Sony Xperia L1 im Test
Das günstige Xperia L1 sieht den höherpreisigen Sonys zum Verwechseln ähnlich. Wo der Hersteller Abstriche gemacht hat, zeigt der Test.

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Das Sony Xperia L1 gibt es in Schwarz und Weiß.
Pro
- eigenständiges Design
- intelligentes Speicher- und Akkumanagement
- 5,5 Zoll großes HD-Display
- Dual-Band-WLAN
- NFC
- USB Typ-C-Schnittstelle
- solide Verarbeitung
- exzellente Funkeigenschaften
Contra
- schwache Ausdauer
- kein Dual-SIM
- mittelmäßige Fotoqualität
- USB-OTG fehlt
- kein Fingerabdrucksenor
Fazit
connect-Urteil: befriedigend (343 von 500 Punkten)Sonys aktuelles Einstiegsmodell in die Xperia-Reihe bleibt sich mit seiner ebenso etablierten wie markanten Designsprache treu. Erfreulicherweise hält das recht stattliche, 180 Gramm schwere Modell größtenteils auch an den gewohnt hochwertigen Verarbeitungsstandards fest – obwohl der robuste Kunststoff-Gehäuseblock in der Mitte der Rückseite beim Drücken minimal nachgab.
5,5-Zoll-Display mit HD-Auflösung
Das blickwinkelstabile IPS-Display bietet die typische HD-Auflösung von 720 x 1280 Bildpunkten. In dem knapp 14 Zentimeter großen Bildschirm werden Schriften größer und lesefreundlicher dargestellt als in kleineren 5-Zoll-Modellen, was beispielsweise weitsichtigen Nutzern zugutekommt. Kontrastverhältnis (1:918) und Helligkeit (367 cd/m2) der Anzeige könnten aber höher ausfallen.

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Anstehende Aufgaben erledigt mit dem Mediatek MT6737T ein etwas höher getakteter Chip, der in den Benchmarktests durchschnittlich abschneidet. Im Xperia L1 laufen Android in Version 7 und die Standard-Apps dennoch angenehm rund. Die Speicherausstattung genügt mit 2 GB RAM und 16 GB für Daten und Software nur bescheidenen Anforderungen. Reichen die frei verfügbaren 7,5 GB nicht mehr aus, kann eine maximal 256 GB große Micro-SD-Karte Engpässe beheben.
Zeitgemäße Flexibilität darf das Xperia L1 in Bezug auf die drahtlosen Verbindungen für sich verbuchen. Internet via LTE mit bis zu 150 Mbit/s im Downstream, HSPA+ und Bluetooth 4.2 sind ohnehin an Bord. Das Sony tauscht darüber hinaus auch Daten via NFC über kürzeste Distanzen aus und funkt zudem nach den WLAN-Standards 802.11 a/b/g/n im 2,4 GHz und im weniger belegten 5 GHz-Frequenzband (Dual-Band-WLAN). Ein verpolungssicherer USB-Typ-C-Anschluss ist in unteren Preislagen auch keine Selbstverständlichkeit.

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Assistenten wie in Sonys Top-Modellen
Das mit zusätzlichen Sony-Entertainment- Anwendungen gespickte Softwareangebot übernimmt das L1 in weiten Teilen von den höherpreisigen Xperia-Modellen. Neben einem UKW-Radio sind auch clevere Assistenten wie der Smart-Cleaner für eine anwenderorientierte, optimierte Speicherverwaltung und drei individuell konfigurierbare Benutzerprofile verfügbar. Als Betriebssystem- Basis kommt Android in der Version 7.0 zum Einsatz.
Die Bildqualität der 13-Megapixel-Hauptkamera fällt bei guten Lichtbedingungen klassentypisch akzeptabel aus. In dunkler Umgebung und bei Kunstlicht sind die Bilder auch hier schnell verrauscht und undifferenziert – was bei günstigeren Phones häufig der Fall ist.
Geringes Durchhaltevermögen
Der fest eingebaute Akku scheint mit einer Kapazität von 2.620 mAh für die Hardware um den Mediatek-Systemchip zu schwach ausgelegt. Das hat Folgen: Die Ausdauer lag nach dem im Labor ermittelten connect- Praxismix lediglich bei 4:40 Stunden. Das dürfte nur Gelegenheitsnutzern ausreichen. Schade, denn ansonsten waren die Leistungen des Xperia-Einsteigermodells durchaus respektabel bis gut.
Den weiteren Messparcours in der Test-Factory absolvierte das Sony sogar einen Tick souveräner als andere Testkandidaten. Die Sende-/Empfangsleistungen und die Ergebnisse in den Akustikmessungen passen. Allein die magere Ausdauer verwehrte dem Xperia L1 ein besseres Resultat.