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So gut sind ANC, Klang und Audio Swap

Sonos Ace im Test: Besser als Bose und Sony? Teilweise!

Mit dem Ace bringt Sonos ihren ersten Over-Ear mit ANC ins Rennen, der die Konkurrenz teils hinter sich lässt. Es gibt jedoch auch Schwächen im Test.

Autor: Lennart Holtkemper • 2.7.2024 • ca. 6:20 Min

Online-Siegel
Sehr gut
Einzeltest
SonosAce
Over-Ear-Kopfhörer
Juli 2024 Zum Produkt
Sonos-Ace-Over-Ear-Kopfhörer
Der Sonos Ace (499 Euro) ist der erste Over-Ear-Kopfhörer mit ANC der Multiroom-Spezialisten.
© connect

Sonos-Fans haben lange gewartet und nun ist es so weit: mit dem Ace haben die Spezialisten für Multiroom-Lautsprecher ihren ersten Over-Ear-Kopfhörer auf den Markt gebracht. Naturgemäß sind die Erwartungen mindestens so hoch wie der Preis. 499 Euro muss man für den Ace auf den Tisch legen. Das ...

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Pro

  • ausgezeichnete Verarbeitung
  • sehr angenehmer Tragekomfort
  • einfache Bedienung
  • sehr starkes ANC
  • natürlich klingender Transparenzmodus
  • lange Akkulaufzeit
  • sehr guter Klang
  • TV Audio Swap mit kompatibler Soundbar

Contra

  • schwer und teuer
  • App mit wenig Features
  • TV Audio Swap bisher nur für Apple-Nutzer und Arc verfügbar

Fazit

connect-Urteil: sehr gut (450 von 500 Punkten) | In einigen Bereichen wie dem ANC lässt der Ace die Konkurrenz von Bose, Sony und Sennheiser hinter sich. Sonos muss jedoch noch einmal bei der App und Telefonieakustik nacharbeiten. Eine Empfehlung ist der Ace allemal, wenn man das Geld übrig hat, exzellentes ANC mit top Verarbeitung möchte und eh schon mit der Arc im Sonos-System zu Hause ist. Klar ist aber auch: Es gibt günstigere Over-Ears mit wenig schlechterem ANC und mehr Funktionen.

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Sonos-Fans haben lange gewartet und nun ist es so weit: mit dem Ace haben die Spezialisten für Multiroom-Lautsprecher ihren ersten Over-Ear-Kopfhörer auf den Markt gebracht. Naturgemäß sind die Erwartungen mindestens so hoch wie der Preis. 499 Euro muss man für den Ace auf den Tisch legen. Das ist teuer als andere Over-Ear Topmodelle in unserer Bestenliste wie Sonys WH-1000XM5 (UVP 410 Euro) oder Sennheisers Momentum 4 Wireless (370 Euro) und spielt in einer Liga wie Boses Quiet Comfort Ultra Headphones (499 Euro). Teurer sind nur Apples AirPods Max (579 Euro).

Dafür möchte der Ace neben edlem Design mit 3D-Audio inklusive Headtracking, ANC sowie einer Audio-Swap-Funktion für Sonos Soundbar Arc überzeugen. Im Test erfahren Sie, ob das Konzept aufgeht, wie gut der Over-Ear messtechnisch abschneidet und wo Sonos unbedingt nachlegen muss, um mit der Konkurrenz Schritt zu halten.

Sonos-Ace-Over-Ear-Kopfhörer
Der Sonos Ace erinnert uns mit seinen großen, ovalen und dünnen Ohrmuscheln ein wenig an Apples AirPods Max. Der Ace trägt sich auch über längere Zeit sehr angenehm.
© connect

Sonos Ace im Test: Elegantes Design und hoher Tragekomfort

Uns erinnert das Design des Sonos Ace ein wenig an die AirPods Max, mit seinen großen flachen und ovalen Ohrmuscheln. Im Gegensatz zu Apples Over-Ears sind die Ohrmuscheln beim Ace aus Kunststoff statt aus Metall. Dennoch wirkt die Verarbeitung sehr hochwertig und wie aus einem Guss. Dazu tragen auch die innenliegenden Scharniere sowie die Kopfbandverstellung aus Metall bei.

Apropos Tragen: Der Ace sitzt ungemein bequem auf dem Kopf. Ohrpolster aus Memory Foam und Kunstleder umschließen die Ohren sanft, ohne zu drücken. Längeres Tragen stellt also kein Problem dar. Clever gelöst: Die magnetisch befestigten Ohrpolster lassen sich abnehmen, was das Reinigen und Austauschen bei Verschleiß erleichtert.

Lesetipp: Die Top 10 besten Over-Ear-Kopfhörer mit ANC [Bestenliste]

Sonos-Ace-Ohrolster
Praktisch: Zum Reinigen oder Austauschen lassen sich Ohrpolster einfach abnehmen.
© connect

Mit seinem Gewicht von 314 Gramm gehört der Sonos Ace allerdings zu den schwereren Over-Ears. Zum Vergleich: Der Sony WH-1000XM5 wiegt etwa 70 Gramm weniger. Bei schnellen Kopfbewegungen sitzt der Ace daher etwas wackelig und rutscht beim Heben und Senken des Kopfes leicht.

Reisende sollten zudem beachten, dass das Case nicht zu den kompaktesten auf dem Markt gehört. Es ist zwar vergleichsweise dünn, jedoch relativ breit und hoch, was auch daran liegt, dass sich der Ace nicht zusammenklappen lässt. Praktisch ist die magnetisch befestigte Box im Inneren, in der man die mitgelieferten Lade- und Audiokabel verstaut. Ein weiterer Pluspunkt ist der Nachhaltigkeitsgedanke bei der Materialwahl. Sonos verwendet für die Hülle Filz aus recycelten Plastikflaschen.

Sonos-Ace-Case
Das Case besteht aus recyceltem Filz. Es ist zwar dünn, aber recht breit und lang. In der Mitte gibt es eine kleine Aufbewahrungsbox für Kabel, die man auch abnehmen kann.
© connect

Klassische Steuerung: Sonos setzt auf bewährte Tasten

Während einige Hersteller bei ihren Over-Ears auf tastenlose Touchpad-Steuerung setzen, wie etwa Sony bei den XM5, hat Sonos sich bewusst dagegen entschieden – was viele Nutzer erfreuen dürfte.

Der Ace verfügt über einen Power-Knopf an der linken Ohrmuschel. Die rechte Ohrmuschel bietet einen Knopf zur Steuerung von ANC und Hearthrough sowie den länglichen „Content Key“. Mit diesem können Nutzer die Musik steuern und Anrufe entgegennehmen. Er lässt sich zudem nach oben und unten schieben, um die Lautstärke anzupassen und drücken, um in der Playlist vor- und zurückzuspringen oder Musik zu pausieren. Dabei lässt sich der Slider sehr gut ertasten. Jede Eingabe bestätigt der Ace nicht nur haptisch, sondern auch akustisch – besser geht es nicht.

Sonos-Ace-Steuerung-Knöpfe
Man steuert den Ace rein über Knöpfe. Rechts liegt der "Content Key", mit dem man die Musik samt Lautstärke und die Audio-Swap-Funktion steuert. Mit der Taste darunter aktiviert man das ANC und den Transparenzmodus.
© connect

Wie gut ist das ANC des Sonos Ace?

Ein moderner Over-Ear-Kopfhörer kommt 2024 kaum noch ohne Active Noise Cancelling aus. Das ANC des Sonos Ace ist dabei sehr wirkungsvoll. Mit der von unserem Testlab gemessenen durchschnittlichen Dämpfung von 23 dB gehört der Over-Ear zu den besten auf dem Markt und übertrifft sogar die populären Kopfhörer von Bose. Der Ace bietet dabei eine breitbandige Dämpfung und ist gerade bei tiefen Frequenzen stark, wodurch brummende Flugzeugmotoren effektiv in den Hintergrund treten. Lästiges Rauschen ist beim Ace übrigens kein Thema, wenn man mal keine Musik hört.

Stark ist auch der Transparenzmodus, der Außengeräusche sehr natürlich und klar durchlässt. Man hat dabei das Gefühl, gar keinen Kopfhörer aufzuhaben. Das liegt vor allem an der geringen Dämpfung von nur 1 dB über den gesamten Frequenzbereich.

Sonos-Ace-ANC-Diagramm
Das ANC (blau) dämpft Geräusche überdurchschnittlich wirkungsvoll im gesamten Frequenzbereich mit durchschnittlich 23 dB. Grün: Durch die geringe Dämpfung von 1 dB über den gesamten Frequenzbereich klingt der Transparenzmodus sehr natürlich.
© connect

Sonos Ace: So gut ist der Sound

Doch wie klingt er denn nun, der Ace? Wer eine perfekte, neutrale Abstimmung sucht, sollte sich eher bei Sennheiser umschauen. Der Ace spielt eher warm und bassbetont. Tiefe Frequenzen sind dabei genau richtig dosiert und verleihen Musik einen satten Druck. Gesang klingt sehr präsent und klarer als bei Sonys WH1000XM5. Höhen spielt der Ace präzise. Wer gerne laut hört, mag den leichten Peak im Frequenzgang bei den Höhen je nach Song als unangenehm empfinden. Insgesamt ist der Sound des Ace sehr gut und gefällig und eignet sich für eine breite Palette an Genres.

Ein Ausstattungs-Schmankerl des Ace ist der 3D-Sound, den Sonos mit Headtracking garniert. Musik wirkt damit räumlich und bleibt direktional, auch wenn man den Kopf dreht. Nach kurzer Zeit passt sich der Sound der Kopfdrehung an, sodass er über beide Ohren wieder gleichlaut zu hören ist.

HiRes-Audio bietet der Ace über AptX-HD. Multipoint unterstützt er ebenfalls, sodass man mehrere Geräte gleichzeitig mit dem Ace verbinden und nahtlos zwischen ihnen wechseln kann. Zudem ist der Ace mit einer Trageerkennung ausgestattet, die Musik automatisch pausiert, wenn man den Over-Ear abnimmt.

Sonos-Ace-Frequenz-Diagramm
Der Frequenzgang der Sonos Ace ist halbwegs ausgewogen und verfügt über eine leichte Bassanhebung. Er hat etwas wenig Pegel im Bereich der oberen Mitten, spielt aber sehr klar und gefällig.
© connect

TV Audio Swap für Apple- und Sonos-Arc-Nutzer

Sonos bietet mit der Audio-Swap-Funktion ein Alleinstellungsmerkmal. Wer zuhause die Sonos Arc Soundbar (UVP 999 Euro) vor dem TV hat, kann den TV-Sound per Knopfdruck auf seine Ace-Over-Ears übertragen. Erstmal lässt sich dieses Feature nur für die Arc und nur mit iOS-Geräten einrichten – Android soll folgen. Ob und wann weitere Soundbars und Lautsprecher von Sonos ebenfalls Audio-Swap per Update bekommen, ist noch offen.

Die Einrichtung ist denkbar einfach: Wer in seiner Sonos-App beide Geräte hinterlegt hat, bekommt automatisch den Vorschlag, Audio Swap hinzuzufügen. Beim TV-Schauen muss man nur lange auf den Content Key der Kopfhörer drücken, um den Sound auf den Ace zu übertragen, inklusive 3D-Sound und Headtracking. Im Test konnten wir keine Latenz feststellen – die Übertragung wirkt, als wären die Kopfhörer per Kabel verbunden. Statt Bluetooth nutzt Sonos nämlich WLAN, was ebenfalls einmalig ist.

Sonos-Ace-und-Arc
Mit der Funktion "TV Audio Swap" lässt sich der Sound von Sonos Soundbar Arc auf den Kopfhörer legen - latenzfrei.
© Sonos

Vom Klang sind wir auch hier angetan, auch wenn er noch etwas mehr Mitten vertragen könnte. Außerdem ist die Lautstärke im Vergleich zum Musikhören übers Phone geringer, wodurch bei Filmen etwas Reserve fehlt.

TV Audio Swap ist praktisch, wenn man die Familie spät abends nicht stören möchte oder beim Kochen weiterhören will, ohne die Nachbarschaft zu beschallen. Ein expliziter Kaufgrund ist es unserer Meinung jedoch nicht. Es ist eher eine nette Zusatzfunktion, zumal das kompatible Produktportfolio noch zu klein ist.

Sonos-Ace-Verarbeitung
Sehr hochwertig verarbeitet: Die Kopfbandverstellung ist aus Metall gefertigt. Sie ist wie die Scharniere innenliegend.
© connect

Sonos-App: Ausstattung lässt zu wünschen übrig

Eigentlich hatte Sonos genug Zeit, sich Konkurrenzprodukte anzuschauen und deren positive Eigenschaften zu analysieren, auch bei den Smartphone-Apps zu den Kopfhörern. Offenbar hat man dabei nicht genau hingeschaut, denn die Sonos-App ist für den Preis des Ace sehr spartanisch ausgestattet. Es gibt nur einen rudimentären Zweiband-Equalizer und einen Balance-Slider, um den Klang anzupassen. Vordefinierte Klangprofile oder die Möglichkeit, eigene Presets zu erstellen? Fehlanzeige. Das mag aus Sonos-Sicht selbstbewusst erscheinen, lässt dem Nutzer aber wenig Optionen, seinen eigenen Sound zu finden.

Beim ANC und Hearthrough bietet der Ace ebenfalls nur wenige Features im Vergleich zur Konkurrenz. Der Transparenzmodus ist entweder an oder aus. Bei Bose lässt sich dieser beispielsweise feiner dosieren, um ihn an die Umgebung anzupassen. Sony bietet die für Reisen praktische Talk-to-speak-Funktion, bei der sich der Transparenzmodus beim Sprechen automatisch aktiviert. Auch das ANC ist entweder an oder aus, eine manuelle oder automatische Justierung ist nicht möglich. Grundfunktionen wie die Einsicht des Akkustands und die Steuerung des ANC sowie 3D-Sound sind aber vorhanden.

Sonos-Ace-App-Screens
Links: Übersicht in der Sonos-App mit Kontrolle des ANCs und Transparenz. Mitte: Ein Zweiband-Equalizer und keine Presets sind für die Preisklasse zu wenig. Rechts: Über die App aktiviert man das Headtracking.
© connect

An der Telefonieakustik darf Sonos noch arbeiten, die Akkulaufzeit ist top

Wer mit den Sonos Ace telefoniert, bekommt einen recht dünnen und etwas blechernen Klang. Auch die Geräuschunterdrückung an verkehrsreichen Straßen oder in einer Menschenmenge dürfte noch besser sein. Was das betrifft, ist Boses QC Ultra deutlich stärker.

Bei der Akkulaufzeit kleckert Sonos nicht und liefert auch mit ANC satte 30 Stunden. Das genügt nicht nur für einen Flug nach Neuseeland, sondern auch für tagelanges Musikhören. Damit gehört der Ace zu den Langläufern auf dem Markt, wenn auch nicht zu den Marathonisten.

Sonos-Ace-Lieferumfang-Kabel
Im Lieferumfang finden sich zwei Kabel: ein USB-C-Kabel zum Laden und Musikhören über USB-Ports und ein Klinkenkabel.
© connect
Online-Siegel
Sehr gut
Einzeltest
SonosAce
Over-Ear-Kopfhörer
Juli 2024 Zum Produkt

Fazit: Ist der Sonos Ace seinen Preis wert?

Am Ende erhält der Sonos Ace in unserem Test mit 450 Punkten die Note „sehr gut“. In einigen Bereichen wie dem ANC lässt der Ace die Konkurrenz von Bose, Sony und Sennheiser hinter sich. Sonos muss jedoch noch einmal bei der App und Telefonieakustik nacharbeiten. Eine Empfehlung ist der Ace allemal, wenn man das Geld übrig hat, exzellentes ANC mit top Verarbeitung möchte und eh schon mit der Arc im Sonos-System zu Hause ist. Klar ist aber auch: Es gibt günstigere Over-Ears mit wenig schlechterem ANC und mehr Funktionen.

Sonos Ace: Testergebnisse und Punkte

Vollbild an/aus
Kategorie Testergebnisse und Punkte
AUSDAUER (85) 85 (überragend)
AUSSTATTUNG (125) 112 (sehr gut)
Connectivity (10) 9 (sehr gut)
Bedienung und Funktion (70) 70 (überragend)
Smartphone-App & Einstellungen (30) 18 (ausreichend)
Lieferumfang (15) 15 (überragend)
HANDHABUNG (75) 64 (sehr gut)
Handlichkeit (50) 39 (gut)
Tragekomfort sehr gut
Halt am Ohr befriedigend
Verarbeitungsqualität (25) 25 (überragend)
MESSWERTE (215) 189 (sehr gut)
max. Lautstärke (30) 30 (überragend)
Geräuschdämpfung (50) 45 (sehr gut)
Dämpfung Voice Through (10) 9 (sehr gut)
Telefonieakustik (22) 11 (ordentlich)
Frequenzgang (8) 6 (gut)
Klangurteil (95) sehr gut (88)
connect-URTEIL max. 500 sehr gut (450)

Sonos Ace: Technische Daten und Messwerte

Vollbild an/aus
Kategorie Technische Daten und Messwerte
Preis (Euro): 499
GÖßE UND GEWICHT
Abmessungen Case (L x B x H in mm): 230 x 195 x 52
Gewicht Kopfhörer/Case(Gramm): 314/320
CONNECTIVITY
Bluetooth/Multipoint-Anbindung: 5.3/+
Audio-Codecs: SBC/AAC/aptX/aptX HD
MESSWERTE
Ausdauer (h:mm): 30:00
max. Lautstärke (dB): 113
mittlere Dämpfung ohne ANC (dB)/mit ANC (dB): 8/23
mittlere Dämpfung Voice Through (dB): 1
SPRACHQUALITÄT TELEFONIE (Senden/Empfangen)
Klang (MOS/max. 5): 1.7/2.4
Geräuschunterdrückung Straße (MOS/max. 5): 1.8
Geräuschunterdrückung Kneipe (MOS/max. 5): 1.7
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