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Xiaomi Mi 11 Ultra: Fotoqualität im CAMERA quality benchmark
- Xiaomi Mi 11 Ultra im Test
- Xiaomi Mi 11 Ultra: Fotoqualität im CAMERA quality benchmark

Das Xiaomi Mi 11 Ultra gehört zu den wenigen Smartphones, die hochauflösende Sensoren nicht nur in der Weitwinkel- und Superweitwinkelkamera, sondern auch im Telemodul nutzen.
Die Weitwinkelkamera
Das Weitwinkelmodul des Xiaomi Mi 11 Ultra gefällt mit sehr guter Bildqualität. Sowohl JPEGs mit 12 Megapixeln als auch mit 50 Megapixeln erzielen eine hohe Punktzahl und erklimmen eine Topposition im qb-Chart. Die Bilder mit der höheren Auflösung sind meist besser und überzeugen nicht nur bei viel, sondern auch bei wenig Licht, was für Aufnahmen mit hoher Auflösung nicht selbstverständlich ist.
Bei 5000 Lux ist die Feinzeichnung sehr gut. Das Samsung S21 mit seiner ebenfalls leistungsfähigen 64-MP-Weitwinkelkamera holt zwar bei guten Lichtverhältnissen noch etwas mehr Details heraus, aber bei nachlassendem Licht (200 Lux) zieht Xiaomi vorbei, denn auch dann hält es die Bildqualität noch auf einem – für eine solch hohe Auflösung – hohen Niveau.
Selbst bei dusteren 5 Lux sinkt die Feinzeichnung vergleichsweise moderat, das Rauschen bleibt noch auf verträglichem Niveau, und die Strukturen werden nur wenig durch Artefakte verfremdet. Die Aufnahmen mit 12 Megapixeln liefern ebenfalls eine Bildqualität auf hohem Niveau – sowohl bei Helligkeit als auch im Dunkeln.
Wer also Speicherplatz sparen will, kann getrost mit der reduzierten Auflösung fotografieren – auch wenn er damit nicht mehr das Maximum aus dem Weitwinkelmodul holen kann. Und auch der internen Bildverarbeitung ist die Auflösung egal: JPEGs stimmt Xiaomi immer knackig ab.
Das kurze Tele / Zweifachzoom
Bei kleineren Zoomstufen bis Faktor 5 zoomt das Mi 11 Ultra mit dem Weitwinkelmodul, das die Sensorauflösung auf 12 Megapixel reduziert; die maximale Auflösung ist nicht verfügbar. Die Feinzeichnung ist weniger gut als auf den Weitwinkelaufnahmen, selbst wenn sie (mit gleichem Abbildungsmaßstab) ebenfalls mit 12 Megapixeln geschossen wurden.
In heller Umgebung kann das Zweifachzoom dennoch eine Option sein: Wenn man den Standort nicht ändert und digital zoomt, bildet die Kamera die Motive größer ab – in annähernd gleicher Qualität wie das Weitwinkel.
Mit nachlassendem Licht (200 Lux) geht die Bildqualität aber so weit zurück, dass wir das Digitalzoom nicht mehr empfehlen – stattdessen ist es besser, mit der Weitwinkelkamera zu arbeiten und zur Not näher an das Motiv heranzugehen. Bei Dunkelheit baut die Bildqualität weiter ab.
Testfotos: Weitwinkel & kurzes Tele
Die Hauptkamera von Xiaomi fotografiert mit 50 oder 12 Megapixeln und setzt die maximale Auflösung erfolgreich in Bildqualität um. Dass dies bei viel Licht gelingt (1), ist nicht überraschend: Bei Helligkeit machen sich die Vorteile der hohen Auflösung am deutlichsten bemerkbar – wie der Vergleich mit dem 12-MP-JPEG zeigt (4). Doch das Mi 11 Ultra kann auch bei abnehmendem Licht das Qualitätsniveau gut halten. Bei wenig Licht (2) bleiben die Verluste moderat, und selbst bei Dunkelheit geschossene Bilder (3) überzeugen: Rauschen und Artefakte stören nur wenig. Bei viel Licht ist die Weitwinkelkamera auch als digitales Zweifachzoom durchaus geeignet – sie liefert eine ähnliche Qualität wie als Weitwinkelkamera mit 12 Megapixeln (5). Bei weniger Licht steigen Rauschen und Artefakte sichtbar an (6) – dann ist der volle Bildwinkel die bessere Option.



Das lange Tele
Das Mi 11 Ultra ist das erste Smartphone mit einer Telekamera, die dem Fotografen die Wahl zwischen 48 und 12 Megapixeln lässt. In der Regel gewinnen die JPEGs mit der reduzierten Auflösung das Rennen um die bessere Bildqualität, weil sie bei nachlassendem Licht langsamer abbauen.
In 48-MP-JPEGs, die bei guten Lichtverhältnissen aufgenommen wurden, sind jedoch mehr Details sichtbar. Die Signalverarbeitung belässt selbst hier noch Rauschen im Bild – es ist sichtbar, aber nicht störend. Bei den JPEGs mit 12 Megapixeln wird stärker entrauscht – auf Kosten von feinen Details.
Wenn das Licht ausreichend ist und die Distanz konstant bleibt, spielt die Telekamera ihre Vorzüge aus: Das optische Fünffachzoom holt Details heran, und diese Teleaufnahmen zeigen eine saubere Zeichnung. Der Vergleich der Tele- und der Weitwinkelkamera fällt aber zugunsten des Letzteren aus – sofern Motive aus unterschiedlicher Distanz, aber mit gleichem Maßstab abgelichtet wurden.
Das überrascht nicht, denn die Telekamera hat den kleineren Sensor und die lichtschwächere Optik, muss also wegen der geringeren Lichtausbeute die Empfindlichkeit früher erhöhen. Mit nachlassendem Licht sinkt die Bildqualität der Telekamera rasch; das gilt sowohl für Aufnahmen mit 12 als auch für solche mit 50 Megapixeln.
Die Detailzeichnung nimmt derart ab, dass bei schwachem Licht (200 Lux) geschossene Fotos je nach Lichtmenge nur noch eingeschränkt verwertbar sind und das Fotografieren bei 5 Lux keine verwertbaren Bilder mehr liefert. Die für eine Telekamera gute Leistung bei Helligkeit verschafft ihr aber zu guter Letzt eine hohe Platzierung.
Die Superweitwinkelkamera
Auch das Superweitwinkelmodul fotografiert mit 48 oder 12 Megapixeln. Doch im Unterschied zum Weitwinkel oder dem langen Tele bringt die hohe Auflösung keinen großen Vorteil. Wir empfehlen darum generell 12 Megapixel.
Die Verzeichnungskorrektur lässt ausgeprägte Verzerrungen bis zum Rand im Bild. Wer bei viel Licht fotografiert, erhält JPEGs von guter Qualität. Das Rauschen ist wiederum sichtbar, ohne zu stören, und die Signalverarbeitung agiert zurückhaltend.
Mit nachlassendem Licht (200 Lux) geht die Feinzeichnung zurück, zugleich werden das Rauschen und die Artefakte auffälliger. Die Qualitätsverluste sind sichtbar, aber noch nicht dramatisch. Erst bei 5 Lux sinkt die Bildqualität auf ein nicht mehr akzeptables Niveau.
Testfotos: Langes Tele & Superweitwinkel
Bei viel Licht sind die Teleaufnahmen mit 48 Megapixeln (1) detailreicher als Fotos mit 12 Megapixeln (2). Das Rauschen ist zwar stärker, aber nicht störend. Lässt die Helligkeit nach, verlieren aber auch die 48-MP-JPEGs schnell an Qualität. Wir empfehlen darum, mit der niedrigeren Auflösung zu arbeiten – obgleich Feinzeichnung und Strukturen auch in diesen Aufnahmen merklich schwinden (3). Fürs Fotografieren im Dunkeln ist das lange Tele keine Option. Das Superweitwinkelmodul lässt ebenfalls die Wahl zwischen 48 und 12 Megapixeln, auch hier sind Erstere bei viel Licht überlegen. Die 48-MP-JPEGs (4) geben feine Strukturen etwas besser wieder, der Vorsprung auf Fotos mit 12 Megapixeln (5) ist aber nicht allzu groß. Dafür bleiben die 12-MP-Fotos bei weniger Licht (6) stabiler und bauen weniger stark ab.



Fazit von Wadim Herdt
Das Xiaomi Mi 11 Ultra erarbeitet sich eine gute Positionierung im qb-Benchmark. Das Weitwinkelmodul beeindruckt mit der Bildqualität der 50-MP-Aufnahmen, die selbst noch bei nachlassendem Licht das Niveau recht hoch halten.
Die Telekamera punktet mit ihrem großen Zoombereich und guter Abbildungsqualität bei viel Licht. Die Superweitwinkelkamera arbeitet bei gutem Licht ebenfalls tadellos, auch in leichter Dämmerung sind die Fotos noch brauchbar.