Die letzten Smartphone Zwillinge
Honor 50 und Huawei Nova 9 im Kameratest
- Honor 50 und Huawei Nova 9 im Test
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Die Weitwinkelkamera
Huawei kombiniert einen 50-MP-Sensor mit einer 1,9/23 mm-(KB)-Optik. Honor 50 setzt auf einen Sensor mit 108 MP und ein Objektiv mit den gleichen Eckdaten. Einen Bildstabilisator vermissen wir bei beiden Geräten. Für die maximale Auflösung bietet die Kamera- App jeweils ein eigenes Aufnahmeprogramm, standardmäßig setzen beide Smartphones auf Pixel-Binning und schreiben etwa 12-MP-große JPEGs auf den Speicher. Honor nutzt die NONA-Methode (neun-zu-eins), Huawei verrechnet vier benachbarte Pixel (QUAD) zu einem.
Beim Huawei sind die 12-MP-JPEGs die bessere Wahl: Sie sind fast immer denen mit 50-MP-Auflösung überlegen. Allein bei viel Licht, kurzen Distanzen und statischen Motiven können die 50-MP-Bilder leichte Vorteile bringen, müssen aber nicht. Die 12er zeigen bei viel Licht eine sehr gute Bildqualität, wenn auch etwas zu „knackige“ Abstimmung. Bei nachlassendem Licht profitieren die 12-MP-JPEGs vom Pixel-Binning.

Im Vergleich zu viel Licht lässt die Bildqualität des Huawei bei wenig Licht nur moderat nach. Ein größerer Abfall kommt erst bei Dunkelheit. Insgesamt erreicht die Hauptkamera ein sehr gutes Ergebnis. Das Honor 50 steht auf der Ergebnisleiter insgesamt eine Sprosse tiefer. Bei viel Licht punktet es mit der maximalen Auflösung von 108 MP: Die Feinzeichnung ist unvergleichbar besser als bei Aufnahmen mit reduzierter 12-MP-Auflösung, die Farben aber entsättigter und 108er scheinen mit niedrigkontrastigen Strukturen mehr Schwierigkeiten zu haben.
Zudem sinkt deren Bildqualität rapide mit nachlassendem Licht, sodass schon bei wenig Licht die 12er die bessere Alternative sind. Mit diesen erreicht Honor allerdings auch nur ein „gut“ und bei Dunkelheit gar ein ,,ausreichend“. Die größere Pixeldichte des Sensors ist eine Schwachstelle bei wenig Licht.

Kurze Telebrennweite / Zweifachzoom
Da weder Huawei noch Honor ein echtes Zweifachzoom haben, übernimmt die Weitwinkelkamera die Rolle des Normalobjektivs. Insgesamt erreichen beide Modelle in dieser Einstellung nur ein ,,ausreichend“, weil sie in Situationen mit wenig Licht stärker abbauen und bei Dunkelheit auch kaum nutzbar sind. Doch bei viel Licht sind Zweifachzooms durchaus eine Option.
Huawei kommt zwar nicht an das gute Ergebnis des Weitwinkels heran, sofern man die Bilder mit dem gleichen Abbildungsmaßstab vergleicht, liefert aber für ein digitales Zoom ein ordentliches Bild ab. Im Vergleich zum Weitwinkel wirken die Strukturen jedoch gröber und zeigen mehr Artefakte. Mit nachlassendem Licht nimmt die Bildqualität des Huawei langsamer ab, als bei Honor. Doch dafür gefällt Honor bei viel Licht mehr, wo es nur knapp das Urteil „gut“ verpasst. Es profitiert vom Potenzial des 108-MP-Sensors und liefert feiner durchgezeichnete Aufnahmen als Huawei.

Das Superweitwinkelmodul
Beide Geräte nehmen Panoramen und ähnliche Sujets mit einem 8-Megapixel-Superweitwinkel auf. Die Auflösung ist zu gering. Bei viel Licht kommt Huawei auf ein ,,befriedigend“, das Honor nur auf ein ,,ausreichend“. Bei Dunkelheit ist das Superweitwinkel nicht zu gebrauchen. Bei Huawei fällt zudem eine starke Verzeichnung auf.
Fazit
Insgesamt kann das Huawei Nova 9 mehr überzeugen, denn es kommt besser mit wenig Licht klar. Die Hauptkamera des Huawei Nova 9 zeigt in der 12-MP-Einstellung eine überdurchschnittliche, sehr gute Bildqualität. Zudem ist sie bei gutem Licht auch als digitales Zweifachzoom nutzbar. Das Weitwinkel des Honor 50 erreicht in Summe die Wertung „gut“.
Das Potenzial seines 108-MP-Sensors schöpft es bei viel Licht für herausragende Weitwinkelbilder mit 108-MP-Auflösung aus und für überzeugende Zweifachzooms. Doch selbst in der 12-MP-Einstellung baut es stärker ab, wenn das Licht nachlässt. Das Superweitwinkel beider Modelle bietet zu wenig Auflösung für Fotografen.