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Testbericht

Technik: Träge war gestern

Mehr zum Thema: Nubert

Autoren: Redaktion connect und Wolfram Eifert • 17.10.2008 • ca. 1:10 Min

Nubert verspricht den genauesten Bass aller Zeiten. stereoplay erklärt die Technik und sucht nach handfesten Beweisen....

Nubert verspricht den genauesten Bass aller Zeiten. stereoplay erklärt die Technik und sucht nach handfesten Beweisen.

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© Archiv

Das Hauptaugenmerk bei der Konstruktion einer Frequenzweiche sind frequenzlineare Schalldruckkurven, da macht auch die nuVero 14 keine Ausnahme. Dank maßgeschneiderter Chassis in Kombination mit ungewöhnlich hohen Flankensteilheiten entsteht ein auffallend gutmütiges Rundstrahlverhalten mit geringer Richtungsabhängigkeit. Dass Nubert nicht zu viel verspricht, bestätigen die Schalldruckkurven bei unterschiedlichsten Winkeln.

Dies hat in der Praxis höchst angenehme Folgen: Das übliche Eindrehen der Boxen kann unterbleiben, auch die Sitzhöhe ist erstaunlich unkritisch. Selbst schräg von oben, wo das Klangbild derart großer Mehrwegeboxen in der Regel völlig zerfällt, bleibt die nuVero 14 erstaunlich homogen.

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Doch die neuen, unkonventionellen Weichen gehen einen entscheidenden Schritt weiter. Normalerweise verursachen analoge Filter höherer Ordnung starke Phasendrehungen, sodass Teile des Spektrums zeitverzögert beim Hörer ankommen. Bemerkbar macht sich dies insbesondere im Bass, wobei große Standboxen diesbezüglich kritischer sind als Kompakte mit geringerem Schaltungsaufwand.

An Stelle des stark schwankenden, schwer interpretierbaren Phasenverlaufs betrachten Fachleute lieber die Ableitung nach der Frequenz, die sogenannte Gruppenlaufzeit, die idealer Weise als waagerechte Gerade verläuft. Mehrwegeboxen mit klassischen Netzwerken lassen zu tiefen Frequenzen regelmäßig einen starken Anstieg erkennen. Bei der nuVero 14 verläuft die Kurve deutlich flacher.

Eine völlige Linearisierung ist nach derzeitigem Stand nur mit digitalen Finite-Impulse-Response-Filtern (FIR) darstellbar, wo Frequenz- und Zeitbereich unabhängig voneinander korrigierbar sind. In der Studiotechnik gibt es solche Boxen bereits, zwangsläufig nur aktiv und nicht für kleines Geld. Ein Beispiel wäre der Studiomonitor O 500 C von Klein + Hummel für stolze 21_000 Euro. Zu bewundern in stereoplay 2/2004.

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