RHA CL 1 Ceramic und Dacamp L1 im Test
Ein Zweiwege-In-Ear trifft auf einen Kopfhörerverstärker mit HiRes-DAC: Wie schlägt sich das Duo aus RHA CL 1 Ceramic und RHA Dacamp L1 im Test?

Auch wenn Zeiwege-HiFi-Kopfhörer heute keine absoluten Exoten mehr sind, so gibt es nach wie vor nicht allzu viele von ihnen. Zweiwege-In-Ears jedoch findet man so gut wie gar nicht – erstens fehlt in so kleinen Hörern meist der Platz, zweitens werden sie schnell zu schwer. Die Briten von RHA...
Auch wenn Zeiwege-HiFi-Kopfhörer heute keine absoluten Exoten mehr sind, so gibt es nach wie vor nicht allzu viele von ihnen. Zweiwege-In-Ears jedoch findet man so gut wie gar nicht – erstens fehlt in so kleinen Hörern meist der Platz, zweitens werden sie schnell zu schwer. Die Briten von RHA haben offenbar etwas länger nachgedacht und bringen nun mit dem CL 1 ein hochkarätiges Zweiwegsystem – in einem relativ kleinen In-Ear-Hörer.
Das geht nur mit speziellen Materialien. So fertigt RHA das Gehäuse aus einer Industriekeramik namens Zirkoniumdioxid (ZrO2). Diese besitzt ganz besondere Eigenschaften, sie ist extrem hart und somit kratzfest, lässt sich aber gleichzeitig im Spritzgussverfahren verwenden und dadurch in praktisch jede Form bringen. Die Gehäuse sind hochglanzpoliert und mit sMMCx-Steckverbindern versehen, die oft in der Hochfrequenztechnik für Antennen benutzt werden. Zwei Kabel liegen dem CL 1 bei: Mit 3,5-mm-Klinkenstecker (Adapter auf 6,3 mm legt bei) ist das 1,4 Meter lange Kupferkabel versehen, das symmetrische Silberkabel (Ag4x) mit einem Mini-XLR-Stecker. Die ersten 10 cm des Kabels sind mit einer formbaren Schlauchkonstruktion ummantelt, die man sich hinters Ohr klemmt. Das sorgt für festen Halt
Im Gehäuse finden sich zwei grundverschiedene Treiber. Das dynamische Chassis arbeitet vom Tiefbassbereich bis etwa 8 kHz, darüber sitzt ein keramischer Wandler (ebenso aus ZrO2), der nach dem piezoelektrischen Effekt funktioniert. Alle Bauteile der Frequenzweiche finden im Gehäuse Platz.
Länger als 21 Stunden hielt der Akku des portablen Kopfhörerverstärkers RHA Dacamp L1 im Test durch. Eben erst wurde das Teil mit dem Designpreis „Red Dot Award“ ausgezeichnet – vollkommen verständlich, denn sein leicht abgerundetes Design schmeichelt der Hand. Regler für Gain, Bass und Höhen sind als Rändelräder integriert und mit einem Metallbügel vor versehentlichem Verstellen geschützt. Der Lautstärkesteller befindet sich gut zugänglich an der Oberseite. Neben einem analogen Line-Eingang gibt es auch einen digitalen optischen Eingang sowie USB für den Einsatz als externer DAC am Mac oder PC. Überdies findet sich auch ein USB-Host-Anschluss: Hier kann man direkt ein Smartphone anschließen und den Dacamp L1 als mobilen DAC verwenden. Clever!
Hörtest
Schon bei den ersten Tönen zeigte sich das Gespann als wahres Klangmonster – satte Bässe, prägnante und kristallklare Höhen. Dieses Duo liebt Knalleffekte. Gut, dass man die Höhen über den Dacamp L1 etwas zurückdrehen kann. Rock und Pop klangen am besten, aber auch das eine oder andere jazzige Stück durfte durchaus mal sein.