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Honor View 20 im Test

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Honor katapultiert sich mit seinem Topgerät in neue Regionen. Das View 20 bietet Oberklasse-Technologie mit wenigen Abstrichen zum attraktiven Preis.

Autor: Lennart Holtkemper • 18.3.2019 • ca. 3:45 Min

Honor View 20 im Test
Steiler Aufstieg: Honor View 20 im Test
© Honor

Honor wird erwachsen, das zeigt die junge Zweitmarke von Huawei nun ganz deutlich. Gerade bei der jüngeren Zielgruppe kommen die preiswerten und gut ausgestatteten Phones ausgezeichnet an: Entgegen des aktuellen Trends wuchs Honors Überseeabsatz 2018 um 150 Prozent.In Deutschland rangiert der Hers...

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Pro

  • auffällige und einfallsreiche Optik sowie gute Verarbeitung
  • ausgezeichnete Kamera mit bis zu 48 Megapixeln Auflösung
  • High-End-Chipsatz mit massig Leistung und 240 GB Speicher
  • großflächiges Display
  • überragende Laufzeit
  • gute Sende und Empfangseigenschaften in allen Standards
  • top Preis-Leistungs-Verhältnis

Contra

  • Speicher nicht erweiterbar
  • kein kabelloses Laden
  • kein zertifizierter Schutz vor Wasser und Staub
  • Schwächen bei der Akustik

Fazit

connect-Testurteil: sehr gut (434 Punkte von max. 500 Punkte)

86,8%

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Honor wird erwachsen, das zeigt die junge Zweitmarke von Huawei nun ganz deutlich. Gerade bei der jüngeren Zielgruppe kommen die preiswerten und gut ausgestatteten Phones ausgezeichnet an: Entgegen des aktuellen Trends wuchs Honors Überseeabsatz 2018 um 150 Prozent.

In Deutschland rangiert der Hersteller laut GfK aktuell auf Platz vier und hat noch viel vor. Dazu gehört auch eine stärkere Differenzierung von der Mutter Huawei, wie uns CEO George Zhao im Interview verraten hat.

Selbstbewusstes Design

Das View 20 passt nicht mehr soganz in die bis dato sehr günstige Schiene der Chinesen: 570 Euro ruft Honor für sein Oberklasse-Gerät auf. Dafür bekommt man freilich feinste Technik, die anderswo ein paar Hunderter mehr kostet. Schon äußerlich ist das Phone ein Hingucker.

Auf der Rückseite ist per Laser ein Muster in V-Form eingraviert, das je nach Lichteinfall die Farbe ändert und sich über die Glasoberfläche zu bewegen scheint. Hat man das View 20 in Händen, freuen sich diese über die abgerundete Rückseite und den wertigen Alurahmen.

Einen zertifizierten Schutz vor Wasser und Staub gibt’s leider immer noch nicht, was man gerade bei der höherpreisigen Top-Version erwarten dürfte. Im Lieferumfang findet sich immerhin eine Schutzhülle und auf dem Display ist ab Werk eine Folie aufgetragen. Apropos Display: Der 6,4 Zollgroße Screen ist eine Augenweide.

Honor View 20 im Test - Sicherheit und Fingerabdruck
(links) Über die Einstellungen schützt man Apps mit einer PIN oder richtet einen verschlüsselten Dateisafe ein. (rechts) Mit dem Fingerprintsensor nimmt man auch Anrufe an, knipst Fotos oder deaktiviert den Wecker.
© Screenshot & Montage: connect

Dafür sorgen die dünnen Ränder zu allen Seiten und die Abstinenz einer Notch. Honor verbaut die Selfie-Kamera direkt im Bildschirm. Dank des kleinen Durchmessers von 4,5 Millimetern und der Position links in der Ecke fällt der Kamerafleck nach kurzer Zeit fast nicht mehr auf. Filme schauen und Spielen im Vollbildmodus machen so nochmal mehr Spaß.

Bei den Ergebnissen der Displaymessungen gibt es keine großen Ausreißer. So rangiert die Leuchtkraft mit 475 cd/m2 für ein LCD im oberen Mittelfeld und der Kontrast bei Tageslicht ist mit 1:20 zwar okay, aber auch nicht besonders gut. Sobald der Betrachtungswinkel spitzer wird, fallen die Kontraste rasch noch weiter ab. Insgesamt platziert sich der Screen qualitativ im guten Mittelfeld und reiht sich messtechnisch hinter Huaweis P20 und vor dem Mate 20 ein. 

Die Kamera ist spitze

Honor verbaut als erster Hersteller einen Kamerasensor von Sony, der bis zu 48 Megapixel Auflösung bietet und dank einer Blende von f/1.8 recht viel Licht sieht. Durch Zusammenrechnen von 4 Pixeln zu einem, auch Pixel Binning genannt, schießt das View 20 im Standardmodus 12-Megapixel-Fotos.

Die hohe Auflösung im Hintergrund bietet jedoch Spielraum und ermöglicht einen Zweifachzoom, der trotz seiner digitalen Natur gute Ergebnisse erzielt. Auf Wunsch optimiert eine auf künstlicher Intelligenz basierende Szenenerkennung die Einstellungen. Das bringt mehr Kontraste und Sättigung ins Bild, ohne zu unnatürlich zu wirken.

Neben dem Hauptsensor verbaut Honor eine ToF-Kamera (Time of Flight), die zur Distanzmessung dient und ein 3-D-Abbild der Umgebung erzeugt. Das kommt dem Porträtmodus zugute, der mit einem schönen Bokeh-Effekt sowie sauber getrenntem Hintergrund aufwartet.

Honor View 20 im Test - 3D Kamera
Auf der Rückseite des View 20 erfasst eine 3-D-Kamera die Umgebung. Ein Algorithmus erkennt dabei die Extremitäten und kann deren Position in Echtzeit verfolgen. Das garantiert Spielen mit vollem Körpereinsatz.
© Honor / Montage: connect

Keine Kompromisse

Gerade die üppige Kameraausstattung verlangt eine leistungsstarke Hardware. Das View 20 profitiert von Huaweis Top-Chipsatz Kirin 980, der mit zwei neuronalen Recheneinheiten und bis zu 8 GB Arbeitsspeicher für eine schnelle Bildverarbeitung sorgt.

Selbst anspruchsvolle Nutzer werden es bei der Kombination schwer haben, das System auszureizen. Gamer dürfen sich zudem über einen Grafikturbo freuen, der beim Spielen für noch mehr Power sorgt. Außerdem hat Honor eine dritte WLAN-Antenne verbaut, die geringe Latenzzeiten garantieren soll, selbst wenn man beim Halten des Phones eine der anderen Antennen verdeckt.

Zu guter Letzt sorgt ein Flüssigkühlsystem für optimale Wärmeableitung. Bei der Connectivity ist alles vertreten, was man in der Oberklasse erwartet: NFC, schnelles USB 3.1, eine Kopfhörerbuchse und ein Slot für zwei SIM-Karten. Den Speicher kann man allerdings nicht erweitern, hier muss man je nach Version mit 128 oder 256 GB auskommen.

Softwareseitig erhält man das aktuelle Android 9, über das Honors neue Benutzeroberfläche Magic UI 2 gestülpt ist – eine optisch leichtangepasste Version von Huaweis EMUI. Die zeigt sich einstellungsfreudig, vor allem beim Management von Benachrichtigungen, und bietet viele praktische Extras. 

Honor View 20 im Test - Nachtmodus
(links) Im normalen Modus fängt das Phone Lichter zwar gut ein, aber Details in den Schatten fehlen. (rechts) Beim Nachtmodus werden die Schatten aufgehellt, wobei Feinheiten teils verloren gehen.
© Screenshot & Montage: connect

Guter Abschluss im Labor

Die Energieversorgung des Systems übernimmt ein Akku mit stattlichen 4000 mAh, der mittels beiliegendem 22,5-Watt-Netzteil schnell wieder befüllt ist. Im Laufzeittest erreichte das View 20 überragende zehn Stunden. Damit sollten zwei Tage Nutzungsdauer locker drin sein.

Zufrieden sind wir auch mit der Funkdisziplin, in der das Phone in allen drei Standards die Note „gut“ einfährt. Bei der Akustik sticht besonders die sehr gute Geräuschunterdrückung und Sprachqualität hervor. Kleine Schwächen gibt’s aber bei der Lautstärke in Sende- und Empfangsrichtung. Bei Letzterem fordert wohl die kleine Hörmuschel ihren Tribut.

Testsiegel connect sehr gut
Testsiegel
© WEKA Media Publishing GmbH

Fazit

In dieser Preisklasse schnüren nicht viele Smartphones ein solch prall gefülltes Ausstattungspaket, wie es das View 20 bietet. Punkten kann das Gerät vor allem mit seiner spannenden Optik und ausgezeichneten Kamera. Obendrauf gibt’s Leistung auf Topniveau, die auch anspruchsvolle Nutzer längere Zeitzufrieden stellen dürfte.

Das großflächige Display kann sich ebenfalls sehen lassen, auch wenn es sich etwas kontraststärker präsentieren könnte. Wem 128 GB Speicher reichen, der kann bedenkenlos zur günstigeren Version für 570 Euro greifen. Die bietet eine preiswerte Alternative zur teuren Elite.

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