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Xiaomi Mi 9 im Test

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Top-Chipsatz, Triple-Kamera mit 48 Megapixeln und ein OLED-Display zum Preis von 450 Euro. Kann diese Rechnung aufgehen oder kommt das böse Erwachen im Labor? Lesen Sie hierzu unseren Test.

Autor: Lennart Holtkemper • 18.6.2019 • ca. 4:20 Min

Xiaomi Mi 9 im Test
Das Xiaomie bietet viel Ausstattung zum schmalen Preis. Wir haben das Top-Smartphone getestet. 
© Xiaomi

Xiaomi ist schon längst keine unbekannte Größe mehr im Smartphone-Geschäft – auch nicht in Deutschland. Die Strategie, Top-Technik zu attraktiven Preisen anzubieten, kommt ohne Frage an. Waren die Geräte früher umständlich nur über chinesische Internetseiten zu beziehen, findet man Xiaomi ...

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Pro

  • gute Haptik und Verarbeitung
  • Triple-Kamera bietet drei Brennweiten und gute Bildqualität
  • Kamera-App mit vielen Einstellmöglichkeiten
  • aktueller Top-Chipsatz
  • überragende Laufzeit und drahtloses Laden mit bis zu 20 Watt
  • schlankes System mit guten Softwareanpassungen
  • gute Funkeigenschaften
  • Preis-Leistung überragend

Contra

  • Speicher nicht erweiterbar
  • keine IP-Zertifizierung
  • Kamera steht weit aus Gehäuse hervor

Fazit

connect Testurteil: gut (412 von 500 Punkten)

82,4%

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Xiaomi ist schon längst keine unbekannte Größe mehr im Smartphone-Geschäft – auch nicht in Deutschland. Die Strategie, Top-Technik zu attraktiven Preisen anzubieten, kommt ohne Frage an. Waren die Geräte früher umständlich nur über chinesische Internetseiten zu beziehen, findet man Xiaomi mittlerweile schon bei Mediamarkt oder Saturn. 

Dass das so ist, dafür sorgt zum Beispiel auch der deutsche Distributor Shamrock Mobile, mit dem Xiaomi eine enge Partnerschaft eingegangen ist. Dank einer offiziellen Lizenz der Chinesen vertreibt das Unternehmen das komplette Portfolio der Chinesen sogar in einer deutschen Version.

Auch die Mobilfunker wie Mobilcom-Debitel und als erster Netzbetreiber neuerdings O2 bieten Phones von Xiaomi an. Darunter das aktuelle Top-Gerät Mi 9, das auf dem Papier mit einer High-End-Ausstattung prahlt und schon für 450 Euro zu haben ist.

Schickes Design und Fingerprintsensor im Display

Abstriche bei der Gehäusequalität muss man bei dem Preis jedenfalls nicht hinnehmen: Das Mi 9 fühlt sich dank Metallrahmen und Glasrückseite sehr wertig an. Eine solche zieht bekanntlich Fingerabdrücke an, gerade bei dem dunklen Anthrazit unseres Testgeräts. 

Wer es nicht so bieder mag, greift zu den Versionen mit den schicken Farbverläufen. Verzichten muss man leider auf einen IP-Schutz. Auch dass die Kamera recht weit aus dem Gehäuse ragt, hat uns weniger gefallen – auf dem Tisch bringt sie das Mi 9 zum Wackeln.

Xiaomi Mi 9 im Test - Screens
(links) Wo sich bei anderen Phones der Google Feed befindet, gibt es einen nützlichen Schnellzugriff. (rechts) Statt der Android-Navigationstasten kann man auch eine Gestensteuerung nutzen.
© Screenshot & Montage: connect

Das ist schnell vergessen, wenn man auf das 6,4 Zoll große OLED- Display von Samsung blickt, das durch kratzresistentes Gorilla-Glas 6 geschützt ist. Seine Ränder sind zu allen Seiten erfreulich schmal, oben wird die Anzeigefläche nur durch eine tropfenförmige Aussparung unterbrochen, in der die 20-Megapixel-Frontkamera sitzt.

Auch sonst überzeugt das Display mit Full-HD+-Auflösung und gutem Kontrast, den man zusammen mit den Farben im Menü noch anpassen kann. Nur die Leuchtkraft könnte gerade bei Sonnenschein eine Spur besser sein. Eine Besonderheit: Unter dem Display steckt ein optischer Fingerprintsensor, der fix und zuverlässig funktioniert.

Satte Leistung und Triple-Kamera

Xiaomi verbaut im Mi 9 Qualcomms aktuellen Top-Chipsatz Snapdragon 855, dessen acht Kerne mit bis zu 2,84 GHz takten. Der Chip wird von 6 GB RAM unterstützt, womit man für jede Eventualität gewappnet ist. Ob aktuelle Spiele oder Multitasking, das Mi 9 meistert alles, ohne zu murren. 

Die Benchmarks bescheinigen ihm dabei sogar eine höhere Leistung wie dem mehr als doppelt so teuren Huawei P30 Pro (hier unser Test). Mit rund 51 GB freiem Speicher bietet unser Testgerät für 2019 hingegen zu wenig Platz für Daten. Zumal sich dieser nicht per Micro-SD-Karte erweitern lässt. Immerhin kann man zwei SIM-Karten nutzen. 

Testsiegel connect gut
Testsiegel connect gut
© WEKA Media Publishing GmbH

Die restliche Konnektivität ist dem Preis angemessen und auf Höhe der Zeit: NFC, Bluetooth 5 und ac-WLAN stehen auf der Feature-Liste, ein Klinkenanschluss und Stereo-Speaker fehlen hingegen. Der Mono-Lautsprecher an der Unterseite liefert jedoch einen überzeugenden Sound. Auf der Oberseite ist zudem ein Infrarotstrahler integriert, über den sich Fernbedienungen einlesen und ersetzen lassen. 

Bei der Kamera kommt ein Gespann aus Standard- und Ultra-Weitwinkel sowie einem Teleobjektiv mit 2-fachem optischen Zoom zum Einsatz. Dadurch hat man viel Freiheit bei der Bildgestaltung. Die Kamera-App bietet obendrein eine große Vielfalt an Einstellungen, auch um den Kontrast, die Schärfe oder die Sättigung der Aufnahmen an die eigenen Wünsche anzupassen. 

Natürlich gibt’s auch einen Porträtmodus, um Motive mittels Unschärfe besser vom Hintergrund zu lösen, was soweit gut funktioniert. Bei Dunkelheit soll ein Nachtmodus für erhellende Momente sorgen, schafft das aber lange nicht so gut wie ein Honor View 20 (hier unser Test) – trotz gleichem Hauptsensor von Sony Auch die KI-gestützte Szenenerkennung funktioniert nicht für jede Situation: Bei Landschaftsaufnahmen übersättigt sie das Bild beispielsweise ganz gerne.

Smartphone Preis Leistung

Schlichte Software, feine Extras 

Xiaomi setzt bei der Software auf seine eigene Benutzeroberfläche MIUI, die in Version 10.2 über Android 9 gestülpt ist. Das Design ist schlicht und nicht so verspielt wie etwa Huaweis EMUI und gefällt uns sehr gut. Zudem bietet MIUI einige clevere Anpassungsmöglichkeiten: 

Wer auf dem Homescreen nach rechts wischt, bekommt ähnlich wie bei Oneplus einen anpassbaren Schnellzugriff auf Apps und verschiedene Funktionen wie eine Speicherbereinigung. Außerdem lässt sich eine Gestensteuerung statt der Navigationstasten aktivieren, um noch mehr vom großen Display zu haben.

Apropos Taste: Auf der linken Seite bietet das Mi 9 einen gesonderten Drücker, um den Google Assistant aufzurufen. Wer den nicht braucht, konfiguriert sich einfach eine andere Funktion auf den Knopf, etwa die Kamera-App oder Taschenlampe. 

Sicherheit wird beim Mi 9 großgeschrieben, denn man kann einzelne Apps mit einem Passwort schützen oder erstellt gleich ein abgeschottetes Zweitprofil, um sein Phone etwa in einen privaten und einen beruflichen Bereich zu trennen.

Für mehr Laufzeit soll ein „Dark Mode“ sorgen, der den Hintergrund der Menüs und unterstützter Apps in Schwarz hüllt. Grund: Dank der OLED-Technik des Screens verbrauchen schwarze Pixel keinen Strom.​

Smartphone Akku laden

Gute Laborwerte und Fazit

Mit dem Akku kommt man aber auch ohne Spezialmodus lange aus. Zwar fasst dieser mit 3.300 mAh nicht übermäßig viel Strom, verhilft dem Mi 9 aber trotzdem zu einer überragenden Laufzeit von 10:43 Stunden. 

Sehr erfreulich ist auch, dass man das Mi 9 kabellos laden kann. Und das sogar mit bis zu 20 Watt, was bis dato noch kein Hersteller anbietet. Per Strippe fließen dank Quick Charge 4 bis zu 27, mit dem beigelegten Netzteil 18 Watt. 

Im Lieferumfang findet man obendrein eine Schutzhülle aus Plastik. Bei den restlichen Werten gibt es keine Ausreißer. Die Funkeigenschaften sind in allen drei Netzstandards gut, genauso wie die Akustik. Einzig die Geräuschunterdrückung könnte etwas besser sein.

Ansonsten hat Xiaomi mit dem Mi 9 alles richtig gemacht. Innovationen gibt es hier zwar nicht, dafür aber High-End-Technik in einer schicken Verpackung zu einem sehr fairen Preis. Damit die Rechnung noch besser aufgeht, empfehlen wir jedoch die Version mit 128 GB Speicher, die bereits ab 480 Euro zu haben ist.

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