Car Connectivity
Multimediasystem
- Volvo Sensus Connected Touch
- Multimediasystem
Mit Asteroid-Store
Das Sensus Connected Touch klinkt sich als neue Quelle ins Medienmenü ein und bringt eine eigene Touch-Benutzeroberfläche mit - ein ans Fahrzeug angepasstes Android mit großen Icons. Aber auch mit den erwähnten Lenkradtasten und dem Dreh-Drücksteller auf der Mittelkonsole kann man das Sensus-System bedienen, wenn auch nicht bis in alle Untermenüs. Dennoch darf die Integration als gelungen bezeichnet werden: Wer nicht weiß, dass da zwei verschiedene Systeme am Werk sind, dürfte durch reines Ausprobieren auch nicht darauf kommen.
Nur bei Details hakt es etwas: Nach einer Verkehrsdurchsage zum Beispiel möchte die Webradio- App manuell zum Weiterspielen aufgefordert werden. Auch stürzte das System einmal komplett ab.

Apropos Apps: Das Sensus Connected Touch basiert auf der Asteroid-Serie von Parrot und bringt infolgedessen auch dessen App-Store mit. Leider lässt Volvo nicht alle Apps aus dem Parrot-Store zu - lediglich Webradio- und Streaming- Apps wie Spotify, Tune-In oder Deezer gibt's hier als Download. Standard sind immerhin ein Browser, eine E-Mail-Anwendung sowie eine Europaversion der Navigations-App iGo. Ein Alternativ-Navi gibt es jedoch ebensowenig wie die Verkehrs-Community Coyote oder die separate Staudienst- App von Inrix.
Zwei Navisysteme
Kurios: Wenn wie im Testwagen neben dem Connected Touch auch noch das Volvo-eigene RTI-Navigationssystem installiert ist, lässt sich zwischen beiden Navigationssystemen umschalten. So richtig überzeugt hat jedoch keines.

Das RTI-System stammt mit seiner kargen und dünnen Grafik unverkennbar aus einer früheren Zeit; der simple TMCStaufunk hält mit der aktuellen Verkehrssituation nicht mehr mit. Die iGo-App macht es nur wenig besser: Sie bietet zwar einen kostenlosen Echtzeit- Verkehrsdienst, der aber aufgrund nicht nachvollziehbarer Verzögerungen und unklarer Darstellung auch keine echte Hilfe ist. Kartendarstellung und Zielführung wussten hingegen zu gefallen, doch die Sprachausgabe unterbrach die Musikwiedergabe komplett und zu lange.
Einen guten Eindruck hinterließen die Apps, die entweder die Internetverbindung des Phones oder einen eigenen USB-Stick als Webzugang nutzen - auf diese Weise kann man auch einen WLAN-Hotspot im Fahrzeuginnenraum eröffnen.
Diese Möglichkeiten überzeugen, doch ganz rund läuft das System damit noch nicht - es bleibt vielmehr deutlich unter seinen Möglichkeiten. Ohnehin soll schon im Sommer eine überarbeitete Version des Systems folgen - mit besserer Integration, Apple Carplay und einer Mirrorlink-App für Android. Und wenn im Herbst das neue SUV XC90 mit durchgehendem Touchscreen in der Mittelkonsole die neue Volvo- Bedienphilosophie einläutet, wird Sensus Connected Touch zur Übergangstechnologie.