Kombitest
Vor-/Endstufen-Kombi Ayre KX-R, Ayre MX-R
Das ganz große Vor/End-Set von Ayre bringt nicht wegen seiner schweren Vollaluminium-Gehäuse Durchschlagskraft mit, sondern wegen seiner Klangideologie.

Ayre-Chef Charles Hansen, der keinen Hehl daraus macht, dass er Gegenkopplungs-Schleifen in Verstärkern trotz fehlender hieb- und stichfester Begründung grundsätzlich ablehnt, stößt hierzulande auf Widerspruch. In den USA dagegen darf der gelernte Physiker gerne seine unkonventionellen Überzeugungen äußern, ohne dass er gleich als Wahrheits-Ignorant dasteht.
So weist er auf die "time domaine performance" und auf mögliche Zeitfehler ungünstig konstruierter Verstärker hin. Dazu wörtlich in einem Interview mit Shane Buettner im Audio-Perfectionist Nummer 10, 2003: "Adding feedback seems to overemphasize the leading edge of transients." Vorsichtig interpretiert meint er, dass langsamere Gegenkopplungs-Schleifen unter Umständen die Übertragung einer Impulsfront stören, ergo in etwa Ähnliches, was in stereoplay 1/10 bei den neuen Messungen steht.
Fazit
Ohne (Ayre) oder mit sehr viel (Thorens) Gegenkopplung - der Test zeigt, dass sich mit beiden Prinzipien fantastische Verstärker bauen lassen. So vertrauen die Tester der wundersam impulsiv-lebendigen Thorens-Vorstufe TEP 3800 weiterhin das Referenz-Amt an. Dass die Ayre-Monoblöcke gewannen, hat vielerlei Gründe. Dass sie Impedanzschwankungen besser wegstecken, verdanken sie aber sicher auch dem Verzicht auf Feedback.