- Lenovo Moto Z und Moto Z Play im Test
- Moto Z und Moto Z Play: Unterschiede
- Moto Z und Moto Z Play: Moto Mods
- Moto Z und Moto Z Play: Kamera
Lenovos Modul-Konzept hat PotenzialDer Traum vom modularen Smartphone ist zuletzt immer an der Umsetzung gescheitert. Google hat sein Projekt Ara 2016 eingestellt und das einzige marktreife Modul-Smartphone, das LG G5, liegt wie Blei in den Regalen. Nicht zuletzt, weil die Konstruktionsweise v...

Lenovos Modul-Konzept hat Potenzial
Der Traum vom modularen Smartphone ist zuletzt immer an der Umsetzung gescheitert. Google hat sein Projekt Ara 2016 eingestellt und das einzige marktreife Modul-Smartphone, das LG G5, liegt wie Blei in den Regalen. Nicht zuletzt, weil die Konstruktionsweise von LG zu kompliziert und verschleißanfällig ist: Beim G5 muss man Teile des Gehäuses entfernen und austauschen, während bei den Moto-Z-Modellen einfach ein Zusatzmodul an einen Korpus angesteckt wird, der immer geschlossen und völlig intakt ist.
Aber bei Lenovo überzeugt nicht nur die technische Umsetzung, auch das Konzept dahinter ist clever. Lenovo hat nicht vor, alle „Mods“ selbst zu bauen, sondern will vielmehr andere Unternehmen dafür gewinnen. Diese können sich als Entwickler für das Moto-Mod-Projekt registrieren und bekommen gegen eine geringe Gebühr ein Entwicklerkit zugeschickt, das es ermöglicht, eigene Ideen auszuprobieren und die Android-Software entsprechend anzupassen. Viele der existierenden Mods sind bereits in Kooperationen entstanden: Die Lautsprecher stammen von JBL, der Kamera-Aufsatz von Hasselblad. Lenovo setzt also auf Crowdfunding, auf eine aktive Community, die das Moto-Mod-Universum mit eigenen Ideen und Produkten anreichert. Davon profitieren alle: Die Hersteller verkaufen ihre Mods, Lenovo verdient über eine Gebühr mit und der Kunde freut sich über eine hoffentlich große Auswahl an Erweiterungsaufsätzen. Wenn das modulare Smartphone eine Zukunft hat, dann hier.

Die wichtigsten Mods im Überblick
Hasselblad True Zoom
Wer auf eine bessere Bildqualität durch das Hasselblad True Zoom (300 Euro) hofft, wird leider enttäuscht, denn der 12-Megapixel-Sensor schafft nur ein mit dem Moto Z vergleichbares Niveau. Der Mehrwert liegt im optischen 10-fach-Zoom, der dank mechanischer Bildstabilisierung auch bei maximaler Vergrößerung gute Ergebnisse liefert. Weitere Vorteile sind das starke Xenon-Blitzlicht und die bessere Bedienung – mit dem Handgriff und der Auslösetaste fühlt sich das Smartphone wie eine richtige Kamera an.
Instashare Projektor
Der Instashare Projektor verwandelt das Smartphone in einen ultramobilen Beamer, der dank Klappständer aufgestellt werden kann und ein bis zu 70 Zoll großes Bild auf beliebige Flächen projiziert. Der integrierte Akku hält etwa eine Stunde, danach wird das Smartphone angezapft. Die Auflösung liegt bei nur 854 x 480 Pixeln und die Helligkeit schafft nur 50 Lumen – ein vernünftiges Bild bekommt man also nur in einem stark abgedunkelten Raum zu sehen. 350 Euro sind ein stolzer Preis angesichts dieser Schwächen

Incipio Power Pack
Eine Powerbank für 89 Euro als teuer zu bezeichnen, ist noch eine Untertreibung. Aber statt einer fummeligen Kabelverbindung wird das Incipio Power Pack fester Bestandteil des Smartphones, inklusive separatem Ladebalken in der Statuszeile. Weil das Mod 6 Millimeter dick und 80 Gramm schwer ist, schwillt ein Moto Z damit allerdings auf 11 Millimeter an und das Gewicht überschreitet die 200-Gramm-Marke – besonders bequem liegt das Smartphone damit nicht mehr in der Hand.
JBL Soundboost
Beim JBL Soundboost Lautsprecher (99 Euro) gefällt die unkomplizierte Handhabung. Man klipst die Box einfach an das Smartphone – und sofort wird der Sound über die zwei Lautsprecher mit einer Gesamtleistung von 6 Watt wiedergegeben. Der Klang ist deutlich lauter und voluminöser als über das Smartphone selbst. Ein Akku mit 1000 mAh ist integriert, sodass der Lautsprecher im Fall der Fälle auch als Akkupack genutzt werden kann. Eine clevere Lösung, die auch preislich im Rahmen liegt.