den Zusatzakku zu investieren.