- Lenovo Moto Z und Moto Z Play im Test
- Moto Z und Moto Z Play: Unterschiede
- Moto Z und Moto Z Play: Moto Mods
- Moto Z und Moto Z Play: Kamera
Verkraftbare Unterschiede Das Moto Z Play wirkt im direkten Vergleich regelrecht pummelig, dabei ist es mit 7 Millimetern ebenfalls sehr dünn und mit 165 Gramm normalgewichtig. Abgesehen davon, dass die Rückseite vollständig von einer Glasplatte bedeckt wird, fällt es haptisch und optisch k...

Verkraftbare Unterschiede
Das Moto Z Play wirkt im direkten Vergleich regelrecht pummelig, dabei ist es mit 7 Millimetern ebenfalls sehr dünn und mit 165 Gramm normalgewichtig. Abgesehen davon, dass die Rückseite vollständig von einer Glasplatte bedeckt wird, fällt es haptisch und optisch kaum zum deutlich teureren Moto Z ab, nach unserem Empfinden liegt es ohne Style Shell sogar besser in der Hand.
Die technischen Unterschiede sind auf dem Papier sehr deutlich, machen sich im Alltag aber kaum bemerkbar. Beispiel Display: Bei beiden Modellen setzt Lenovo auf ein 5,5 Zoll großes OLED, das mit intensiven Farben und starken Kontrasten Punkte sammelt. Auch die Leuchtkraft bewegt sich in einem für diese Technologie typischen Rahmen, dabei sind die von uns gemessenen Unterschiede marginal und nicht sichtbar. Das Gleiche gilt auch für die Auflösung, denn dass das Moto-Z-Display mit 2560 x 1440 Pixeln fast doppelt so viele Bildpunkte anzeigt wie das Moto Z Play, ist mit dem bloßen Auge nur erkennbar, wenn man ganz nah rangeht. Einen Darstellungsvorteil hat die Quad-HD-Auflösung vor allem, wenn man das Smartphone für VR-Inhalte nutzen möchte.
Beim Prozessor ist der Befund ähnlich. Während das Z mit dem Qualcomm-Spitzenmodell Snapdragon 820 und 4 GB RAM ausgestattet ist, muss beim Z Play der Mittelklasse-SoC Snapdragon 625 mit 3 GB RAM reichen. Das damit verbundene Leistungsgefälle wird aber nur in Benchmarks sichtbar, im Alltag reagieren beide Modelle geschmeidig und verzögerungsfrei. Weiterer Unterschied: Dem Z Play fehlt der moderne WLAN-ac-Standard, 802.11a/b/g/n müssen reichen. Das 5-GHz-Frequenzband kann aber genutzt werden.
Garantiert schnelle Updates
Während des Testzeitraumes erhielt unser Moto Z ein Update auf die neueste Android-Version 7.0, was ein Beleg für den guten Software-Support ist, für den die Moto-Produktfamilie seit Jahren bekannt ist. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass der Hersteller Android nahezu unverändert von Google übernimmt, denn dadurch kann das System ohne großen Entwicklungsaufwand an die eigenen Geräte angepasst werden.
Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass Apps und Funktionen, die bei anderen Herstellern zur Benutzeroberfläche gehören, erst über den Google Play Store nachgerüstet werden müssen. Ein Beispiel ist die fehlende Diktierfunktion. Auch einen Datei-Browser muss man installieren. Gut aufgehoben bei Moto-Smartphones sind vor allem Menschen, die ein möglichst pures Android-Erlebnis haben möchten und auf schnelle Software-Updates Wert legen. Die wenigen herstellerspezifischen Extras sind in der „Moto“-App gebündelt, etwa eine ausgereifte Gestensteuerung (z.B. einmal Schütteln startet die Kamera) und ein digitaler Assistent, der auch auf Sprachbefehle reagiert, wenn das Display deaktiviert ist.
Neuer Champion
Während das Moto Z Play mit einem mächtigen 3510-mAh-Akku ausgestattet ist, müssen beim flachen Schwestermodell 2600 mAh reichen. Weil dessen QHD-Display zudem deutlich mehr Strom verbraucht, ergeben sich enorme Unterschiede bei der Akkulaufzeit. Das Moto Z hält in unserem Nutzungsmix 8:22 Stunden durch, ein sehr guter Wert, auch bei intensivem Einsatz kommt man locker durch den Tag. Das Moto Z Play kann da nicht nur locker mithalten, es sprengt mit phänomenalen 15:22 Stunden alle Rekorde und ist das ausdauerndste Smartphone, das jemals im connect-Labor gemessen wurde. Bis zu drei Tage ohne Steckdose sollten drin sein.
Das Aufladen gelingt bei beiden Kandidaten besonders fix, weil Motorola jeweils ein 15-Watt-Schnelllade-Netzteil mit in den Lieferkarton legt, das den vollständig entleerten Akku des Moto Z in anderthalb Stunden wieder volltankt. Kleiner Wermutstropfen: Weil das Netzteil mit dem Kabel verklebt ist und Lenovo kein separates Datenkabel beilegt, fehlt die Verbindungsmöglichkeit mit einem Computer. Entweder man hat ein entsprechendes Kabel zu Hause oder man muss nachkaufen.
Auch die Funkeigenschaften unterstreichen das positive Bild, beide Lenovos erreichen exzellente Messergebnisse in allen drei Netzen. Erfreulich ist auch, dass beide Dual-SIM-fähig sind. Allerdings werden die Dual-SIM-Varianten beider Modelle nur über den Lenovo-eigenen Shop verkauft. Das Moto Z Play schluckt dabei sogar zwei SIM-Karten und eine Micro-SD gleichzeitig. Das günstigere Modell bietet außerdem eine überdurchschnittlich gute Akustik sowohl in Sende- als auch in Empfangsrichtung.
Fazit
Mit dem Moto Z und dem Moto Z Play zeigt Lenovo, dass man ohne Probleme ganz oben in der Smartphone-Liga mitspielen kann. Beide Geräte sind technisch top und liefern eine beeindruckende Vorstellung im Testlab ab. Wenn man etwas kritisieren kann, dann den mageren Lieferumfang, der vor allem dem 700-Euro-Modell Moto Z nicht gut zu Gesicht steht. Aber mit dem Moto Z Play hinterlässt der günstigere Kandidat ohnehin den besseren Gesamteindruck. Das Akkuwunder landet in unserer Bestenliste auf dem ersten Platz, punktgleich mit dem 700-Euro-Boliden Huawei Mate 9. Das Z Play ist schon für 450 Euro zu haben und ein Preis-Leistungs-Knaller, den wir vorbehaltlos empfehlen, zumal die Möglichkeit besteht, es mit Modulen aufzurüsten. Dass Lenovo hier die technisch beste Lösung hat, steht außer Frage, es bleibt aber offen, ob das Konzept beim Kunden ankommt. Der Nutzwert der bisher angebotenen Module ist begrenzt und auch die hohen Preise wirken abschreckend.