Mittelklasse-Smartphone

Xiaomi 11T Pro 5G im Test

12.11.2021 von Joachim Bley

Ungeduldige aufgepasst: Das Xiaomi 11T Pro macht in der Oberklasse mit Topsystemchip und 120 Watt Laden mächtig Tempo. Doch was springt am Ende heraus? Das zeigt der Test.

ca. 3:20 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
  1. Xiaomi 11T Pro 5G im Test
  2. Xiaomi 11T Pro 5G: Kamera im Test
Xiaomi-11T-Pro-5g-aufmacher
Das Xiaomi 11T Pro 5G ist in den Farben Meteorite Gray, Celestial Blue und Moonlight White verfügbar.
© Xiaomi
EUR 649,9
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Pro

  • kontraststarkes 120-Hz-Display
  • gut ausbalancierte Hardware mit Topsystemchip und 231 GByte
  • 108-Megapixel-Hauptkamera mit überzeugender Bildqualität
  • starke Akkulaufzeit
  • rasantes 120-Watt-Schnellladen
  • als IR-Fernbedienung nutzbar
  • klangstarke Stereolautsprecher
  • sehr gute Funkeigenschaften

Contra

  • nicht staub-/wasserdicht
  • mäßige Fotoqualität im Tele- und Zoombereich
  • kabelloses Laden fehlt
  • kein Wechselspeicherslot
  • durchschnittliche Akustik

Fazit

connect-Testurteil: gut (420 von 500 Punkten)


84,0%

Die Messlatte liegt hoch: Bereits das Mi 10T Pro, seines Zeichens Vorgänger unseres Testmodells, verdiente sich vor einem Jahr als Preisschlager eine Empfehlung. Und der etwas teurere Nachfolger? Dem gibt Xiaomi bewährte Stärken mit. Dazu gehört ein komfortabler 6,7 Zoll-Bildschirm, den ein makellos verarbeitetes Gehäuse umgibt. Die glatt-spiegelnde Glasrückseite kommt in wertiger Metalloptik daher, die aber Fingerspuren nicht kaschieren kann.

Das 11T Pro, bei dem übrigens der Namenszusatz „Mi“ entfällt, ist mit einem Gewicht von 204 Gramm etwas leichter geworden und kippelt dank einer nur noch knapp zwei Millimeter vorstehenden Kameraeinheit nicht mehr so stark. Auf einen ausgedehnten, zertifizierten Schutz gegen eindringendes Wasser und Staub verzichtet Xiaomi wie auf einen im Display integrierten Fingerabdrucksensor. Der werkelt im Ein-/Ausschalter und gibt den Bildschirm überaus zügig und zuverlässig frei.

Eine Menge getan hat sich beim Display: Hier folgen die Chinesen dem Trend zu selbstleuchtender OLED-Technik mit tiefsattem Schwarz und kräftigen Farben – und natürlich der permanenten Infodarstellung bei ausgeschaltetem Screen (Always-On-Display). Die mit Gorilla Glass Victus geschützte Anzeige setzt auf eine gängige Auflösung von 1.080 x 2.400 Pixeln.

Sie erfüllt die hohen Erwartungen im Labor und in der Praxis. Dazu trägt auch die dynamische Bildwiederholrate bei. Beim Scrollen oder Action-Spielen sind bis zu 120 Hertz möglich. Bewegte Bildinhalte gewinnen so temporär an Klarheit, ohne dass die Akkulaufzeit merklich leidet.

Xiaomi-11T-Pro-5g-Display
Hollywoodreif: Die 8K-fähige Videoabteilung peppt bei Bedarf die ohnehin ansehnlichen Aufnahmen mit diversen Filmeffekten auf.
© Xiaomi / Montage: connect

Topsystemchip, mehr Speicher

Wie es sich für einen Oberklassevertreter gehört, verspricht das 11T Pro Rechenpower satt. Garant dafür ist ein Snapdragon 888. Flankiert von 8 Gigabyte Arbeitsspeicher liefert Qualcomms Spitzenklassesystemchip denn auch die erwartete Topperformance. In den Benchmarkvergleichen konnten andere Modelle mit einem Snapdragon 888 unter der Haube, zum Teil noch höhere Scores erzielen.

Xiaomi hat hier möglicherweise zugunsten einer geringeren Gehäuseerwärmung eine etwas zurückhaltendere Abstimmung gewählt. Zumindest war bei unserem Testmodell auch bei wiederholten Benchmarkstresstests keine allzu hohen Temperaturzunahme festzustellen. Deutlich zugenommen hat erfreulicherweise der verfügbare Speicherplatz. Über 231 GByte stehen bereit und machen den fehlenden Steckplatz für microSD-Karten fast vergessen.

Starkes Softwarepaket mit großzügiger Update-Zusage

Die übrigen 25 GByte belegt ein bewährtes Softwaregespann aus Android 11 und der Xiaomi-Benutzeroberfläche MIUI 12.5. Für kurze App-Ladezeiten und eine enorm reaktionsschnelle Bedienung ist damit gesorgt. Wer sein neues Smartphone länger als üblich nutzen möchte, darf sich bei der 11T-Serie dauerhaft auf ein aktuelles System freuen: Die Chinesen versprechen gleich drei Android-Upgrades.

Sicherheits-Patches sind sogar für vier Jahre zugesagt. In die Liste Xiaomi-typischer Extras wie die Möglichkeit ein Zweitprofil zu erstellen oder Apps zu klonen, reiht sich auch ein Infrarotsender (IR-Blaster) samt Fernbedienungs-App ein. Das Phone kann damit auch unterstützte TV- und Audio-/Videogeräte steuern.

Xiaomi-11T-Pro-5g-Lautsprecher
Zwei separate, von Harman/Kardon optimierte Lautsprecher sorgen für ein erstaunlich erwachsenes Klangbild.
© Xiaomi / Montage: connect

Klangstarke Stereolautsprecher

In der Ära der Tru-Wireless-Ohrhörer relativiert sich der Verzicht auf einen klassischen Audioanschluss. Als Musikentertainer taugt das 11T Pro allemal. In der Ober- und Unterseite des Kunststoffrahmens gibt jeweils ein eigenständiger Lautsprecher den Ton an. Für den kräftigen, ansprechenden Stereoklang zeichnen die Audiospezialisten von Harman/Kardon verantwortlich.

Die nur elektronisch stabilisierte Dreifachkamera wertet Videoaufnahmen mit einem dritten, rückseitigen Mikrofon auf. Mit aktiviertem Audiozoom fokussiert sich die Tonaufzeichnung stärker auf das Motiv. Als maximale Videoauflösung steht neben dem speicherintensiven 8K-Format mit 30 Bildern pro Sekunde (fps) auch eine 4K-Variante mit 60 fps zur Wahl. Sowohl die Videos der starken 108-Megapixel-Hauptkamera als auch die Selfies des 16-Megapixel-Pendants vorne bieten eine ansehnliche Bildqualität.

Testsiegel connect gut
Das Xiaomi 11T Pro 5G Smartphone erzielt in unserem Einzeltest die Note "gut".
© WEKA Media Publishing GmbH

Standesgemäße Connectivity

Funktechnisch ist das 11T Pro auf der Höhe der Zeit. Beide nanoSIM-Karten können 5G nutzen. Mit LTE der Kategorie 20 kann das Phone die in den 4G-Netzen maximal verfügbaren Download-Datenraten locker ausreizen. Mit Bluetooth 5.2, Google-Pay-fähigem NFC und WiFi 6 dürften keine Wünsche offenbleiben, auch wenn die durchschnittlichen WLAN-Übertragungsraten unter suboptimalen Funkbedingungen mit 166,8 Mbit/s noch etwas Luft nach oben hatten.

Die USB-Typ-C-Schnittstelle begnügt sich zwar mit der älteren Standardversion 2.0. Dennoch hat unser Testlab beim Datenaustausch mit externen Speichern über den USB-Port im Schnitt sehr respektable 35,7 Mbit/s gemessen.

Insgesamt starker Laborauftritt

In den Akustikmessungen führten vor allem etwas geringe Lautstärkewerte in beiden Richtungen zu Abzügen. Top: Die Sende- und Empfangsleistungen verdienen sich durchweg die Verbalnote „sehr gut“. Verdienter Lohn: 100 Punkte in der Kategorie Messwerte. In der Endabrechnung hat die Oberklasseneuheit mit Topperformance, überzeugender 108-Megapixel-Hauptkamera und hoher Ausdauer wichtige Vorzüge vom Vorgänger geerbt.

Neu hinzugekommen sind ein tolles OLED-Display, mehr Speicher und High-Speed-Laden via Kabel. Obwohl wie erwartet nicht alle Ausstattungsfinessen an Bord sind, kann das Xiaomi 11T Pro mit einem immer noch sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis seinen starken Vorgänger – wenn auch knapp – hinter sich lassen.

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