Testbericht
Sony Xperia P im Test
Dem schicken Allrounder mit superhellem, gut ablesbarem Display und flottem Arbeitstempo geht im Test etwas zu schnell die Luft aus.
- Sony Xperia P im Test
- Datenblatt
- Wertung

Das Xperia P ist der neue Strahlemann von Sony. Es ist ausgesprochen handlich, schön kompakt, mit einer Hand hervorragend zu bedienen und wartet mit einem sehr guten und sehr hellen Display auf. Im Test kommt die Anzeige des Xperia P auf fast 900 cd/qm (Candelar pro Quadratmeter).
Zum Vergleich: Das günstige ZTE Tania mit TFT-Screen kommt auf 175 cd/qm, das Samsung Galaxy S2 mit OLED-Display, die technologiebedingt nicht so hell sind wie TFTs kommt auf 303 cd/qm. Beim iPhone 4S, dessen Retina-TFT zu den hellsten Exemplaren gehört, haben wir 590 cd/qm gemessen.
Fast 900 cd/qm helles Display: White Magic
Hinter der superhellen Anzeige des Sony Xperia P steckt die "White Magic" genannte Displaytechnologie, bei der laut Sony der typische Aufbau eines LC-Displays aus drei Subpixeln (Rot, Grün, Blau) pro Bildpunkt um ein weiteres, weißes Subpixel ergänzt wird.
Das bringt zwei Vorteile: Das Display des Xperia P ist so hell, dass es sich auch in direktem Sonnenlicht gut ablesen lässt. Dreht man die Helligkeit allerdings auf Anschlag, wirken die Farben in dunklerer Umgebung überstrahlt.
Daher unsere Empfehlung: Lassen Sie die Helligkeitsautomatik aktiv, denn nur so kommt auch der zweite Vorteil zum Tragen: Drinnen oder am Abend kann das Xperia P aufgrund des weißen Subpixels die Hintergrundbeleuchtung stark herunterregeln. Das soll den Energieverbrauch senken - zumindest in der Theorie.
Schwache Ausdauer: Für Poweruser ungeeignet
In der Praxis sieht es leider so aus, dass wir Powerusern vom Sony Xperia P abraten müssen. Denn die Akkuleistung ist mit gerade einmal zweieinhalb Stunden im Nutzungsmix indiskutabel. Auch die Gesprächszeiten fallen vergleichsweise gering aus.
Aber wie gesagt: Das gilt für Poweruser. Wenn Sie nur ab und zu im Web surfen, ein, zwei Gespräche am Tag führen und hin und wieder Ihre Mails checken, ist die Lage wieder entspannter. Zumal das Xperia P dank 1 Gigahertz schneller Doppelkern-CPU ein gutes Arbeitstempo an den Tag legt und abgesehen von einem leisen Rauschen beim Telefonieren insgesamt ordentliche Funk- und Akustikwerte aufweist.
Android 2.3 und viel Zusatzsoftware
Dass das Sony Xperia P derzeit noch mit der angestaubten Android-Version 2.3 Gingerbread ausgeliefert wird, dürfte vielen potenziellen Käufern nicht schmecken. Wer möchte schon ein neues Smartphone mit veraltetem Betriebssystem kaufen? Ist aber alles halb so wild, denn zum einen ist das Update auf 4.0 Ice Cream Sandwich (ICS) für Ende Juli versprochen.
Zum anderen hat Sony ein ordentliches Software-Paket geschnürt, sodass das Xperia P bereits mit der älteren Android-Version konkurrenzfähig ist und kaum Wünsche offen lässt. So ist beispielsweise eine Testversion des Wisepilot installiert, mit der man auch ohne die bei der Google Navigation obligatorische Datenverbindung navigieren kann.
Außerdem lassen sich soziale Netzwerke über ein Widget direkt auf dem Startbildschirm nutzen. Und vor allem rund ums Thema Musik wird einiges geboten, etwa der von Sony Ericsson bekannte Music- und Spielestore Playnow, Sonys Streamingdienst Music Unlimited, der Musikerkennungsdienst Track-ID, ein RDS-fähiges UKW-Radio und regelbare Frequenzbänder für den Player.
Fazit: Kompakter Allrounder
Ganz klar: Die Akkuleistung des Sony Xperia P ist kritisch, ansonsten weiß der kompakte Allrounder aber durchaus zu gefallen und hat sich das Xperia P zu unserem Geheimfavoriten unter den aktuellen Xperia-Reihe gemausert - weil es kompakter, handlicher und in seinem Alugehäuse wertiger daherkommt als das das Flaggschiff Xperia S, ohne dem Käufer dabei nennenswerte Einbußen abzuverlangen, von der bereits erwähnten Akkuschwäche einmal abgesehen.