Einsteiger-Smartphone
Sony Xperia L1 im Test
Das günstige Xperia L1 sieht den höherpreisigen Sonys zum Verwechseln ähnlich. Wo der Hersteller Abstriche gemacht hat, zeigt der Test.

Sonys aktuelles Einstiegsmodell in die Xperia-Reihe bleibt sich mit seiner ebenso etablierten wie markanten Designsprache treu. Erfreulicherweise hält das recht stattliche, 180 Gramm schwere Modell größtenteils auch an den gewohnt hochwertigen Verarbeitungsstandards fest – obwohl der robuste Kunststoff-Gehäuseblock in der Mitte der Rückseite beim Drücken minimal nachgab.
5,5-Zoll-Display mit HD-Auflösung
Das blickwinkelstabile IPS-Display bietet die typische HD-Auflösung von 720 x 1280 Bildpunkten. In dem knapp 14 Zentimeter großen Bildschirm werden Schriften größer und lesefreundlicher dargestellt als in kleineren 5-Zoll-Modellen, was beispielsweise weitsichtigen Nutzern zugutekommt. Kontrastverhältnis (1:918) und Helligkeit (367 cd/m2) der Anzeige könnten aber höher ausfallen.

Anstehende Aufgaben erledigt mit dem Mediatek MT6737T ein etwas höher getakteter Chip, der in den Benchmarktests durchschnittlich abschneidet. Im Xperia L1 laufen Android in Version 7 und die Standard-Apps dennoch angenehm rund. Die Speicherausstattung genügt mit 2 GB RAM und 16 GB für Daten und Software nur bescheidenen Anforderungen. Reichen die frei verfügbaren 7,5 GB nicht mehr aus, kann eine maximal 256 GB große Micro-SD-Karte Engpässe beheben.
Zeitgemäße Flexibilität darf das Xperia L1 in Bezug auf die drahtlosen Verbindungen für sich verbuchen. Internet via LTE mit bis zu 150 Mbit/s im Downstream, HSPA+ und Bluetooth 4.2 sind ohnehin an Bord. Das Sony tauscht darüber hinaus auch Daten via NFC über kürzeste Distanzen aus und funkt zudem nach den WLAN-Standards 802.11 a/b/g/n im 2,4 GHz und im weniger belegten 5 GHz-Frequenzband (Dual-Band-WLAN). Ein verpolungssicherer USB-Typ-C-Anschluss ist in unteren Preislagen auch keine Selbstverständlichkeit.

Assistenten wie in Sonys Top-Modellen
Das mit zusätzlichen Sony-Entertainment- Anwendungen gespickte Softwareangebot übernimmt das L1 in weiten Teilen von den höherpreisigen Xperia-Modellen. Neben einem UKW-Radio sind auch clevere Assistenten wie der Smart-Cleaner für eine anwenderorientierte, optimierte Speicherverwaltung und drei individuell konfigurierbare Benutzerprofile verfügbar. Als Betriebssystem- Basis kommt Android in der Version 7.0 zum Einsatz.
Die Bildqualität der 13-Megapixel-Hauptkamera fällt bei guten Lichtbedingungen klassentypisch akzeptabel aus. In dunkler Umgebung und bei Kunstlicht sind die Bilder auch hier schnell verrauscht und undifferenziert – was bei günstigeren Phones häufig der Fall ist.
Geringes Durchhaltevermögen
Der fest eingebaute Akku scheint mit einer Kapazität von 2.620 mAh für die Hardware um den Mediatek-Systemchip zu schwach ausgelegt. Das hat Folgen: Die Ausdauer lag nach dem im Labor ermittelten connect- Praxismix lediglich bei 4:40 Stunden. Das dürfte nur Gelegenheitsnutzern ausreichen. Schade, denn ansonsten waren die Leistungen des Xperia-Einsteigermodells durchaus respektabel bis gut.
Den weiteren Messparcours in der Test-Factory absolvierte das Sony sogar einen Tick souveräner als andere Testkandidaten. Die Sende-/Empfangsleistungen und die Ergebnisse in den Akustikmessungen passen. Allein die magere Ausdauer verwehrte dem Xperia L1 ein besseres Resultat.