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Top-Smartphone für 800 Euro

Xiaomi Mi 11 im Test: Preis-Leistung stimmt

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Mit dem Mi 11 legt Xiaomi ein starkes Oberklasse-Phone für 800 Euro vor, dessen Ausstattung, Performance und Display-Qualität es uns angetan haben. Ein paar Schwächen gibt es dennoch.

Autor: Lennart Holtkemper • 12.3.2021 • ca. 6:20 Min

Xiaomi-Mi-11
Mit 128 GB Speicher kostet das Xiaomi Mi 11 800 Euro (UVP), wer 256 GB Speicher benötigt, zahlt 900 Euro. Der Verkaufsstart ist der 16. März.
© connect

Xiaomi hatte bereits im letzten Jahr mit dem Mi 10 Pro bewiesen, dass die Chinesen auch locker in der Smartphones-Oberklasse mitspielen können. Das Mi 11 ist zwar nicht das direkte Nachfolgemodell, legt aber trotzdem eine beachtliche Ausstattung vor. Was man beim Mi 11 für 800 Euro bekommt und ob ...

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Pro

  • hochwertige Verarbeitung mit mattem Glas
  • relativ handlich, trotz großem 6,8-Zoll-Display
  • OLED-Panel mit sehr guten Messwerten, feiner Auflösung und 120 Hz
  • sehr starke Performance, 5G und WiFi 6
  • Hauptkamera mit 108-MP-Sensor und sehr guter Bildqualität in allen Situationen
  • viele Video- und Fotofunktionen
  • lange Akkulaufzeit von 10,5 Stunden
  • superschnelles Laden mit 55 Watt per Kabel und 50 Watt kabellos
  • Stereolautsprecher im Rahmen und Dual-Audio-Sharing per Bluetooth

Contra

  • kein IP-Schutz vor Staub und Wasser
  • Teleoptik fehlt
  • keine Speichererweiterung per microSD
  • USB 2.0 und sehr geringe Ausgangsspannung am USB-Port
  • Empfangsschwäche bei GSM

Fazit

connect-Urteil: sehr gut (427 von 500 Punkten) Xiaomi startet mit dem Mi 11 ziemlich stark ins neue Jahr. Das Smartphone bietet für 800 Euro eine bislang unerreichte Performance unter Android-Geräten und eine insgesamt hervorragende Ausstattung. Beeindruckt hat uns die Qualität des Displays, die selbst Samsungs S21-Oberklasse in den Schatten stellt. Knackpunkte sind der fehlende IP-Schutz, der bei dem Preis wünschenswert ist und die nicht vorhandene Teleoptik.

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Xiaomi hatte bereits im letzten Jahr mit dem Mi 10 Pro bewiesen, dass die Chinesen auch locker in der Smartphones-Oberklasse mitspielen können. Das Mi 11 ist zwar nicht das direkte Nachfolgemodell, legt aber trotzdem eine beachtliche Ausstattung vor.

Was man beim Mi 11 für 800 Euro bekommt und ob das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Xiaomi auch in der Oberklasse stimmt, zeigt der Test.

Trotz großem Display angenehm handlich

Xiaomi streckt das OLED-Display des Mi 11 auf 6,8 Zoll. Trotz der üppigen Diagonale ist das Phone mit seinen Abmessungen von 164 x 75 x 8 Millimetern recht handlich und liegt sehr angenehm in der Hand. Samsungs Galaxy S21 Ultra (ebenfalls 6,8 Zoll) und das Galaxy S21+ (6,7 Zoll) sind größer und auch schwerer: Denn das Mi 11 bleibt mit 196 Gramm unter der magischen 200-Gramm-Schwelle. Das mag pingelig klingen, doch einen 6,8-Zoller wie das Mi 11 nutzt man gerne und viel zum Medienkonsum und je kompakter und leichter das Phone, desto mehr freut man sich über jedes Gramm, das man nicht halten muss.

Haptisch ist das Mi 11 zudem sehr angenehm. Xiaomi kleidet das Gerät in mattes Glas, auf dem es Fingerabdrücke schwer haben und rundet die Kanten zu den Seiten ab, wodurch das Phone sehr gut in der Hand liegt. Auch die Materialwahl ist top, denn das Display ist mit dem aktuellen Gorilla Glass 7 (Victus) geschützt, das besonders bruchfest ist. Toller Service: Sollte der Screen nach einem Fall den noch kaputtgehen, spendiert Xiaomi dem Käufer eine kostenlose Reparatur innerhalb der ersten 12 Monate nach dem Kauf.

Xiaomi-Mi-11-Display
Xiaomi verbaut beim Mi 11 ein OLED mit 6,8 Zoll, das eine feine Auflösung von 3.200 x 1.440 Pixeln hat und mit einer Bildwiederholrate von 120 Hz eine butterweiche Darstellung bietet.
© connect

Im stabilen Metallrahmen finden wir neben einem USB-C-Anschluss (leider nur 2.0-Standard) waschechte Stereo-Lautsprecher von Harman Kardon. Diese sind wahrscheinlich auch schuld an einem der wenigen Negativpunkte, denn das Mi 11 hat keinen offiziellen IP-Schutz vor Staub und Wasser.

Was den Sound betrifft, liefern die Speaker eine passable Qualität und eine gute Lautstärke. Ihr Vorteil ist, dass sie Musik gleichmäßig zum Nutzer abstrahlen. Stereo-Speaker, die über die Hörmuscheln realisiert werden, haben meist ein leichtes Ungleichgewicht. Übrigens: Wer seine Musik lieber drahtlos genießen möchte, kann praktischerweise gleich zwei kabellose Kopfhörer anbinden.

Mi 11: OLED mit hervorragender Qualität, feiner Auflösung und 120 Hz

Doch vor allem visuell macht das Mi 11 richtig Spaß, liefert es doch mit 3.200 x 1.440 Pixeln ein ziemlich feines Bild mit knackigen Farben ab – 10-Bit-Farbtiefe machts möglich. Die vom Labor im Alltagsgebrauch gemessene Helligkeit von 507 Candela ist sehr gut und steigt im Boost auf beachtliche 1.070 Candela an, wodurch sich das Display auch bei direkter Sonneneinstrahlung exzellent ablesen lässt.

Sehr zufrieden sind wir auch mit den Kontrastwerten, die bei mäßigen Lichtverhältnissen sehr gut sind und bei Tageslicht ein ausgezeichnetes Niveau erreichen. Hier übertrumpft das Mi 11 die bereits sehr guten Panels von Samsungs Galaxy-S21-Reihe und Apples iPhone 12 Pro Max. Gleiches gilt für die Blickwinkelstabilität, die beim Mi 11 ebenfalls sehr gut ist.

Eine Freude für die Augen ist zudem die flüssige Bildwiederholrate von 120 Hz, die Inhalte beim Scrollen butterweich und ohne Schlieren über den Screen laufen lässt. Xiaomi hat sich softwareseitig eine Menge zum Display einfallen lassen: So kann das Mi 11 Videos mit geringer Auflösung hochskalieren oder für eine noch flüssigere Wiedergabe Zwischenbilder berechnen.

Unter dem Screen sitzt ein optischer Fingerprintsensor, der bei uns einwandfrei und schnell seinen Dienst verrichtet. Mit einem späteren Update soll man über ihn auch den Puls messen können.

Xiaomi-Mi-11-Display-Diagramm
Das 6,8-Zoll-OLED des Mi 11 hat ausgezeichnete Messwerte. So steigt die Leuchtkraft unter Sonneneinstrahlung von 507 auf bis zu 1.070 Candela. Ein sehr guter Kontrastwert bei Tageslicht (20.000 Lux) sichert dabei eine gute Ablesbarkeit.
© connect

Snapdragon 888 sorgt für Leistung im Überfluss und 5G-Verbindung

Wie es sich für ein Top-Smartphone 2021 gehört, verbaut Xiaomi im Inneren des Mi 11 Qualcomms aktuellen High-End-Chipsatz Snapdragon 888 und 8 GB RAM. Diese Kombination sorgt in den Benchmarks für Spitzenwerte, die noch höher ausfallen als beim ebenfalls sehr starken Galaxy S21 Ultra. Was die Performance betrifft, kommt an das Mi 11 aktuell kein anderes Android-Phone heran. Nur Apples Chips in den iPhone-12-Modellen sind noch schneller.

Im Alltag spielen die Unterschiede der Benchmark-Wertungen freilich keine große Rolle. Das Mi 11 bedient sich flüssig, auch beim Multitasking und meistert rechenintensive Anwendungen spielend. Auch wenn das Gerät mit der Zeit relativ warm wird, gerade beim Gaming.

Was den Speicher betrifft, kann man entweder zur Version mit 128 oder 256 GB greifen. Letztere kostet dann 900 statt 800 Euro. Erweitern lässt sich der Speicher leider nicht, ein Dual-SIM-Betrieb ist aber möglich. 5G ist natürlich auch mit an Bord, genauso wie aktuelles WiFi 6, NFC und Bluetooth 5.2. Außerdem gibt’s im Rahmen noch einen Infrarot-Sender, mit dem man seine Mediengeräte steuern kann.

Xiaomi-Mi-11-Kamera
Die Triple-Kamera beim Mi 11 besteht aus einem Weitwinkel (108 MP), einem Ultraweitwinkel (13 MP) und einer Makro-Optik (5 MP).
© connect

Android 11 mit MIUI 12 und vielen Features

Xiaomi setzt beim Betriebssystem auf das aktuelle Android 11 und stülpt seine eigene Nutzeroberfläche MIUI 12 darüber. Optisch ist die Oberfläche recht schlicht gehalten, was uns gut gefällt. Beim Funktionsumfang muss sich das Mi 11 nicht hinter Samsung und Co. verstecken. So hat man als Nutzer eine Menge Möglichkeiten, seine App-Benachrichtigungen zu verwalten, den Sound der Stereo-Lautsprecher oder Kopfhörer anzupassen, ein zweites, sicheres Profil einzurichten oder Apps per PIN zu sichern. Sogar die Stärke des Vibrationsmotors lässt sich einstellen.

Wie bei Smartphones mit OLED-Panel üblich kann man auch ein Always-On-Display aktivieren und die darauf angezeigten Elemente wie den Uhrenstil konfigurieren. Das Einzige, was uns am System stört, sind die vorinstallierten Apps von TikTok, Agoda, LinkedIn und Co. Aber die kann man auf Wunsch nach der Einrichtung löschen.

Xiaomi-Mi-11-qb-Score
In unserem camera quality benchmark bekommt das Mi 11 einen Gesamtscore von 55. Die Hauptkamera erreicht mit 98 Punkten eine sehr gute Qualität.
© connect

108-Megapixel-Sensor mit sehr guter Fotoqualität und Nachtvideos

Das Kamerasystem des Mi 11 besteht aus drei Optiken: einem Weitwinkel mit bis zu 108 Megapixeln Auflösung, einem Ultraweitwinkel (13 Megapixel) und einer Makro-Optik (5 Megapixel). In unserem camera quality benchmark (qb) erreicht die Hauptkamera einen sehr guten Score von 98 Punkten und ist damit unwesentlich schlechter als die teurere Konkurrenz wie das Galaxy S21+, S21 Ultra (beide 99 Punkte) sowie S21 (101 Punkte). In hellen wie in dunklen Szenen überzeugen die Fotos mit guten Kontrasten und Details.

Das kann man beim Ultraweitwinkel nicht immer behaupten, der im qb mit 67 Punkten die Note „gut“ bekommt. Gerade bei schlechten Lichtbedingungen werden Fotos schnell matschig und verlieren stark an Details. Positiv überrascht hat uns die Makro-Optik, mit der interessante Bilder in guter Qualität machbar sind, trotz ihrer 5 Megapixel.

Xiaomi-Mi-11-Makro
Mit der Makrokamera knipst man durchaus ansprechende Fotos.
© connect

Xiaomi legt neben Fotos auch großen Wert auf Videofunktionen. So unterstützt das Mi 11 Aufnahmen mit bis zu 8K bei 30 fps. Ja, man kann mit 8K etwas mehr Details einfangen, aber der ca. dreimal höhere Speicherplatzbedarf im Vergleich zum sehr guten 4K rechtfertigt die Nutzung eigentlich nicht.

Neu ist ein Videonachtmodus, der das Videobild bei Dunkelheit deutlich aufhellt. Schärfer oder rauschärmer wird das Bild dadurch allerdings keinesfalls (siehe Bild unten). Nützlich ist er dennoch, wenn man abends unterwegs ist.

Ebenfalls interessant ist der HDR-Videomodus, der wie bei Fotos für sehr kontrastreiche Szenen wie Sonnenuntergänge oder Gegenlichtsituationen geeignet ist. In hellen Bildstellen bleiben somit mehr Details erhalten und dunkle Stellen werden aufgehellt. Das sieht in der Praxis schon sehr gut aus, auch wenn das Bild etwas stärker rauscht.

Xiaomi-Mi-11-Videonachtmodus
Der neue Videonachtmodus des Mi 11 (rechter Ausschnitt) hellt das Bild im Vergleich zum Standardmodus (links) deutlich auf. Dennoch wirkt das Bild sehr weich und rauscht recht stark.
© connect

Mi 11 mit ausgezeichneter Akkulaufzeit und rasantem Laden

Mit den Messwerten aus dem Labor sind wir größtenteils zufrieden. Der Empfang bei LTE und UMTS ist gut bis sehr gut, bei GSM könnte er besser sein, hier gibt’s nur ein „befriedigend“. Auch die Telefonieakustik könnte noch etwas Optimierung vertragen, hier fällt die Lautstärke in Senderichtung etwas ab. Ungewöhnlich niedrig ist mit 135 mV die Spannung am USB-C-Anschluss, die das Betreiben von High-End-Kopfhörern per Adapter erschweren dürfte. Xiaomi setzt wohl ganz auf Wireless.

Xiaomi-Mi-11-Stereo-Speaker
Im Rahmen befinden sich Stereo-Lautsprecher von Harman/Kardon und ein Infrarot-Blaster.
© connect

Was die Akkulaufzeit betrifft, legt das Mi 11 mit 10,5 Stunden bei 60 Hz Bildwiederholrate einen überragenden Wert hin. Wer 120 Hz nutzt, muss mit ca. zwei Stunden weniger auskommen. Aber auch das ist kein Problem, denn die Chinesen legen ein 55-Watt-Netzteil mit in die Verpackung, das das Phone rasant wieder volllädt. Kabellos sind nicht weniger rasante 50 Watt drin. Peripherie wie Kopfhörer lädt man zudem per Wireless-Reverse-Charging mit maximal 10 Watt auf dem Smartphone.

Fazit: Starkes Stück mit Topausstattung und dafür fairen Preis

Xiaomi startet mit dem Mi 11 ziemlich stark ins neue Jahr. Das Smartphone bietet für 800 Euro eine bislang unerreichte Performance unter Android-Geräten und eine insgesamt hervorragende Ausstattung. Beeindruckt hat uns die Qualität des Displays, die selbst Samsungs Galaxy-S21-Oberklasse in den Schatten stellt.

Knackpunkte gibt es dennoch: So wäre ein IP-Schutz bei dem Preis wünschenswert und dem Mi 11 fehlt eine Teleoptik. Das digitale Zweifachzoom über den hochauflösenden Sensor kann ein echtes Telezoom nicht ersetzen. Außerdem hätten wir uns einen schnellen USB-3.0-Anschluss gewünscht.

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