Testbericht
Samsung i7110 Pilot im Test
Die Erwartungshaltung ist groß, denn nach den Papierdaten zu urteilen, hat das Samsung i7110 Pilot das Zeug zum Überphone. Es bietet ein offenes Betriebssystem, Ausstattung satt, ein tolles OLED-Display und einen Formfaktor, der dem Funktionsumfang mehr als angemessen ist.
- Samsung i7110 Pilot im Test
- Die Navigation
- Datenblatt
- Wertung

Beim Thema Unterhaltung und Multimedia spielt das Samsung ganz groß auf. So hat es eine 5- Megapixel-Kamera mit Gesichtserkennung, dreht Videos in VGA-Auflösung und spielt alle gängigen Audio-Formate ab. Ein Kopfhörer-Adapter für den üblichen Klinkenstecker liegt ebenfalls bei.
Eher ins Kapitel "Tinnef" gehören Programme zur Bildbearbeitung im Handy, eine Lächel- und Blinzel-Erkennungsfunktion. Das sind allenfalls nette Spielereien. Annähernd businesstauglich ist das Samsung für mobile Wenigschreiber, die auf eine alphanumerische Tastatur verzichten können, denn es öffnet auch Office-Dokumente und verwaltet E-Mail-Konten.

Der Namenszusatz "Pilot" deutet ein weiteres Talent an: Autotauglich ist das Samsung ebenfalls. So hat es neben einem GPS-Empfänger und Route66-Software auch sonst alles für den Navieinsatz im Auto Nötige dabei (siehe Unterbeitrag "Die Navigation").
Vorbildliche Verarbeitung
Im Auto kommt ihm auch sein helles OLED-Display zugute, das zwar nicht das letzte Quäntchen Schärfe bietet, aber reichlich Kontrast und sehr kräftige Farben. Zumindest theoretisch versteht sich das i7110 auch auf Bluetooth-SIM-Access, inwieweit dabei die oft herrschenden Kompatibilitätsprobleme bereits im Griff sind, bleibt abzuwarten.
Vorschau: Diese Handys kommen demnächst
Das i7110 wäre kein Oberklasse-Samsung-Handy, wenn seine Verarbeitung nicht hervorragend wäre. Die teilweise metallenen Oberflächen machen es haptisch zu einer echten Technik-Lustkugel. Allerdings wiegt es mit 128 Gramm einiges und liegt damit schwer in der Tasche.
Die Bedienung wird dem wertigen Gesamteindruck nicht ganz gerecht: Das Menü ist als typische S60-3rd-Edition-Version für Ein- und Umsteiger zunächst gewöhnungsbedürftig. Das Menü an sich genießt den für manche zweifelhaften Ruf: Wer's kennt, kommt damit gut zurecht, alle anderen haben zunächst Mühe.
Was das Messlabor sagt

Das Touchpad in der Mitte des Vier-Wege-Keys stört dabei mehr, als es hilft, lässt sich aber abschalten. Nicht abschaltbar ist die Nähe der Softkeys unterm Display zu ihren beiden Nachbar-Drückern: Mit dicken Fingern muss man hier mindestens üben, um nicht beständig danebenzuhauen.
Aber das wird die Fans des schicken Samsung-Boliden kaum abschrecken. Das insgesamt positive Bild setzt sich auch im Inneren auf der Platine des Samsung fort, der das verlagseigene Messlabor auf den Chip gefühlt hat.
Das Ergebnis ist eine beeindruckende Ausdauer, die dank stromsparender OLED-Technologie nicht auf Kosten des Displays geht. Ist der opulente Screen eingeschaltet, unterfüttert der Akku rund zehn Stunden Dauergespiele am Handy mit den notwendigen Elektronen.
Kaufberatung: Fair oder fies? 34 Handyshops im Test
Jenseits der strom intensiven UMTS-Netze sind rund acht Stunden Dauergespräch möglich, und Standby-Zeiten von über zwei Wochen sind auch eine Hausnummer.
Rundum richtig gut

Kaum weniger erfreulich verliefen die Akustikmessungen, die dem i7110 einen guten Klang bescheinigen. Dasselbe Bild auch bei der Antenne: Die Sende- und Empfangsqualität ist rundweg gut. Zusammen mit dem moderaten SAR-Wert ergibt sich der recht niedrige connect-Strahlungsfaktor von 4,23 (aktuell bester Wert 1,61, schlechtester: 16,01).
Fazit
Die Ergebnistabelle stellt dem Samsung i7110 Pilot ein wenig überraschendes Zeugnis aus: Es ist rundum gut. Von der etwas gewöhnungsbedürftigen, aber letztlich doch guten Handhabung abgesehen, leistet es sich keine Patzer, bietet Ausstattung satt und legte im Messlabor eine reife Leistung hin.
Den Kauf versüßt dabei noch der Kartoninhalt, denn das i7110 kommt mit Handyhalter für die Autoscheibe, 12-Volt-Lader und guter Navigationssoftware. Kompliment, die Erwartungen werden voll erfüllt.