Hands-on-Test des Falt-Smartphones
Samsung Galaxy Fold 5G: Die Zukunft kann man aufklappen
Nach einem voreiligen Start im April 2019 hat Samsung jetzt die finale Version seines Falt-Smartphones Galaxy Fold vorgestellt. Das Foldable steht am Anfang einer neuen Generation von Smartphones. connect hat es aufgeklappt.

Die erste Version des faltbaren Smartphones Galaxy Fold stand unter keinem guten Stern. Nachdem Journalisten in den USA bei ihren Testmodellen im April 2019 Probleme mit dem Display beobachteten, musste Samsung den globalen Start abblasen und seine Ingenieure nochmal das Gehäuse überarbeiten lassen.
Denen möchten wir an dieser Stelle unseren Respekt zollen: Sie leisten nicht weniger als Pionierarbeit, von der die gesamte Branche profitieren wird. Denn schnell wird klar: Das Galaxy Fold ist kein Smartphone, sondern etwas Neues, für das sich noch kein Name etabliert hat. Wahrscheinlich wird es auf "Foldable" hinaus laufen, aber sicher ist das nicht.

Herausforderungen für die Materialforschung
Eine zentrale technische Neuerung bei Version 2.0 des Samsung Galaxy Fold ist 5G. Darüber hinaus gibt drei sichtbare Modifikationen des Gehäuses, die in Reaktion auf die Mängel erfolgten, die beim Fehlstart im April 2019 offenbar wurden:
- Die Kunststofffolie, die das Hauptdisplay schützt, endet nicht am Rahmen, sondern erst unterhalb des Rahmens, sodass man keine Möglichkeit hat, sie zu entfernen. Das ist die Antwort auf den Versuch einiger Tester, diese Folie abzuziehen, weil sie sie irrtümlich für eine Schutzfolie hielten.
- An der Biegestelle auf der Innenseite, dort, wo der Rahmen oben und unten unterbrochen ist, wurden zwei winzige Kunststoffnoppen aufgeklebt, um das Scharnier und die Display-Folie besser zu schützen und in Form zu halten.
- Die Spalte auf der dreigeteilten Rückseite zwischen Scharnier und Ober- und Unterseite sind schmaler geworden.
Die Folie auf dem Hauptbildschirm illustriert gut, welche technischen Herausforderungen die Industrie mit dem Foldable meistern muss. Denn normalerweise werden moderne Smartphone-Displays von Glas geschützt, einem mineralischen Silikat, das sich durch eine hohe Kratzfestigkeit auszeichnet. Silikate sind allerdings starr und brechen bei mechanischer Einwirkung. Daher wird das Hauptdisplay des Galaxy Fold von einer Kunststofffolie geschützt, die Samsung selbst entwickelt hat.
Zu dieser Folie gibt es keine technischen Details, aber klar ist: Sie ist kratzempfindlicher als jedes Glas auf Mineralbasis. Bis Firmen wie Corning biegsames Glas für Smartphone-Displays serienreif entwickelt haben, dürften noch zwei bis drei Jahre vergehen.

Dass das Samsung Galaxy Fold etwas Neues ist, wird schnell klar, wenn man es in die Hand nimmt. Es ist zugeklappt 17 Millimeter dick und wenn man den winzigen Bildschirm auf der Vorderseite einschaltet, sieht es aus wie ein Smartphone aus einer längst vergangenen Dekade. Der Eindruck verändert sich erst, wenn man es aufklappt und dabei beobachtet, wie der Display-Inhalt auf der Vorderseite verzögerungsfrei auf den 7-Zoll-Bildschirm im ungewöhnlichen 4:3-Format wechselt.
Die Benutzeroberfläche des Galaxy Fold ist sehr gut auf das neue Format abgestimmt, das zeigt allein die Tatsache, dass die Android-Navigationsleiste nicht den kompletten unteren Rand einnimmt, sondern rechts (oder links) unten positioniert ist, sodass man die drei Icons auch einhändig erreicht. Man kann mit einem Fingerwisch zwei Apps parallel laufen lassen, die Oberfläche reagiert butterweich und verzögerungsfrei. Samsung hat hier alles richtig gemacht.
Das Frontdisplay ist nur zum kurz Draufschauen
Eine Frage, die sich in diesem Kontext stellt, lautet: Wie hält man das Galaxy Fold im Alltag? Mit 276 Gramm ermüdet eine Hand schnell, man ist also mehr oder weniger gezwungen, beide Hände zu benutzen. Und wenn nur eine Hand frei ist, benutzt man dann den kleinen 4,6-Zoll-Bildschirm? Der ist fürs Surfen im Internet kaum zu gebrauchen. Der QR-Code fürs Ticket oder den nächsten Kalendereintrag checken – mehr ist mit dem Winzling nicht drin, so zumindest unser Eindruck nach dem ersten Ausprobieren.

Galaxy Fold: Technische Daten
- Größe, Gewicht, Farben: 161 x 63 x 17 mm (zugeklappt), 161 x 118 x 8 Millimeter, 276 gramm, schwarz oder silber
- SoC und Speicher: Qualcomm Snapdragon 855, 12 GB RAM, 512 GB ROM
- Display: OLED, 7,3 Zoll, 2.152 x 1.536 Pixel, Format 4,2:3 (Hauptdisplay), OLED, 4,6 Zoll, 1.680 x 720 Pixel, Format 21:9 (Frontdisplay)
- Hauptkamera: 12 MP Weitwinkel + 12 MP Ultra-Weitwinkel + 12 MP Tele (2fach)
- Frontkameras: 10 MP (geschlossen), 10 MP + 8 MP Bokeh (aufgeklappt)
- Anschlüsse: USB-C
- Akku: 4.235 mAh, drahtloses Aufladen wird unterstützt
- System: Android 9 mit Samsung One UI
- Extras: Stereo-Lautsprecher, Fingerabdrucksensor seitlich im Rahmen
Welle im Display
Die Verarbeitung des Galaxy Fold ist absolute Spitzenklasse, so wie man es von Samsung gewohnt ist. Das Scharnier ist felsenfest konstruiert, hier wackelt nichts. Wenn man das Phone aufklappt, rastet der Mechanismus sauber ein und wirkt sehr stabil, auch zugeklappt hat das Gehäuse nirgendwo Spiel.
Auf dem aufgeklappten und ausgeschalteten Bildschirm kann man allerdings anhand der Lichtreflexionen eine Welle erkennen, die sich an der Biegestelle senkrecht über das Display zieht. Drückt man mit dem Daumen darauf, gibt die OLED-Folie nach und man kann das Scharnier darunter fühlen.
Beides ist konstruktionsbedingt und mit dem aktuellen Stand der Technik kaum zu vermeiden. Man vergisst es auch sofort, sobald man das OLED einschaltet, das eine Darstellungsfläche bietet, die man in dieser Größe von einem Smartphone nicht gewohnt ist. Aber die Welle ist nun mal da und es stellt sich die Frage, ob sie nach einem Jahr noch genau so aussieht, oder größer geworden ist. Es stellt sich auch die Frage, ob jemand, der 2.100 Euro auf den Tisch legt, bereit ist, eine Welle auf dem Display zu akzeptieren.

Fazit: Die Zukunft ist spannend
Viele Fragen lassen sich daran anknüpfen: Wie lang hält der Akku durch, wenn das große Display im Dauerbetrieb läuft? Wird das Fold benutzt wie ein Smartphone oder entwickeln sich mit dem neuen Formfaktor neue Gewohnheiten? Wie viele Menschen sind überhaupt bereit, 2.100 Euro für ein Smartphone auszugeben?
Wer das macht, kann sich jedenfalls aller Blicke sicher sein. Das Samsung Galaxy Fold ist ein Erlebnis. Es ist aber auch das erste seiner Art. Weitere werden folgen. Und die werden ausgereifter sein.
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