Testbericht
Vodafone VPA Compact V
Für 780 Euro ohne Vertrag liefert Vodafone mit dem VPA Compact V ein Gerät, das wie der Rolls Royce unter den PDA-Phones wirkt.
- Vodafone VPA Compact V
- Datenblatt
- Wertung


Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben. Wobei die aufregendsten Sachen mitunter nach der Fahrt passieren, wenn der Chef die zwischenzeitlich liegen gebliebene Arbeit moniert. Da ist fein raus, wer ein PDA-Phone sein Eigen nennt und so Wichtiges auch unterwegs erledigen kann. Besonders, wenn das Taschenbüro wie das hier vorgestellte Geräte Vodafone VPA Compact V dank HSDPA und schnellem WLAN-Funk über High-Speed-Internet verfügt und eine vollständige QWERTZ-Tastatur hinter seinem Touchscreen-Displays versteckt.
Auf den ersten Blick macht der VPA Compact V einen sehr soliden Eindruck, der beim genaueren Hinsehen sogar noch verstärkt statt getrübt wird. So wirkt der geschraubte Metallschiebeschlitten zum Ausfahren der QWERTZ-Tastatur und zum Anwinkeln des Displays sehr vertrauenerweckend. Doch eine stabile Konstruktion bei PDA-Phones birgt auch immer die Gefahr von zu heftigem Materialeinsatz, der in Übergewicht endet. Und in der Tat gehört der Compact V mit seinen 196 Gramm Gewicht zu den ganz fetten Brocken. Das stimmt erstmal skeptisch, denn aus der Smartphone-Schwergewichtsklasse überzeugt im connect-Testverfahren im Moment nur der noch gewichtigere Nokia E90 Communicator. Kann auch das neue Vodafone-PDA-Phone sein Gewichts- und Volumenmanko durch Vorteile an anderer Stelle ausgleichen?
Einfache Bedienung

Was die Bedienung angeht, gibt's jedenfalls kaum etwas an dem unter Windows Mobile 6 laufenden Gerät auszusetzen. Allenfalls einen höheren Optimierungsgrad des Touchscreen-Interfaces bei der Einhandbedienung könnte Microsoft noch liefern. Und die Softkeys oberhalb der QWERTZ-Tastatur dürften für kräftige Finger etwas mehr Abstand zum Rand des hochgeklappten Displays haben. Doch abgesehen von diesem Detail tippt es sich erwartungsgemäß gut auf dem neuen VPA, die angewinkelte Display-Position ist besonders bei Nutzung auf Tischen angenehm. Für Vielschreiber zahlt sich das Mehr an Gewicht und Volumen also wieder aus, die Handhabung verdient sich ein redliches "gut".
Umfangreiche Ausstattung
Bei der Ausstattung sind es eher Kleinigkeiten, die hier und da vermisst werden könnten. Als Beispiel mag das IrDA-Interface gelten; der mittlerweile etablierte Nachfolger Bluetooth ist dafür aber ebenso an Bord wie das nach dem schnellen g-Standard funkende WLAN-Interface. Doch entscheidender ist, dass auf Reisen UMTS zur Verfügung steht, der schnelle Zugriff auf E-Mail, Internet und Firmen-Server ist damit an vielen Standorten völlig unproblematisch.
Zugegeben, beim Surfen würde ein größeres und höher aufgelöstes Display mehr Freude bringen. Auch würde man sich im Zweifel eher ein das Sonnenlicht aktiv nutzendes transflektives Display wünschen, doch mit seiner Helligkeit von bis zu 400 Candela pro Quadratmeter kommt die transmissive Anzeige auch mit hellem Umgebungslicht klar.

Keinen Erfolg hatte unser Testexemplar mit einigen per https verschlüsselten Seiten, doch das sollte für Netzbetreiber Vodafone und Hersteller HTC ein leicht zu lösendes Problem sein.
Erwähnenswert ist, dass der Compact V mit 256 Megabyte Flash-ROM, von denen knapp 200 frei erfügbar sind, beim Speicher eine ordentliche Grundausstattung mitbringt. Zur Erweiterung dient ein von außen zugänglicher, mit günstigen SD-Cards bestückbarer Slot. Zudem hat der neue Compact auch GPS eingebaut, hierüber wird in der Rubrik auto connect in Kürze mehr zu lesen sein.
Stabiler Empfang, gute Ausdauer
Bei den Messwerten bietet der VPA Compact V im Wesentlichen Durchschnittliches, wobei die Akustik etwas besser abschneidet als die Funkeigenschaften. Im gut ausgebauten Vodafone-Netz waren unsere Erfahrungen jedenfalls durchweg positiv. Zumal es um einen wichtigen Faktor für ein Business-PDA-Phone bestens bestellt ist: die Ausdauer. Mit sechs Stunden Gesprächszeit im D-Netz und einer typischen Ausdauer von knapp neun Stunden lässt sich mit dem Compact V jede Menge wegschaffen - und trotzdem hat man am wohlverdienten Feierabend noch Reserven im Akku.