Testbericht Samsung
Samsung SGH-F110 miCoach im Test
Sport und Handys hatten bisher wenig miteinander zu tun. Das wollen Adidas und Samsung mit dem innovativen Trainingssystem SGH-F110 miCoach ändern. Wir haben es für Sie im im Test!
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Davon träumen viele, die sportlich fit werden und dies auch bleiben möchten - vom Personal Trainer. Wer allerdings das nötige Kleingeld für den kostspieligen Motivator nicht aufbringen kann oder will, für den gibt es jetzt zumindest im Laufbereich eine echte Alternative. Die hört auf den Namen miCoach und wurde von den beiden Globalplayern Adidas und Samsung entwickelt.
Ausgeklügeltes Konzept

Für Sie bei uns im Test: Das Samsung SGH-F110 miCoach: Dies ist ein Echtzeit-Trainingssystem, das interaktiv die persönlichen Fitnessdaten erfasst und auf deren Basis individuelle Trainingspläne erstellt. So kann man zunächst testen, wo man konditionell steht, und sich dann vom miCoach zeigen lassen, wie man die angestrebten sportlichen Ziele erreichen kann.
Ganz billig ist freilich auch dieser Spaß nicht: 499 Euro kostet das Paket, das das Quadband-Handy Samsung SGH-F110 sowie einen Pulsmesser und einen Schrittzähler aus dem Hause Adidas be-inhaltet.Im Karton finden sich zudem ein Bügelkopfhörer und eine Handytasche für den Oberarm. Alternativ gibt es vom Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach entsprechende Laufbekleidung, die etwa bei den Shirts Einschübe fürs Handy eingearbeitet hat.
Denn dem Mobiltelefon kommt beim miCoach-Konzept eine zentrale Bedeutung zu: Die Daten von Pulsmesser und Schrittzähler werden beim Laufen in Echtzeit an das Handy gesendet und dort gespeichert. Zur Auswertung und Darstellung der Ergebnisse wird das Handy einfach nach dem Lauf mit der miCoach-Homepage (www.micoach.com ) synchronisiert. Auf diesem Weg gelangen auch die individuellen Trainingspläne aufs Handy, die dann im Kalender angezeigt werden.
Schlichte Optik, gutes Handling
Das Handy selbst ist recht unscheinbar. Die verwendeten Materialen sind zwar zweckmäßig, weil leicht. Die hochwertige Haptik, die wir von Samsung gewohnt sind, bieten sie aber nicht. Dafür wirkt das Kunststoffgehäuse des 75- Gramm-Sliders stabil und ist dank strukturierter Rückseite sehr griffig.
Auch die Tastatur mit ihren großen Buttons und den guten Druckpunkten stellt keinen Stolperstein dar. Für die Steuerung des Trainingssystems und des integrierten Musicplayer hat das Samsung zudem praktische Tasten auf der Front. Das Bedienkonzept ist wie bei Samsung üblich durchdacht und logisch strukturiert. Das optisch zurückhaltende Hauptmenü präsentiert sich mit insgesamt zwölf Einträgen übersichtlich und wenig aufregend.
Personal Trainer am Oberarm
Spannend wird es dann aber beim Betätigen der miCoach-Taste, die sechs Menüpunkte zutage fördert. Neben dem Trainingsstart und der -übersicht lassen sich hier auch der Kalender, der Musicplayer, ein Foto- sowie das Einstellungsmenü abrufen. Bei Letzterem werden persönliche Daten wie Geburtsdatum, Gewicht und Geschlecht hinterlegt, aber auch die Verbindungen zum Pulsmesser und Schrittzähler definiert. Zudem kann der Nutzer festlegen, welche Laufinformationen er während des Trainings erhalten möchte - und ob er während des Rennes telefonisch erreichbar sein und/oder über E-Mails und SMS informiert werden will.
Unterhaltsames Handy
In puncto Ausstattung gibt sich das SGH-F110 speziell beim Thema Connectivity zurückhaltend. In dieser Disziplin hat das Samsung lediglich den GSM-Datenturbo EDGE und Bluetooth inklusive dem Stereo-Audio-Profil A2D zu bieten. Dafür überzeugt die Unterhaltungsabteilung mit einem Musicplayer, einem UKW-Radio, mehreren Spielen sowie einer 2-Megapixel-Kamera, die allerdings nur für Schnappschüsse taugt. Ärgerlich ist der fehlende Wechselspeicherslot, der User muss also mit den internen 827 MB zurechtkommen.
Der Player wartet mit guten Messwerten auf und lässt sich mit dem Musikarchiv des Windows Media Player synchronisieren, ein Datenkabel liegt bei. Allerdings kann die Soundperformance nicht komplett überzeugen, da der Klang über das mitgelieferte Stereo-Headset etwas dünn ist. Dafür bieten die In-Ear-Kopfhörer dank stabiler Ohrbügel auch bei schnellem Lauftempo einen gutem Halt, der allerdings auch von der Anatomie des Nutzerohrs abhängig ist. Wer nicht damit zurechtkommt, kann auch einfach andere Kopfhörer anstöpseln.
Gute Laborwerte
Im Labor gab sich das F110 keine Blöße und blieb in beiden GSM-Netzen bis zu 13 Tage auf Empfang. Auch die maximale Gesprächszeit liegt mit deutlich über sechs Stunden im E-Netz auf hohem Niveau. Lediglich das 2 Zoll große Display outet sich als etwas stromhungriger und saugt den Akku im Dauerbetrieb bereits nach fünf Stunden leer. Frei von Kritik sind dagegen die gut verständliche Akustik und die überzeugende Sende- und Empfangsqualität.
Auf Trab gebracht

Gespannt war der Tester nach der gelungenen Vorstellung im Handytest, wie sich das miCoach-System im Praxiseinsatz als Personal Trainer schlagen würde. Um es vorwegzunehmen: Die Adidas-Samsung-Lösung hat sogar den bis dato laufabstinenten Redakteur auf Trab gebracht - was sicher auch an dessen Faible für Technik aller Art liegt, denn als Belohnung während und nach dem Lauf gibt es viele schöne Dinge auszuwerten. So ist das gesamte System einfach und intuitiv bedienbar.
Dies fängt bereits bei der Anmeldung auf der Homepage an und geht weiter über die verschiedenen Auswahlmöglichkeiten bei der Zielsetzung des Trainings bis hin zur flexiblen Handhabung und genauen Erklärung der einzelnen Trainingseinheiten und deren Inhalten. Auf der gut gemachten miCoach-Seite bekommt der Läufer zudem detaillierte Informationen über die Trainingsphilosophie, biologische Vorgänge beim Laufen, die richtige Ernährung und zu technischen Details des Systems.
Ist das Trainingsziel festgelegt, steht zuerst ein Bewertungslauf an, bei dem die eigene Fitness ermittelt wird. Das Ergebnis wird dann mit dem anvisierten Trainingsziel verglichen und gegebenenfalls korrigiert. So ist sichergestellt, dass sich etwa ein Anfänger nicht überfordert und gleich wieder den Spaß verliert. Danach geht es mit den einzelnen Trainingseinheiten los.
On the Road konnten die klaren und sympathischen Trainingsansagen überzeugen, die motivierend rüberkommen und Anweisungen zum Erreichen der einzelnen Puls-Zonen geben; die Musik wird dabei kurz stummgeschaltet. Das System teilt dem Läufer zudem nach zweimaligem Klopfen auf das Handy alle relevanten Laufinfos mit - beispielweise die zurückgelegte Zeit und Strecke, die verbrannten Kalorien, das Durchschnittstempo, die Schrittrate und den Puls.
Zu Hause am PC kann man dann die einzelnen Läufe auswerten. Hier gibt es verschiedene Darstellungsformen für die Herzfrequenz, das Tempo und die Schrittzahl, anhand derer sich auch Steigungen oder verschiedene Bodenbeläge auf der Strecke nachvollziehen lassen. Alle Möglichkeiten des miCoach-Systems aufzuzeigen, würde den Rahmen sprengen. Das Konzept verdient sich aber ein dickes Lob und empfiehlt sich für alle Läufer und solche, die es werden wollen.