ZTE Grand X Pro im Test
Trotz günstigem Preis steckt ZTE sein Grand X Pro in eine lecker anzusehende Hülle und - das wird im Test schnell klar - speist den Käufer auch beim Innenleben nicht mit Magerkost ab.

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Ist es Blasphemie zu behaupten, dass das ZTE Grand X Pro in der Machart an ein iPhone 3G erinnert? Nur, dass es in der schlanken Linienführung und der Wahl der Materialien moderner wirkt. Auffällig ist etwa der das ganze Display umschließende Metallrahmen. Der ist mechanisch so stabi...
Ist es Blasphemie zu behaupten, dass das ZTE Grand X Pro in der Machart an ein iPhone 3G erinnert? Nur, dass es in der schlanken Linienführung und der Wahl der Materialien moderner wirkt. Auffällig ist etwa der das ganze Display umschließende Metallrahmen. Der ist mechanisch so stabil, dass das Smartphone auch kräftige Stöße und leichte Stürze unbeschadet überstehen sollte.
Zudem bildet er die Grundlage der mit etwa neun Millimetern zwar sehr flachen, aber dennoch verwindungssteifen Konstruktion. Nur beim Gewicht fordert er Tribut: Mit 146 Gramm liegt das ZTE Grand X Pro weit schwerer in der Hand, als es die schlanke Bauform vermuten lässt.
Doch das trägt zum Eindruck der Wertigkeit bei, zumal die großzügig verrundeten Seiten und der griffig beschichtete Kunststoffdeckel angenehm zu greifen sind. Vom ersten Eindruck her bietet das ZTE Grand X Pro also weit mehr, als es der günstige Preis erwarten lässt.
Ausstattung: Chip, Speicher, Funk gut
Doch der Wert eines Smartphones bemisst sich natürlich nicht nur nach Äußerlichkeiten, sondern vornehmlich nach dem, was im Innern steckt. Auffällig ist, dass ZTE nach der Intel-CPU im Grand X IN auch beim Grand X Pro wieder auf einen sehr selten benutzten Prozessor setzt - einen Mediatek MTK6577T mit zwei Kernen und 1,2 Gigahertz Taktfrequenz. Der zeigt sich normalen Anforderungen durchaus gewachsen, eine flüssige Nutzung des Smartphones ist bei praktisch allen Aufgaben selbstverständlich.
Für die Preisklasse okay ist der Flash-Speicher mit verfügbaren 2,1 GB, für ambitionierte App-Nutzer kann das aber knapp sein. Große Bilder, Video- und Musiksammlungen lassen sich auch auf eine optionale MicroSD-Card auslagern. Die wird offiziell bis 32 Gigabyte unterstützt, im Test lief auch eine bereits formatierte 64-GB-Karte.

Mit der Prozessorwahl einher geht oft die Auswahl der Modem- und Funk-Sektionen. Hier fällt auf, dass das Grand X Pro einige von Netzbetreibern des amerikanischen Kontinents genutzte Standards (GSM 850, UMTS 850, UMTS 1900) nicht unterstützt.
Alle in Deutschland und Europa wichtigen Übertragungsarten außer LTE beherrscht es aber - und im UMTS-Netz ist es mit HSPA bis 14,4 Mbit/s im Down- und 5,76 Mbit/s im Upload mehr als flott unterwegs. Die Funkleistung selbst ist bei GSM- und UMTS etwas unterdurchschnittlich, was vielleicht auf den Metallrahmen zurückzuführen ist.
Software: Liebevoll gepflegt
Positiv erwähnenswert in Sachen Funk ist die außergewöhnlich lange Liste der unterstützten Bluetooth-Profile. Hier, wie generell bei der Software-Ausstattung, zeigt sich die Sorgfalt, mit der die Ingenieure von ZTE bei der Entwicklung vorgegangen sind. Mit Version 4.0.4 ist zwar nicht die allerneuste Fassung von Android installiert, doch die Ergänzungen finden Beifall.
So hat ZTE beim User Interface auf die von anderen Herstellern bekannten Alleingänge verzichtet. Die verkomplizieren häufig die Bedienung und machen dem Nutzer Schwierigkeiten beim Markenwechsel.
Was ZTE geändert hat, etwa den Sperrbildschirm mit Schnelleinstieg zu wichtigen Apps über Mi-Easy Access, ist einfach zu konfigurieren wie zu bedienen und fügt sich nahtlos in die Bedienphilosophie von Android ein.

Dazu kommen Erweiterungen wie etwa der Profil-Manager, der es ermöglicht, für besondere Situationen auch besondere Profile anzulegen und zu nutzen. Beigaben wie die Kingsoft-Office-Suite, ein Datei-Manager, ein Sound-Recorder und ein Assistent zum einfachen Koppeln von Bluetooth-Tastatur und -Maus runden das Betriebssystem.
Außerdem bietet das ZTE Grand X Pro die Möglichkeit, SMS mit vorgegebenen oder selbst angefertigten, abgespeicherten Textvorlagen besonders schnell zu verfassen.
Display: Erstaunlich gute Anzeige
Neben der Software beeinflusst natürlich auch das Display die Qualität eines Smartphones. Das ist beim Grand X Pro sowohl angesichts der Diagonale von 4,5 Zoll als auch der Auflösung von 1280 x 720 Pixeln ausgesprochen großzügig ausgelegt und bietet damit einen Bedien- und Ablesekomfort, der anderswo teurer erkauft werden muss.
Im hellsten Sonnenschein lässt die Bildqualität zwar naturgemäß nach, die Ablesbarkeit bleibt aber erhalten. Insgesamt übertrifft das Grand-X-Pro-Display auch gehobene Erwartungen.

Labormessungen: Ausdauer und Telefonie top
Neben der smarten Nutzung ist ein Mobiltelefon natürlich auch zum Telefonieren da. Hier zeigt das ZTE gute bis sehr gute Klangqualität bei Gesprächszeiten von gut fünf (UMTS) bis über zwölf Stunden (GSM 1800).
Auch in der über einen typischen Anwendungszyklus ermittelten Ausdauer erreicht das mit einem nicht wechselbaren 2000-mAh-Akku gerüstete Phone knapp fünfeinhalb Stunden, das ist connect in der Ausdauer ein "Sehr gut" wert.
Fazit: Weit über Preis bedient
Auch wenn sich der Preis bei einigen Details bemerkbar macht, wie beim nicht zu üppig bemessenen Speicher, überwiegt der positive Eindruck. Das hochwertige, elegante Gehäuse, in dem ein überdurchschnittliches Display steckt, vermittelt im täglichen Einsatz das Gefühl, mit dem Grand X Pro weit über Preis bedient worden zu sein. 395 Punkte für 279 Euro bestätigen diesen Eindruck.